Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Beikosteinführung und schrittweises Abstillen

Frage: Beikosteinführung und schrittweises Abstillen

Hashomy

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Liebes Beraterteam, unser Sohn wird in zwei Wochen ein halbes Jahr alt und da er sich seit ein paar Wochen sehr für unser Essen interessiert, möchten wir dann mit der Beikost starten. Nach intensiven Gesprächen haben mein Mann und ich uns endlich einigen können, daß der Kleine Gläschenkost bekommen soll und nichts Selbstgekochtes, weil die Qualität der Nahrung dann gleichbleibend ist und er alles bekommt, was für ihn wichtig ist. Ich weiß ja, daß man zuerst die Mittagsmahlzeit durch einen Brei ersetzen soll, dann das nachmittägliche Stillen, usw. Wie gehen wir dabei am besten vor mit dem zusätzlichen Stillen, unmittelbar vor oder nach dem Brei? Paßt sich die Milchmenge dann auch automatisch dem verringerten Bedarf an oder sollte ich zusätzlich zu homöopathischer Unterstützung greifen? Wie lange wird es dann voraussichtlich dauern, bis das Stillen ganz vorbei ist? Wenn es nach mir ginge, würde ich unser Kind noch ewig weiter stillen, aber ich weiß nicht, ob er mit der Kombination aus Gläschen und Muttermilch gut zurecht kommen wird und wie ich ihn dann irgendwann einmal ganz "entwöhnen" kann?! Und ab wann kann er dann von unsrem "normalen" Essen mitessen? Wenn er nachmittags eine Obstmahlzeit bekommen kann, möchte ich ihm gern etwas Frisches anbieten, das er dann aufknabbern kann. Danke für die Hilfe! Schöne Grüße, Hashomy


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Liebe Hashomy, es ist toll, dass ihr einer Meinung seid! Und es gibt noch vieles, was ihr nicht wisst :-) Denn es ist KEINESFALLS so, dass man Stillmahlzeiten durch Beikost ersetzen SOLLTE. Nur die Babynahrungsindustrie möchte das und verbreitet das in Büchern, Ratgebern, bei Ärztefortbildungen usw. Leider... Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Ob vor oder nach der Beikost, ist fast egal, und kann durchaus vom Baby bestimmt werden! So etwa um den ersten Geburstag herum ist der Darm deines Kindes dann so weit, dass es "normale" Familienkost isst. Vielleicht macht es das auch schon vorher - er wird euch das recht deutlich machen, was er essen möchte, und so unglaublich es klingt: Auch ein so kleiner Mensch kann ganz genau wissen, was ihm gut tut (sofern man ihm nichts Gesüßtes oder stark Gewürztes vorsetzt...) und so kann es passieren, dass euer kleiner Mann den Gläschenbrei stehen lässt und statt dessen lieber ein Stück Kartoffel von eurem Teller in die Hand nehmen und weglutschen möchte (und dem spricht nichts entgegen...) :-) Lieben Gruß, Kristina


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