Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

brustschmerzen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: brustschmerzen

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liebe biggi, also ich sollte dir von der ICBLC beraterin heute berichten. es ist wohl doch ein soor - du hattest recht in der vermutung.das schnalzen und meine übermilch - ich habe so viel milch - veranlasst meine tochter auch dazu immer wieder auszulassen und somit das häufige anlegen schreien währenddessen und schnalzen usw sie hat mir eine ostheopatin empfohlen (wegen schnalzen und schreien) und diese daktarin orales gel 2% enpfohlen - ist aber ein ganz schöner hammer und so bin ch unsicher ob ich das tatsächlich nehmen soll. meine homöopatin hat mi noch etwas "milderes" aufgeschrieben - ich solle zunächst dieses mercurialis perennus probieren, sie meinz'te - für einen soor wäre die kleine mit 11 wochen zu jung...kriegt man erst ab dem ca 5 monat... bin schon verwirrt... saugen ansich tut sie richtig - wenigstens was. ich bin aber schon frustriert - ich war doch vor einigen wochen bei einer LLL gruppe hier in wien und die meinten einfach lanolin schmieren und es wird schon werden. sie haben auch gar nicht kontrolliert, wie sie saugt...es gibt überall schwarze schafe. auf jeden fall danke für die beratung - sie sind sicher kein schwarzes schaf - habe schon den eindruck, sie interessieren sich und wollen helfen - das st schön! also besten dank! glg verena maria


Biggi Welter

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Liebe Verena Maria danke für Ihr lieben Zeilen. Vielleicht hat die Kollegin in Wien nicht auf die Anlegetechnik geachtet, in einer Stillgruppe sind viele Frauen und die Beraterin muss für alle da sein. Auch kann es sein, dass sich der Fehler erst im Laufe der Zeit eingeschlichen hat. Ob Ihr Baby und Sie jetzt tatsächlich einen Soor haben oder nicht, kann ich Ihnen nicht sagen, das müssen Sie vom Arzt anschauen lassen. Falls es ein Soor ist, dann ist es ganz wichtig, dass nicht nur Ihr Baby, sondern auch Ihre Brust behandelt wird, sonst steckt ihr euch immer wieder gegenseitig an. Am besten gehen Sie so schnell wie möglich zur Kinderärztin/arzt und lassen sich und Ihr Kind anschauen. "Hausmittel" sind bei einer Soorinfektion nicht effektiv. Ganz wichtig ist, dass lange genug behandelt wird. Sie müssen auch nach dem vollständigen Verschwinden der Symptome noch eine Weile weiterbehandeln, um einen Rückfall auszuschließen. Ich zitiere Ihnen nun noch aus "The Breastfeeding Answer Book" Stock, Mohrbacher, 1997: "Durch die Soorbehandlung muss das Stillen nicht beeinträchtigt werden. Bei leichteren Soorinfektionen kann bereits 24 bis 48 Stunden nach Beginn der Behandlung eine Besserung der Symptome verspürt werden. In anderen Fällen kann es drei bis fünf Tage oder länger dauern, bis die Symptome verschwinden. Die Mutter sollte die Medikamente bis zum Ende des Behandlungszyklus einnehmen, denn die Infektion kann wieder aufflammen, wenn die Medikamente beim Verschwinden der Symptome abgesetzt werden. Es gibt Möglichkeiten, wie die Mutter die Beschwerden während der Soor Behandlung mildern und das Stillen angenehmer machen kann. Nachdem die Behandlung der Soorinfektion begonnen wurde, können die Beschwerden für ein bis zwei Tage schlimmer erscheinen, bevor eine Besserung eintritt. Die Mutter sollte ihre Brustwarzen nach jedem Stillen mit klarem Wasser abspülen und an der Luft trocknen lassen, da Soor in Milch und feuchtem Milieu gut gedeiht. Bis der Schmerz verschwindet, können folgende Vorschläge dazu beitragen, das Stillen weniger schmerzhaft zu machen: o häufigere, kürzere Stillmahlzeiten anbieten, o an der weniger schmerzhaften Seite zuerst anlegen (wenn es eine weniger schmerzhafte Seite gibt), o den Saugschluss des Babys unterbrechen, bevor es von der Brust genommen wird, indem sanft am Kinn des Babys oder an seinem Mundwinkel gezogen wird. Sobald die Diagnose Soor bestätigt ist, sollte die Mutter Vorsichtsmaßnahmen treffen, damit es keinen Rückfall gibt. Soorpilze können sich an vielen Stellen (einschließlich Muttermilch) halten. Deshalb sollte sich die Mutter ihre Hände häufig waschen und die folgenden Vorsichtsmaßnahmen einhalten, um einen Rückfall zu vermeiden. o Das Baby kann mit abgepumpter Milch gefüttert werden. Die Milch, die während einer Soorinfektion abgepumpt wurde, sollte jedoch nicht aufbewahrt und eingefroren werden. Einfrieren inaktiviert Hefepilze, tötet sie aber nicht ab (Rosa, 1990). Daher kann eingefrorene Milch, die das Baby nach Abschluss der Behandlung erhält, einen Rückfall verursachen. o Erhält das Baby einen Beruhigungssauger oder werden Flaschensauger oder Beißringe benutzt, müssen sie einmal täglich 20 Minuten lang ausgekocht werden, um die Soorerreger abzutöten. Nach einer Behandlungsdauer von einer Woche sollten sie weggeworfen und neue gekauft werden. o Wird eine Milchpumpe benutzt, müssen alle Teile, die mit der Milch in Berührung kommen (mit Ausnahme der Gummidichtungen), täglich ausgekocht werden. o Einmalstilleinlagen sollten nach jedem Stillen weggeworfen werden. Stilleinlagen aus Stoff sollte die Mutter nach jedem Stillen wechseln und erst wieder benutzen, nachdem sie in heißem Seifenwasser gewaschen wurden. o Ist das Baby bereits alt genug, um mit Spielsachen zu spielen, muss alles, was es in den Mund nehmen kann, häufig mit heißem Seifenwasser abgewaschen werden, um eine erneute Infektion und ein Weiterverbreiten der Infektion an andere Kinder zu verhindern. Treten immer wieder Soorinfektionen auf, müssen unter Umständen alle Familienmitglieder behandelt werden. Männer können mit Soor infiziert sein, ohne Beschwerden zu haben. Soorinfektionen können durch Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau hin und her übertragen werden und von Kind zu Kind, wenn sie die gemeinsam verwendeten Spielzeuge in ihren Mund stecken oder beim Tandem Stillen. Tritt der Soor immer wieder auf, nachdem bei Mutter und Baby zwei komplette Behandlungszyklen durchgeführt wurden, kann es sein, dass die ganze Familie gleichzeitig behandelt werden muss." Ich hoffe, es geht's Ihnen jetzt bald besser! LLLiebe Grüße Biggi


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