Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brustentzündung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brustentzündung

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Hallo Biggi, unser Sohn ist nun 20 Wochen alt. Im Wochenbett hatte ich eine schmerzende, harte Brust mit 40 Fieber. Mein FA hat mir da Antibiotika verschrieben und ich hab gekühlt und so ist es auch schnell wieder besser geworden. Seit 4 Wochen hab ich einmal in der Woche einen Tag, an dem ich merke, das die Milch die mit dem Milchspendereflex einfliesst, aus einem Strang der linken brust nicht rauskommt. Daraufhin hab ich bei den nächsten 3 Mahlzeiten Syntocinon genommen und Progestogel benutzt und am anderen Tag war es wieder weg. Gestern war meine Brust aber sehr voll und die Milch hat sich wieder gestaut. Diesmal tut es aber schon ziemlich weh und ist rot. Ich nehme seit gestern wieder das Spray und das Gel und lege den kleinen alle 2 Stunden an. Fieber habe ich noch nicht aber weil es so weh tut, war ich vorhin beim FA (leider nur ne`Vertretung) der hat mir Bromocriptin aufgeschrieben und meinte das wäre ein Standardmedikament bei Brustentzündung. Ich will aber nichts Milchhemmendes nehmen. Ist das nötig? Morgen ist mein FA wieder da. Kann ich mit dem Spray weitermachen? Mein FA hat mir sowas noch nie gegeben wenn ich mit nem`Milchstau bei ihm war. Wieso hab ich das immer wieder? Kann ich da vorbeugen? Vielen Dank Doreen


Biggi Welter

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? Liebe Doreen, manche Ärzte mögen Bromocriptin als „Standardmedikament" bei einer Brustentzündung ansehen, in Wirklichkeit ist es jedoch ein Abstillmedikament, das wegen seiner Nebenwirkungen sehr umstritten und in anderen Ländern sogar keine Zulassung mehr als Abstillmedikament hat. Das Oxitocin-Nasenspray sollte nicht über längere Zeit verwendet werden, da es beim längeren Gebrauch (mehr als 24 bis 48 Stunden) zu einem gegenteiligen Effekt kommen kann. Kurzfristig eingesetzt, kann es in bestimmten Situationen hilfreich sein. Ob bei einer Brustentzündung ein Antibiotikum erforderlich ist oder nicht, kann nur eine Ärztin/Arzt entscheiden und diese Entscheidung ist abhängig vom Verlauf. Da Du offensichtlich zu wiederkehrenden Stauungen und eventuell Brustentzündungen neigst, solltest Du in jedem Fall mit deiner Ärztin/Arzt sprechen, ob Du zunächst auf konventionelle Weise handeln kannst: Du kannst die gestaute (ev. schmerzende) Stelle vor dem Stillen wärmen (z.B. in einer Schüssel mit warmen Wasser oder in der Badewanne). Du kannst auch ein warmes feuchtes Tuch um die Brust legen. Manche Frauen empfinden es als angenehm, wenn sie zwischen den Stillmahlzeiten ein Heizkissen oder eine Wärmflasche über die Brüste legen. Andere wiederum finden Quarkwickel (bitte die Brustwarze und den Warzenhof aussparen und nicht bei bekannter Allergie gegen Kuhmilch anwenden) als hilfreich. Um die gestaute Stelle zu entleeren, solltest Du jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest alle eineinhalb bis zwei Stunden anlegen und dabei das Baby so halten, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Bei Fieber und grippeähnlichen Symptomen ist immer eine ärztliche Meinung einzuholen. Wenn die Verhärtung innerhalb von einigen Tagen bis zu einer Woche trotz konsequenter Behandlung wie oben beschrieben nicht weg geht, lass deine Brust ebenfalls bitte vom Arzt anschauen. Oberstes Gebot ist in jedem Fall - gleich ob Medikamente notwendig werden oder nicht: Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden Milchstaus zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


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