Mitglied inaktiv
Ich habe vor knapp 4 Wochen entbunden, und leider traten sehr bald Stillprobleme auf, die zu einer Brustentzündung führten. Ich bekomme nun Bromocriptin zur Verringerung der Milchmenge (ich möchte nicht komplett abstillen, wenn es nicht wirklich notwendig ist) und Staphylex 250. Ich habe zwar deutlich weniger Milch als vorher, aber die Beschwerden in der Brust sind nicht weniger geworden, im Gegenteil: Die Brust ist genauso schmerzhaft und die gestauten Stellen sind genauso hart wie vorher (durch Pumpen - Baby nimmt die Brust nicht - nicht zu entleeren) und an einer Stelle sogar mittlerweile als eine Beule hervorgetreten. Ist das normal, trotz der Medikamente? Sind die Milchgänge dann komplett verschlossen? Ausstreichen kann ich die Stellen nicht, da das mittlerweile zu schmerzhaft ist und ich das Gefühl habe, ich würde eher etwas "kaputt-drücken" in der Brust. Stimmt es, dass Kühlung nach dem Abpumpen bei Gabe von Antibiotika kontraproduktiv ist und ich eher wärmen sollte? Was kann ich noch machen, damit endlich eine Besserung eintritt? Wie lange dauert die Heilung normalerweise (habe die Probleme seit fast 2 Wochen, aber so schlimm erst seit 2 - 3 Tagen)? Danke für die Antworten auf die 1000 Fragen!
Liebe Alex, Bromocriptin ist ein Prolaktinhemmer, der im deutschsprachigen Raum als Abstillmedikament eingesetzt wird. Die beste Therapie bei einem Milchstau ist weiterstillen. Abstillmedikamente sollten nur gut überlegt eingesetzt werden. Angesichts möglicher Risiken für die Mutter sollten dann physikalischen Maßnahmen wie Kühlung (Quark oder Eiswickel) den Vorzug gegenüber Ergotaminpräparaten erhalten. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat aufgrund der mütterlichen Risiken die Zulassung für Bromocriptin ("Pravidel") zum Abstillen zurückgezogen (Herings et al., 1995). Außerdem kann es vorkommen, das es nach dem Absetzen der Tabletten zu einem erneuten Milcheinschuß kommt. Wichtig ist, dass Sie bei den allerersten Anzeichen eines Milchstaus zu handeln beginnen, damit daraus keine Brustentzündung oder gar ein Abszess wird. Sie müssen die Milch am Fließen halten, da sich sonst ein Abszess entwickeln kann. Sie können die gestaute (ev. schmerzende) Stelle vor dem Stillen wärmen (z.B. in einer Schüssel mit warmen Wasser oder in der Badewanne). Sie können auch ein warmes feuchtes Tuch um die Brust legen. Manche Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie zwischen den Stillmahlzeiten ein Heizkissen oder eine Wärmflasche über die Brüste legen. Andere wiederum finden Quarkwickel (bitte die Brustwarze und den Warzenhof aussparen und nicht bei bekannter Allergie gegen Kuhmilch anwenden) als hilfreich. Um die gestaute Stelle zu entleeren, sollten sie jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Sie sollten alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. In manchen Fällen kommt es auch zu chronisch gestauten Milchgängen. Viele Mütter haben dann die Erfahrung gemacht, dass sich diese Milchstaus lösen, wenn sie alle Fette die sie zu sich nehmen, durch hochungesättigte Fette ersetzen und zusätzlich pro Tag einen Esslöffel flüssiges Lecithin einnehmen. Die Einnahme von Vitamin C kann ebenfalls helfen. Außerdem sollten Sie sich möglichst viel Ruhe und Entspannung gönnen. Die Brust einer stillenden Frau reagiert nicht selten auf Stress und Belastung. Am besten wenden Sie sich noch heute an eine Kollegin vor Ort, die Ihnen zeigen kann, wie Sie ausstreichen können und Ihne weitere gezielte Tipps geben kann. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren ohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi
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