Sophie_1234
Hallo liebe Biggi, ich habe vor drei Wochen einen tollen kleinen Jungen per Kaiserschnitt zur Welt gebracht, den ich voll stille. Zu Beginn, noch im Krankenhaus, hatten wir etwas Anfangsschwierigkeiten, da der kleine Mann viel geschlafen und nur wenig gesaugt hat und ich auch nicht üppig viel Milch hatte. Wir haben daher anfangs zugefüttert und es auch mit Stillhütchen versucht. Mittlerweile bekommt der kleine genug Milch, nimmt super zu und stillhütchen brauchen wir auch nicht mehr. Allerdings sind meine Brustwarzen sehr lädiert. Der kleine „schmirgelt“ gefühlt beim Ansaugen die Brustwarze zwischen seinen Kauleisten und saugt so ordentlich, dass ich beim Ansaugen starke Schmerzen habe. Später geht das, wobei der kleine beim stillen auch immer einnickt und dann weniger stark und frequent trinkt. Nun hatte ich erst rechts einen weißen propf, der sich aber mittlerweile zurück gebildet hat. Dann kam der Milchstau rechts, jetzt hatte ich erst links eine blutige Blase nach dem stillen, die aber mittlerweile eher „gelb“ ist. Der kleine hat auch seine Cluster-Phasen, in denen er mal alle 40-60 min kommt und mal 10 min, mal 50 min an der Brust ist. Nun meine Fragen hierzu: 1. was kann ich gegen die blasen tun? Kann ich meinen Sohn dennoch weiter stillen, auch wenn ggf Blut aus der Brustwarze kommt? 2. Angelegt dürfte der Kleine eigentlich schon richtig sein. Was kann man gegen dieses extreme Saugen tun? 3. Ich bin eigentlich der Ansicht, dass der Kleine dann gestillt werden soll, wenn er entsprechende Anzeichen zeigt. Ich habe gelesen, dass insofern Stillen nach Bedarf das Beste ist und Clusterphasen nicht weiter schlimm sind. Nun bin ich aufgrund einiger negativer Kommentare dahingehend, dass ich ihn zu oft stille und daher selbst schuld an den wunden Brustwarzen bin bzw er lernen müsste, mit weniger klar zu kommen, verunsichert. Muss ich nach Plan stillen, um wunde Brustwarzen zu vermeiden? Herzlichen Dank im Voraus und viele Grüße Sophie
Liebe Sophie, du machst nichts falsch, sondern alles richtig!!! Das „Marathonstillen“ ist in diesem Alter so weit verbreitet, dass es als „normal“ angesehen werden sollte. Der Fachausdruck dafür lautet „Cluster Feeding“. So kleine Babys wollen häufig, aber vor allem in unregelmäßigen Abständen gestillt werden und fast alle Babys haben eine Tageszeit, zu der sie fast ununterbrochen an der Brust trinken (oder auch nur nuckeln) wollen. Das Marathonstillen kann für dich sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiteneinzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Ich denke tatsächlich schon, dass dein Baby nicht ganz korrekt saugt an der Brust und diese deshalb wund wird. Aus meiner Sicht macht es Sinn, dass du einmal nach einer Stillberaterin in deiner Gegend schaust, die das Baby beim Stillen beobachten kann und sieht, ob dein Sohn möglicherweise nicht ganz korrekt andockt und deshalb die Brustwarzen so wund werden. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Wenn ein Bläschen aufgeht und Blut kommt, kannst Du unbesorgt weiterstillen, das Blut schadet deinem Baby nicht. Deiner Schilderung nach denke ich an einen (oder mehreren) verstopften Milchgang an, es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird (über einen längeren Zeitraum). Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Sie sollten warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen oder ausstreichen und pumpen. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys oder der Pumpe in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Die Theorien über die Entstehung solcher Bläschen sind nicht ganz einheitlich, doch es könnte sein, dass der epidermale Wachstumsfaktor eine Rolle spielt. Es gibt einen ziemlich deutlichen Zusammenhang zwischen dem Auftreten von solchen Bläschen und Stress und deshalb ist es ganz wichtig, dass Du versuchst, Stress und Belastungen so weit wie irgend möglich zu reduzieren. Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen, sollte es nicht besser werden, geh bitte zum Arzt. Liebe Grüße Biggi
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