Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost/Brei aus Muttermilch/Fertigmilch

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Beikost/Brei aus Muttermilch/Fertigmilch

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Biggi, meine Tochter ist jetzt 17 Wochen alt und ich möchte demnächst mit Beikost (Gemüse) beginnen. Ich stille noch voll und möchte auch mind. 6 -7 Monate weiter stillen. Wenn ich mit ca. 6 Monaten anfange Milchbreie zu füttern, kann ich diese auch mit Muttermilch zubreiten und wenn ja, wie und aus welchem Getreide? Ich möchte mir auch etwas MuMi einfrieren und daraus dann später evtl. Brei zubereiten oder auch so geben. Wenn ich mit etwa 6-7 Monaten abstille, wieviel muss ich dann noch an Säuglingsmilchnahrung füttern? Ist es wegen der Allergiegefahr sinvoll noch länger zu stillen oder ist diese nach einem halben Jahr gesunken? Da ich die ersten 4 Wochen Milchnahrung zufüttern musste (da es mit dem Stillen nicht so klappte und die Kleine nicht satt wurde, hat meine Hebamme zum zufüttern geraten) ist die ganze Allergieprophylaxe doch eh hinüber, oder? Eigentlich hatte ich ja vor, meinem Kind die Fertigmilch zu ersparen, aber irgentwie komme ich da wohl nicht drumrum, wenn ich kein ganzes Jahr stille, oder welche Möglichkeiten gibt es noch? Ich weiss, viele Fragen, aber ich glaub ich hab zuviel gelesen und bin jetzt völlig verunsichert. Würde mich auch über Antworten von anderen Mamis freuen. LG Edina mit Leona Sophie


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

? Liebe Edina, über die ersten sechs Monate hinaus zu stillen ist nicht nur wegen der Allergieprophylaxe empfehlenswert. Stillen ist ja nicht nur als Allergieprophylaxe zu sehen und dein Kind profitiert auch weiterhin von jedem Tropfen Muttermilch, den es bekommt. Es stimmt zwar, dass bereits eine einzige Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung das Allergierisiko eines Kindes erhöhen kann, doch das ist eine statistische Aussage, die für den Einzelfall nichts Konkretes besagt. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wird das Kind nicht so oft oder gar nicht mehr gestillt, ist im zweiten Lebenshalbjahr kaum um den Einsatz von künstlicher Säuglingsnahrung als Muttermilchersatzprodukt herumzukommen. Selbstverständlich kann Milchbrei auch aus Muttermilch hergestellt werden. Doch meist ist es einfacher, das Kind zu stillen und ergänzend einen milchfreien Getreidebrei zu geben, statt abzupumpen und dann aus der abgepumpten Milch einen Brei herzustellen. Wird Brei mit Muttermilch hergestellt, sollte die Milch möglichst nicht aufgekocht, sondern nur erwärmt werden. Zur Herstellung von Brei mit Muttermilch können zum Beispiel Reis- oder Hirseflocken verwendet werden. Viele weitere Tipps rund um das Thema Beikost findest Du in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung", das Du bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bestellen kannst. In dem aktuellen Heft des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Guten Abend mein Sohn ist fast 8 Monate alt und wird vollgestillt. Seit er 5 Monate ist, biete ich ihm immer wieder Beikost an - mit sehr mäßigem Erfolg. Er mag nur den Babykeks-Banane-Apfel Brei von Hipp sonst weder Gemüse noch Menü Gläschen und auch keinen Brei (Abendbrei oder ähnliches). Ich möchte ihm aber nicht nur dieses süßen Brei geben u ...

Guten Morgen Frau Welter, Unser Baby ist bald fünf Monate alt und wir beginnen demnächst mit der Beikost. Die Frage, die ich mir stelle und die schon lange in meinem Kopf schwirrt. Wie ist das mit der Muttermilch? Ich stille ab Beginn voll. Sobald mein Baby zum Beispiel länger schläft, sind meine Brüste so voll und ich muss aufpassen das ich ke ...

Guten Tag liebe Biggi,   mein Baby (9 M) isst bisher kaum Beikost. Mal hier ein Löffel mal da aber das wars auch wirklich schon, und wird darüberhinaus weiterhin nach Bedarf gestillt. (Brei läuft ganz schlecht machen BLW)  Es nimmt auch weiter gut zu (11Kilo schon)  Motorisch auch gut entwickelt (krabbelt, sitzt,steht usw.) "sprachlich" auch (mach ...

Liebe Experten,   mein Baby 9,5 M mag keine Beikost bzw. Isst kaum davon. kurz zum Baby: wiegt 11 Kilo (Geburt 3,8)  motorisch gut entwickelt: sitzt, steht, läuft an Möbeln und Händen entlang, klettert über Sachen  sprachlich auch gut: kann gewissen Tierlaute nach machen (wenn man fragt: wie macht ..?) Wir kommen pro Tag nicht mal auf eine Portion ...

Hallo Biggi, ich habe da noch mal eine Frage...unser Kleiner ist nun 1,5 Jahre. Wir hatten sehr schwierige Monate. Er hat ca 5 Mich7onate (ab dem 10. Lebensmonat) nicht zugenommen und ständig Fieber (vsl Ebbstein-Barr-Virus lt Kinderarzt) dadurch hat er in der Zeit kaum bis gar nichts gegessen und nur gestillt. Seit 3 Monaten hat er keine Fiebe ...

Hallo Biggi, mein Sohn ist 9 Monate alt und ist ein sehr schlechter Esser. Brei lehnt er komplett ab. Fingerfood isst er homöopathische Mengen hier und da wird geknabbert im Bauch landet nicht viel. Ich stille ihn ca. alle 3-4 Stunden. Er meldet sich aber auch nicht wirklich viel zum Stillen. Unterwegs klappt es kaum, da er immer abgelenkt ist. ...

Hallo liebe Biggi, ich hätte einige Fragen zum Thema Beikost. Mein Sohn wird heute acht Monate alt, ich habe ihn nun im Prinzip die ganze Zeit über voll gestillt. Überall im Internet war ja nun davon die Rede, dass man ab dem 5. Monat und spätestens zu Beginn des 7. Monats die Beikost einführen sollte. Mir war klar, dass ich dies so spät wie m ...

Hallo Biggi, ich habe mich schon ganz schön eingelesen zum Thema Stillen und Beikost und habe auch die beiden unterschiedlichen Lager bemerkt: die "Milchmalzeit-Ersetzer" und die "Es heißt Beikost und nicht Anstattkost"-Verfechter. Ich habe schon viel von dir gelesen und wollte mich deshalb bei dir versicher, ob ich das so richtig mache. Ich ...

Liebe Biggi, nach einem holprigen Start stille ich seit dem zweiten Monat meine Tochter (1. Kind, aktuell 4 Monate) voll. Nach Korrektur ihres zu kurzen Zungenbandes trinkt sie deutlich effektiver, sodass sich die Dauer der Mahlzeiten auf ca. 10 Minuten verkürzt hat. Unsere Abstände zwischen den Mahlzeiten liegen relativ unverändert bei ca. 1,5 ...

Hallo Frau Welter, meine Tochter (7M) isst liebend gerne feste Nahrung und tut sich tagsüber schwer mit dem Stillen. Ich wollte gerne 2 Jahre lang stillen. Wenn ich ihr soviel Beikost gebe, wie sie möchte, würde sie  jedoch kaum noch Milch trinken. Meine Frage ist: Wieviel Beikost biete ich ihr an, sodass sie satt wird und zufrieden ist?  ...