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Liebe Frau Welter, nun ist meine jüngere gestillte Tochter schon 10 Monate alt und verweigert mehr oder weniger jegliche Beikost. Sie hat einen sehr starken Würgreflex und bei gröbere Stückchen kann es passieren, daß sie alles erbricht. Aber auch feinpürierten Brei mag sie nicht. Ist sie krank oder zahnt verweigert sie den ganz, sonst ißt sie 2 oder 3 Löffelchen. Seit ein paar Tagen aber, scheint ihr meine Milch nicht mehr zu reichen. Sie trinkt in kurzen Abständen (manchmal wirklich nur 1 Std. dazwischen) und das mehr als 3 Tage lang. Sie fängt auch etwas mehr Brei zu essen. Meine Fragen: 1) Hat ihr die Milch tatsächlich bis jetzt gereicht? Meine befürchtung ist immer, daß sie nicht genug Eisen bekommt. 2) Kann ich tatsächlich ruhigen Gewissens weiterhin stillen, ohne daß die großartig etwas anderes zu sich nimmt? Oder muß ich doch zum Arzt? Vielen Dank für Ihre Antworten Teodora
? Liebe Teodora, es ist nicht unbedingt die ganz große Seltenheit, wenn ein Baby mit zehn Monaten noch so gut wie keine Beikost isst. Bei den meisten Kindern geht das auch in Ordnung und ein Eisenmangel ist eher selten zu erwarten. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen und da bei voll gestillten Babys kleine Darmblutungen sehr viel seltener sind als bei mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kindern, verlieren Stillkinder auf diese Weise auch kein Blut. Die Eisenreserven, die ein Baby bei der Geburt hat und das leicht zu verwertende Eisen aus der Muttermilch reichen zusammen gewöhnlich aus, um den Hämoglobinwert auch noch ins zweite Lebenshalbjahr des Babys hinein innerhalb des normalen Bereiches (10,2 bis 15 gm/dl) zu halten (McMillan 1976; Siimes 1984; Duncan 1985). Eine Untersuchung an gestillten Babys, die weder Eisenpräparate noch mit Eisen angereicherte Getreideprodukte erhalten hatten, ergab, dass die Babys, die sieben Monate und länger ausschließlich gestillt wurden, im Alter von einem Jahr deutlich höhere Hämoglobinwerte aufwiesen, als diejenigen Babys, die mit weniger als sieben Monaten bereits feste Nahrung bekommen hatten (Pisacane 1995). Die Forscher fanden bei den Babys, die sieben Monate lang voll gestillt worden waren, keinen Fall von Anämie während des ersten Lebensjahres und folgerten daraus, dass ausschließliches Stillen während der ersten sieben Lebensmonate das Risiko einer Anämie senkt. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Wenn Ihre Kleine nun offensichtlich von sich aus mehr Brei isst, dann ist sie jetzt wohl so weit, mehr Beikost zu wollen und das ist doch prima. Selbstverständlich können Sie Ihr Baby weiterhin stillen. Falls Sie sich sehr große Sorgen wegen dem Eisen machen, kann Sie ein Test bei der Kinderärztin/arzt sicher beruhigen. Vielleicht lesen Sie einmal das Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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