Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brauche mal Trost was mache ich nur?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brauche mal Trost was mache ich nur?

viermäusemama

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Hallo Biggi und Kristina, ich brauche nochmal eine Tüte Mut/ Trost. Hatte schon mehrfach gepostet, dass ich bald wieder arbeite und meinen Kleinen (knapp 5 MOnate) dann in die Krippe bringe. Nun ist es leider nächste Woche schon soweit. Die Erzieherinnen sind sehr lieb, machen aber generell bei so kleinen Kindern keine Eingewöhnung. Ich habe auch erzählt, dass ich voll stille und die abgepumpte MM mitgebe. Das ist für sie kein Problem, aber sie erklärten mir dann den starren Rhythmus der 70er Jahre. Da war ich dann doch verunsichert. Ich habe nochmal alles genau erklärt, wie wir es Zuhause handhaben. Meist trinkt der KLeine aus der Flasche nur 20-40 ml für den großen Durst und wartet lieber, bis ich wiederkomme. Nun hoffe ich so sehr, dass alles klappt. Leider habe ich auch keine Unterstützung in der Umgebung, da irgendwie keiner Verständnis hat, dass ich weiter stillen möchte und dann lieber den KLeinen nachmittags mit in die Praxis nehme. Auch mein Mann ist der Meinung, dass das Ganze unsinnig ist (und das, obwohl ich schon die anderen 4 Kinder lange und ausgiebig gestillt habe). Milch habe ich schon seit 4 Wochen täglich eingefroren, meist so 60 ml-Portionen. Das Buch Stillen, Job und Family habe ich gelesen. Der Punkt der Unterstützung in der Familie ist bei uns allerdings nicht vorhanden. Auch unsere großen Kinder haben kein Verständnis, dass ich nicht mehr den kompletten 7-Personen-Haushalt mit Hund schmeißen kann, Vollzeit arbeiten und noch komplett für das Baby da sein. Eigentlich wollte ich mir das Ganze nur mal von der Seele schreiben, da ich mit meinem Mann schon einen Riesenkrach deswegen hatte. Vielleicht habt ihr wenigstens eine Tüte Trost für mich :-) LG Jule


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Jule, lass dich erst einmal umarmen, da hast Du es echt nicht leicht. Weißt Du, vielleicht meint dein Mann es gar nicht böse und ist einfach besorgt, dass Du dich übernimmst? Ich denke, das Problem ist nicht ein Stillproblem, sondern ein Verständnisproblem zwischen dir und deiner Umwelt, und hier nicht zuletzt mit deinem Partner, der sich möglicherweise auch zurückgesetzt fühlt. Ich kann dir nun zwar Fakten für das lange Stillen auflisten, aber ganz wichtig dürfte das offene Gespräch mit deinem Partner sein, so dass Ihr beide die Sichtweise des anderen nicht nur hören, sondern auch verstehen könnt. Spriche wirklich offen mit deinem Partner über deine und seine Gefühle. Nimm auch ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob Du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... Wo wohnst Du denn? Wärst Du hier in meiner Nähe, würde ich jetzt zu dir kommen und dich einfach in den Arm nehmen :-), Du machst einen großartigen Job und Du solltest dafür gelobt werden und sonst nichts…..meine Hochachtung hast Du. Ganz ganz liebe Grüße Biggi


viermäusemama

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Vielen Dank für Deine Umarmung, Biggi. Leider wohne ich etwas weiter weg (Thüringen), sodass es mit der persönlichen Umarmung nichts wird :-) Unsere beiden Großen drängen auch zu einer Aussprache und haben sich entschlossen, doch mehr mitzuhelfen. So ein Streit ist doch manchmal heilsam. Vielleicht wendet sich doch alles zum Guten und ich mache mir viel mehr Sorgen. Schließlich haben wir auch bei den anderen Kindern irgendwie immer alles auf die Reihe bekommen. LG Jule


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