Mitglied inaktiv
Ich habe einen 2,5 Monate alten Sohn und stille ihn voll ( ca. alle 3 Stunden ) . Neuerdings nimmt er in der Nacht immer nur eine Brust und schläft dann ein ( wachhalten funktioniert nicht ) Tagsüber trinkt er normal ( beide Brüste ). Nun habe ich festgestellt , dass ich verhärtete Stellen an den Brüsten habe , die bei Druck schmerzen ( nicht gerötet und auch nicht heiß ) . Ich massiere diese Stellen und streiche sie während des Stillens Richtung Brustwarze aus . Sind das Vorzeichen einer Brustentzündung ? Liegt es daran , dass meine Brüste in der Nacht nicht regelmäßig geleert werden ? Können Kolibakterien von einem Säugling auf die Brüste übertragen werden und Entzündungen hervorrufen ?
? Liebe Vali, Verhärtete Stellen in der Brust sind zunächst einmal noch keine Brustentzündung, sondern im Zweifelsfall Stauungen. Ein Milchstau kann zu einer Brustentzündung werden, aber das muss nicht passieren. Für einen Milchstau kann es viele Ursachen geben, einer davon, dass die Brust nicht richtig entleert wurde. Eine ausgelassene Stillzeit kann ebenfalls zu Stauungen führen. Ausstreichen entweder beim Stillen oder bei Bedarf auch außerhalb der Stillzeiten ist in dieser Situation ein guter Weg. Allerdings sollte nicht mehr als unbedingt notwendig entleert werden, um die Milchbildung nicht weiter anzuregen, sondern wieder ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu erreichen. Sollte diese Maßnahme nicht ausreichen und die gestauten Stellen bleiben bestehen müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden. Um eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Und wie immer gilt auch hier: auf korrektes Anlegen und eine gute Stillposition achten. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Sie können die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Kolibakterien sind normalerweise keine Auslöser für eine Brustentzündung und so lange die Brust(warze) unverletzt ist, ist die Brust in der Regel eine Einbahnstraße, in die kaum Erreger eindringen können. Eine Übertragung vom Baby auf die Brust ist eher unwahrscheinlich. Ich hoffe, Ihnen weitergeholfen zu haben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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