Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brustverweigerung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brustverweigerung

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Hallo Biggi Meine Tochter ist jetzt 5 Monate alt. Bisher habe ich voll gestillt und würde dies auch gerne noch einen Monat fortsetzen. Meine Tochter trinkt am Tag 5 Mal und schläft in der Nacht durch. Seit einiger Zeit verweigert sie allerdings die Brust. Die erste und zweite Mahlzeit am Tag trinkt sie meist gut. Im Laufe des Tages wird es immer schlechter. Manchmal liegt sie da, macht den Mund fest zu, dreht sich weg und brüllt, als ob ich ihr mit dem Stillen was Böses wollte. Wenn ich sie dann beruhige und wir es später nochmal probieren geht es oft ganz gut. Auch wenn ich ihr erst die andere Seite anbiete, trinkt sie manchmal gut. Neuerdings hat sie sich allerdings angewöhnt, wenn ihr an der Brust irgendwas nicht passt die Finger in den Mund zu stecken. An denen saugt sie dann ganz hektisch und will von der Brust nichts mehr wissen. Meist habe ich versucht, sie später nochmal zum Trinken zu bewegen, aber manchmal geht das nicht. Ich dachte, wenn ich sie, weil sie manchmal abends knallmüde ist (sie schläft tagsüber eigentlich so gut wie gar nicht) einfach ins Bett lege, wird sie sich schon früher melden, wenn sie Hunger hat. Dies tut sie allerdings nicht, sondern schläft, wenn sie erst einmal eingeschlafen ist, genauso durch. Ich weiß nicht, was ich tun kann und woran es liegen könnte, dass wir diese Probleme beim Stillen haben. Außerdem mache ich mir Sorgen, dass meine Tochter nicht genug trinkt und die Milchbildung nachlässt. Kann es sein, dass sie abends zu müde ist um vernünftig zu trinken? Mit lieben Grüßen und der Hoffnung auf baldigen Rat Angela


Biggi Welter

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? Liebe Angela, bekommt Ihr Baby einen Schnuller oder zusätzlich zum Stillen die Flasche? Beides kann dazu führen, dass das Kind eine Saugverwirrung entwickelt. In selteneren Fällen kann auch das Daumen- oder Fingerlutschen zu einer Saugverwirrung führen. Am besten wenden Sie sich so rasch wie möglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, die sich anschauen kann, wie Ihr Kind an der Brust trinkt und Ihnen dann gezielte Tipps geben kann, was Sie tun können, um Ihre Tochter wieder zu einem ruhigen und effektiven Trinken an der Brust zurückzuführen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Angela, das was Du da schreibst könnte von mir sein !!! Mein Sohn ist 5 Monate alt und macht seit ca. 3 Tagen exakt das gleiche. Erst dachte ich es liegt daran, dass ich seit einer Woche mit Karotte mittags begonnen habe, aber als ich das Problem hier auch schon geschildert habe (gestern) meinte Biggi es hört sich an wie "Saugverwirrung" ich weiss aber auch nicht wie es dazu kommen konnte und bin ziemlich ratlos. Er hat es auch meistens nachmittags und abends, da schreit er wie am Spiess wirft den Kopf nach hinten und brüllt, ich kann ihn dann noch nicht einmal in die Nähe meiner Brust bringen er dreht noch nicht mal seinen Kopf in die Richtung. Wie bei Dir klappt es dann manchmal später wenn er sich beruhigt hat !?!?!? sehr seltsam. Ich drücke Dir die Daumen, dass es bald besser klappt. Liebe Grüsse Yasemin


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5 1/2 Monate, habe ähnliches Problem, Was bitte ist eine Saugverwirrung ? -mein Sohn bekommt sehr oft den Nuckel, er kann sehr gut zwischen Flasche und Nuckel unterscheiden und um dem noch eins drauf zu setzen: Als er sich heute das 2.Mal sträubte die Brust zu nehmen, habe ich ihm die nach der vorhergehenden Verweigerung ausgestrichene Milch im Fläschchen gegeben, die hat er getrunken und gleich danach auch noch eine Brust. (Mal sehen, wie es weiter geht) Er bekam jetzt schon des öfteren die Flasche mit Saft bzw. manchmal Milchbrei, als ich merkte daß sein Bedarf größer als meine Milchmenge war. Aber seit gestern macht er Theater beim Brusttrinken, so nach dem Motto "Ich weiß genau, daß auch noch leckerer Saft/Brei da ist, ich will keine Milch" Vor einem Monat, als ich wirklich ca. 1 Woche lang täglich zufüttern mußte, hat er trotzdem die Brust ohne Probleme genommen. Gibt es nicht irgendwelche Erklärungsvorschläge, die nicht auf "Stillberaterin aufsuchen" hinauslaufen ??


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So, ein Tag später... Hat seit meinem gestrigen Beitrag ganz normal die Brust getrunken, bis vor 1h: Fing an der Brust an, 2-3s, da kam aber noch nichts, dreht den Kopf weg, brüllt.. Ich gebe ihm die Flasche..mit einem Schluck Saft und der aufgelösten Vitamin-D-Tablette..er trinkt, aber das reicht ja nicht, eigentlich ist es Zeit für größeren Hunger..also gebe ich ihm wieder Brei-keine Probleme, schläft danach auch gleich. Und jetzt mein Erklärungsvorschlag für dieses seltsame Verhalten: Seine Kauleisten jucken so doll, daß es eben manchmal weh tut, wenn er noch an der Brust saugen soll. Deshalb verweigert er manchmal die Brust, trinkt aber aus der Flasche (ist ja leichter) und isst auch Brei. Irgendwie finde ich es sehr enttäuschend, daß solche Schlußfolgerungen (oder auch andere Erklärungen für Brustverweigerung) weder hier noch in den Babybüchern zu finden sind. Ich habe niemanden, der mir Tips zur Babybehandlung gibt, mein Sohn war ein "Unfall", umsomehr erwarte ich hier die entsprechende Hilfe zu bekommen. Ist das zu viel verlangt ?


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? Liebe Shila, die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge „Beschäftigung". Wenn eine Frau merkt, dass ihre Milchmenge nicht mehr für der Bedarf des Kindes ausreicht, dann ist die erste Maßnahme, das Kind häufiger anzulegen. So erhält die Brust das Signal „es wird mehr Milch gebraucht" und reagiert mit einer gesteigerten Milchbildung. Wird in dieser Situation zugefüttert geschieht genau das Gegenteil: der Brust wird ein noch geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchbildung verringert sich, statt sich zu erhöhen. Sicher kann auch das Zahnen Einfluss auf das Trinkverhalten eines Kindes an der Brust haben, ebenso können Erkältungen, Ohrenschmerzen und andere Krankheiten dazu führen, dass ein Kind sich an der Brust ablehnend verhält. ABER: ebensowenig wie ein Arzt, dem Sie am Telefon sagen „mir tut mein Rücken weh" eine Ferndiagnose stellen kann, kann eine Stillberaterin bei Saugproblemen aus der Ferne sagen „genau das ist es". Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen. Außerdem: eine Stillberaterin im realen Leben beißt nicht, sondern ist eine Frau, die sich die Zeit genommen hat, eine Ausbildung zu durchlaufen und weiterhin die Zeit nimmt, anderen Frauen mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen zu helfen. Nicht selten sind wir durch eigene Stillprobleme dazu gekommen, uns weiterzubilden und unser Wissen dann weiter zu geben, als kleine „Wiedergutmachung" für die Hilfe einer anderen Stillberaterin, die für uns da war, als wir sie verzweifelt gebraucht haben. Gerade wenn es sich um eine unsichere Mutter handelt, sind wir Stillberaterinnen oft die Anlaufstelle für unendlich viele Fragen, die wir mit sehr viel Geduld beantworten. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Zusatzkommentar-keine Antwort nötig- ..Noch ein Tag später.. Trinkt wieder ganz normal an der Brust... Auch die folgenden Tage, bis heute. (7.11.) 1mal pro Tag bekommt er etwas Saft mit der Vitamin-Tablette im Fläschchen. An manchen Tagen füttere ich zusätzlich Brei. (seit dem 4.Monat) Jetzt ist er ja schon mehr als 6 Monate alt. Ich halte deshalb nichts davon, ihn öfter anzulegen, um die Milchproduktion zu erhöhen, zumal er seinen Mehr-Bedarf, wenn er vorhanden ist, meistens so äußert: Er hat Hunger, es ist auch schon 3-4 Stunden seit der letzten Malzeit her, er bekommt die Brust, aber das reicht ihm nicht, fängt an zu schreien, weil er eben IN DIESEM AUGENBLICK noch Hunger hat, da nützt es herzlich wenig, wenn ich ihn "öfter anlege", soll er 2 Stunden lang vor Hunger brüllen ? Deshalb bekommt er dann eben Brei. Übrigends ist er ein Leichtgewicht und schläft noch nicht durch, sämtliche Angaben zur Ernährungs-Menge auf irgendwelchen Packungen/Gläschen kann ich nicht gebrauchen, er ist klein und leicht, und da sein Magen auch klein ist, kann er gar nicht so viel essen , wie "empfohlen für das Alter" deshalb kann ich nur bedarfsmäßig füttern. Noch ein Kommentar, mein Kinderarzt meinte, ich solle statt Milchbrei Gemüse füttern, wegen dem Eisen. Hallo liebe Babynahrungshersteller, auf sämtlichen Probegläschen fand ich keinen Hinweis auf den Eisengehalt, wohl aber auf der Milchbreipackung. Finde ich auch sehr merkwürdig. Und von den Mohrüben hat er noch bei den ersten 3 Löffeln gek.... Also bekommt er jetzt "vernünftige" Breie: Mais/Kartoffel-Püree/Pute. In Fleisch soll ja auch Eisen drin sein. Und oh Wunder, ganz ohne "Vorgewöhnung" verträgt er das. Beim ersten Mal skeptisch, beim 2.Mal mit Appetit. Also lassen wir die Mohrüben gleich weg, da hat bestimmt mal ein Babykosthersteller ein schlaues Buch geschrieben, "Mohrüben sind ja so wichtig", weil er dabei den größten Verkaufsgewinn erzielt, und seitdem sagen alle das auch. PS: In Spinat ist auch überhaupt nicht so viel Eisen drin, wie meist behauptet wird, da war auch in einem schlauen Buch ein Druckfehler, und seitdem behauptet 90% der Literatur dies noch.


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