Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brust zum Einschlafen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brust zum Einschlafen

Mitglied inaktiv

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Hallo! Mein Kleiner ist jetzt 11 Monate alt und seit vielen Monaten akzeptiert er keinen Schnuller mehr und auch kein Fläschchen. Ich stille ihn noch immer tasgueber ab und zu und abends bevor er schlafen geht. er braucht auch unbedingt die Brust zum Schlafen und wacht auch noch mehrfach nachts auf und verlangt danach. Nun liest man ja oft, Haende weg von der Brust als Einschlafhilfe usw... Er ist recht abhanegig von mir, jemand anderen akzeptiert er insbesondere abends nicht. Meine Mutter hat vor kurzem mal auf ihn aufgepasst und sie sagte, dass er seinen Blick nicht von der Tuere nehmen wolle, aus der ich verschwunden bin. Wie lange soll ich das mit dem Stillen nachts noch machen? Und ist dagegen etwas Grundlegendes einzuwenden? Danke im voraus fuer die Antwort Mary


Biggi Welter

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? Liebe Mary, der Tipp „Hände weg von der Brust als Einschlafhilfe“ hat keinen wissenschaftlichen Hintergrund, sondern zeigt wieder einmal, dass viele Menschen Angst davor haben, ihrem Instinkt zu folgen und ihre Kinder zu früh in eine „Unabhängigkeit“ stoßen wollen, für die die Kinder noch nicht bereit sind. Von der Natur ist es für ein Baby und Kleinkind nicht vorgesehen, dass es alleine (ein)schläft. Genau so wenig wie es `normalA ist, dass ein Baby oder Kleinkind durchschläft, denn das ist lediglich eine Wunschvorstellung der Eltern. Man muss ein Kind nicht lehren, alleine einzuschlafen und alleine in einem Bett zu schlafen, sondern es genügt, ihm die Nähe zu geben, die es braucht und abzuwarten, bis es von selbst so weit ist, dass es diese Nähe nicht mehr in dem Maße braucht. Es ist vollkommen normal, dass ein Baby an der Brust der Mutter einschlafen will und überhaupt in ihrer Nähe sein mag. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses `natürlicheA Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit `ModeA ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Das Problem ist der `DenkfehlerA vieler Menschen in unserer Gesellschaft, die erwarten, dass ein Baby ab einem bestimmten - möglichst frühen - Alter durchschlafen und alleine schlafen müsse. Babys und Kleinkinder wachen seit Urzeiten nachts immer wieder auf. Da unserer Kinder mit dem gleichen genetischen Programm auf die Welt kommen wie vor Tausenden von Jahren, verhalten sie sich auch so, wie das Babys von Anbeginn der Menschheit getan haben. Das `passtA aber nicht unbedingt in unsere Vorstellung des `modernen MenschensA. Deshalb wird das Thema `DurchschlafenA für Eltern mit zu den wichtigsten Themen in unserer Gesellschaft gemacht. In anderen Kulturen, in denen es als normal angesehen wird, dass Babys und Kleinkinder nachts aufwachen, wird überhaupt nicht so ein Aufhebens um dieses Thema gemacht - und den Erwachsenen und Kindern geht es nicht schlechter als bei uns - eher im Gegenteil. Wenn Ihr Kind so weit ist, dass er ohne Sie einschlafen kann, dann wird er das von ganz alleine tun und mit Sicherheit wird er deutlich vor der eigenen Hochzeitsnacht aus eurem Bett ausziehen, ohne dass ihr Druck ausüben müsst. Wenn Sie früher abstillen wollen, dann werden Sie für das Kind einen Ersatz schaffen müssen, an dem es sein Saugbedürfnis stillen kann, sein Nähebedürfnis wird aber weiterhin bestehen bleiben, unabhängig von der Art, wie es ernährt wird. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Biggi! Vielen Dank fuer die Antwort. Es freut mich, dass es so ist wie es ist und dass mein Instinkt doch richtig ist. Auch wenn man sich immer wieder dafuer verteidigen muss, dass man ersens noch stillt und zweitens, dass das Kind noch nicht alleine schläft. Aber so lange es mein Kleiner noch braucht, wird er es halt bekommen. Danke Liebe Gruesse Mary


Mitglied inaktiv

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Hallo. Ich bin 23 und mein Sohn ist jetzt 14 Wochen alt. Er war ein Schreikind bis zu dem Tag, an dem ich angefangen hab ihn an der Brust einschlafen zu lassen. Vorher haben wir uns beide gequält und jetzt geht es uns besser. Trotz der ganzen Feindseligkeiten, die ich von meiner Umwelt erfahre. Warum sollen wir uns für andere quälen? Ich mach jetzt alles so we ich es für richtig halte und ich fühle mich sehr gut dabei.


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