Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brust & Flasche

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brust & Flasche

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Hallo, ich erwarte in 7 wochen mein erstes Kind und mache mir natuerlich Gedanken zum Stillen. Ich wuerde gern beides geben, Brust und Flasche (zunaechst nur Muttermilch, dann moeglichst bald Flaschenkost). Wie funktioniert denn das, beides zu kombinieren? Ich habe soviele verschiedene Meinungen gehoert, einmal dass man, wenn man kombinieren will, von Anfang an Brust und Flasche geben soll, und dann wiederum, dass man mindestens 6 Wochen warten soll, bis man die Flasche einfuehrt (Saugverwirrung etc). Was ist denn jetzt richtig? Bitte um Tips!!! lg Steffi


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? Liebe Steffi, darf ich fragen, warum Sie unbedingt möglichst bald Stillen und künstliche Säuglingsnahrung kombinieren wollen? Das Kombinieren von Brust und Flasche bringt nämlich - entgegen der Vorstellung vieler Menschen - keine Vorteile, aber eine ganze Menge Nachteile und ist zudem eine sehr aufwändige Sache, deutlich aufwändiger als ausschließliches Stillen. Dazu kommt, dass die Einführung der Flasche und künstlicher Säuglingsnahrung sehr schnell zu einem ungewollt frühen Abstillen führen kann, da lange nicht alle Kinder mit dem Wechsel zwischen Brust und Flasche zurecht kommen und außerdem durch die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung massiv in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen wird, so dass die Milchmenge der Frau rasch zurückgehen kann. Die frühe Einführung von künstlicher Säuglingsnahrung birgt außerdem eine Erhöhung des Allergierisikos und anderer gesundheitlicher Nachteile für das Kind und auch für Sie selbst. Längeres Stillen hat sowohl für das Kind als auch für die Mutter gesundheitliche Vorteile. Die Gabe von künstlicher Säuglingsnahrung ist KEINE Garantie für ruhigere Nächte. Diese Nachteile sollten Ihnen bewusst sein, wenn Sie Ihre Entscheidung für oder gegen die Zwiemilchernährung treffen. Falls Sie bald wieder Ihre Berufstätigkeit aufnehmen wollen, so ist dies kein Hinderungsgrund das Baby weiterhin zu stillen und auch ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Stillen und Berufstätigkeit schließen sich keineswegs gegenseitig aus. Es ist sinnvoll mit der Einführung der ersten Flasche und auch allen anderen künstlichen Saugern zu warten, bis sich die Stillbeziehung gut eingespielt hat und das Kind gelernt hat gut und richtig an der Brust zu trinken. Dafür sollten Sie einen Zeitraum von etwa sechs Wochen einkalkulieren. Nach den ersten sechs Wochen ist das Risiko einer Saugverwirrung deutlich geringer - wenn auch niemals vollständig ausgeschlossen. Es ist ungünstig von jetzt auf gleich eine vollständige Stillmahlzeit durch andere Nahrung zu ersetzen. Die Brust ist ein träges Organ, das keine plötzlichen Veränderungen mag. Daher sollten Sie die Flasche und die künstliche Säuglingsnahrung allmählich und in kleinen Schritten einführen. Es ist sinnvoll, dass die Flasche nicht von Ihnen selbst gegeben wird. So ist für das Kind klar, dass Mama Brust und Stillen bedeutet und jemand anderes Flasche geben. Auf diese Weise kann dem Ablehnen der Brust etwas vorgebeugt werden. Achten Sie auf Ihre Brust und legen Sie entweder Ihr Kind an, wenn die Brust prall und gespannt wird oder streichen Sie vorsichtig gerade so viel Milch aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Wichtig ist, dass die Milch aus der auf den Kopf gestellten Flasche nur langsam tropft und keineswegs herausfließt. Viele Kinder müssen nach dem Trinken aus der Flasche auch deutlich mehr und häufiger aufstoßen. Ich wünsche Ihnen schöne restliche Schwangerschaftswochen und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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