Mitglied inaktiv
Hallo, jetzt brauche ich auch mal einen Rat. Ich hatte nach meiner letzten Entbindung schon nach 5 Wochen zu wenig Muttermilch (die Waage hats gezeigt) und musste zufüttern. Bisher klappt es bei meiner zweiten Tochter (jetzt 5 Wochen alt) ganz gut mit dem Stillen, aber ich muss ab zu zu zufüttern mit der Flasche, weils ihr nicht reicht. An ein paar Tagen wiege ich mal vor und nach dem Stillen, und trotz 3,5-4-Stunden-Rhythmus (bis vor zwei Wochen noch alle 2-2,5 Stunden) kommt auf der Waage nur zwischen 60 und 110, in Ausnahmefällen, wenn sie mich nachts mal 5-6 Stunden hat schlafen lassen, auch mal 180 G aus der Brust. Aber in den letzten Tagen war die Regel so alle 4-5 Stunden (ich komme auf 6 bis höchstens 8 Stillmahlzeiten am Tag) so 60, 70, 80, 90 G. Ist das nicht zu wenig? Sie hat viele nasse Windeln am Tag, nur der Stuhl wird weniger. Ist das normal? Sie trinkt auch allerallerhöchstens 20 Minuten an beiden Brüsten, also meistens bin ich nach 10-15 Minuten schon fertig mit dem kompletten Stillen, und ihr reichts dann. Die ersten 3 Wochen musste ich 8 Mal am Tag eine komplett volle Windel wechseln, mit Stuhl, und jetzt sind es so kleine Stuhlladungen. Laut U4 hat sie genug zugenommen, und wenn ich ihr dann, wenn sie nach dem Stillen sehr unruhig ist, noch eine Flasche mache, sind es auch höchstens 40 G, die sie da trinkt. Wenn ich ihr statt Brust nur eine Flasche mache, um ein bisschen Milch zu sammeln, trinkt sie knapp 120. Reicht ihr das wirklich? Ich hab mir jetzt die ISIS Milchpumpe von Avent bestellt und möchte damit zusätzlich die Milchbildung anregen. Sollte ich dann direkt nach dem Stillen weiterpumpen, da sie ja nur so kurz trinkt? Sie will dann auch nicht länger an der Brust bleiben, und wenn, dann nuckelt sie nur oder meckert, wenn nichts mehr kommt. Der Schnulli hilft uns dann weiter, und sie ist zufrieden. Aber wenn nichts mehr kommt, wird sie sehr zornig, zieht die Brustwarze lang und lässt sie dann aus schöner Entfernung einfach los und saugt dann nicht mehr weiter. Ich weiss, das sind ziemlich viele Fragen auf einmal, aber ich hoffe, Du findest trotzdem Zeit, sie mir zu beantworten. Ich würde am liebsten komplett auf die Flasche verzichten, und an manchen Tagen brauche ich sie auch nicht, aber an manchen eben doch. Ich trinke täglich fast 2 Liter Milchbildungstee, trinke auch Malzbier, aber viel tut sich da leider nicht. Danke schonmal für die Antwort. Liebe Grüße, Melanie
Liebe Melanie, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Du solltest dein Kind also mehr und länger anlegen und wenn es nach einer halben Stunde wieder hungrig ist, kannst Du es wieder anlegen! Du schreibst, dass dein Baby sich wehrt an der Brust, ich fürchte, dass dein Kind durch die Flasche und den Schnuller saugverwirrt ist. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Solche so fortgeschrittenen Saugprobleme lassen sich nicht durch eine Fernberatung betreuen, denn ich kann dich und dein Kind nicht sehen und dir nicht direkt etwas zeigen. Deshalb ist es das Beste, wenn Du dich schnellstmöglich an eine Kollegin vor Ort wendest, die direkt mit dir und dem Kind arbeitet. Ich suche dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, danke für Deine schnelle und ausführliche Antwort. Also werd ich meine Kleine wieder öfters anlegen und hoffe, alles spielt sich richtig ein. Meine Hebamme meinte, nach 40 Tagen hätte sich ales eingespielt. Ist die Muttermilchmenge eigentlich auch erblich bedingt? Meine Oma hatte gar keine Milch, und meine Mutter hat nach zwei Wochen Kampf aufgegeben. Gern wende ich mich an eine Stillberaterin. Mein Wohnort ist 70825 Korntal-Münchingen. Danke schonmal!
Liebe Melanie, mach dir keine Gedanken, Du hast genug Milch und kannst sie auch steigern, da gibt es keine „Erblichkeit“. Wende dich doch einmal an Frau GRÜNEWALD STANGL Petra, Tel.: 06201 590020, sie kann dir sagen, wer die nächste Beraterin für dich ist. LLLiebe Grüße Biggi
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