Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, mein Sohn ist 5 Monate alt und bei der letzten Impfung beim Kinderarzt meinte dieser, ich solle nun anfangen dem Kleinen Mittags Brei zu geben, er läge zwar noch im Normalbereich mit seinem Gewicht, aber er habe nicht allzu viel zugenommen ( Geburtsgewicht: 3600g, jetzt 6470g .Also bekam er trotzdem ich eigentlich noch gerne weiter voll gestillt hätte Mittags Karottenbrei. Nun zu meinen Fragen: 1. Kann ich nochmal zurück und wieder voll stillen (es klappt eigentlich sehr gut mit dem Brei!!)?? 2. Wann kann ich ihm den ersten Abendbrei und welchen geben?? 3. Wieviel verschiedene Lebensmittel kann ich denn in einem Brei verwenden ( z.b. Kartoffeln, mais und Pute oder ähnliches) Im voraus schon mal vielen Dank für Eure ( Deine ) Hilfe!!!! Viele Grüße Bianca
? Liebe Bianca, die Gewichtszunahme deines Kindes liegt absolut in der Norm und außerdem wirst Du durch die Einführung von Karottenbrei ohnehin keine höhere Gewichtszunahme erreichen können, denn Beikost hat deutlich weniger Kalorien als Muttermilch (Karotten 22 kcal pro 100 g, Muttermilch 70 kcal pro 100 g) und ein so junger Säugling kann die Beikost meist auch noch nicht so gut verwerten. Deshalb ist Mittel der Wahl bei einem nur langsam und zögerlich zunehmenden Kind normalerweise zunächst einmal eine Verbesserung des Stillmanagements und nicht die Einführung der Beikost. Doch bei einem Kind, das eine normale Gewichtzunahme hat und sich auch sonst gut entwickelt besteht überhaupt kein Anlass irgendetwas in diese Richtung zu unternehmen. Wenn Du es möchtest, kannst Du bei einem Kind unter sechs Monaten sicher wieder zurück zum vollen stillen. Ein Kind sollte dann Beikost bekommen, wenn es dazu bereit ist. Diese Bereitschaft erkennst Du an den folgenden Punkten: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko und verhilft NICHT zu besserem Schlaf. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Von einigen Seiten wird inzwischen empfohlen nicht mit Karotten zu beginnen, vor allem dann nicht, wenn eine erhöhte Allergiebereitschaft bekannt ist. Von Banane über Kartoffel bis hin zu Zucchini, Kürbis, Pastinake, Fenchel, Brokkoli und anderen Gemüse oder Obstsorten kann vieles als erste feste Nahrung dienen. Da Stillkinder über den Geschmack der Muttermilch bereits an das gewöhnt sind, was die Mutter isst und die wenigsten von uns mit großer Begeisterung gekochte Karotten essen, eignen sich Karotten auch aus diesem Grund nicht gerade besonders gut als erste Beikost. Karotten haben zudem den Nachteil, dass manche Kinder darauf mit Verstopfung reagieren und seit einiger Zeit werden zunehmend Unverträglichkeitsreaktionen auf Karotten beobachtet. Eine zu große Vielfalt sollte es allerdings auch nicht sein, denn weniger ist bis zum ersten Geburtstag mehr. Milchprodukte und Milchbrei oder andere Milch ist kein Muss, wenn die Kinder weiterhin gestillt werden. Du kannst solange stillen, bis die Kinder an normale Milch und Milchprodukte herangeführt werden können (etwa ab dem ersten Geburtstag). In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Ich hoffe, damit deine Fragen beantwortet zu haben. LLLiebe Grüße Biggi
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