Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikost beenden? Was kann ich tun?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Beikost beenden? Was kann ich tun?

Schwesternherz

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Liebe Biggi, Ich bin verunsichert und hoffe auf Hilfe... Meine Tochter ist nun 6 Monate alt. Sie dreht sich in alle Richtungen, entwickelt sich altersgemäß, ist gut gelaunt und wohlgenährt. Und da liegt das Problem, das eigentlich doch keins zu sein scheint, mich aber beschäftigt. Als sie so 19 Wochen alt war, begann ich ihr Gemüsebrei zu füttern, da sie so begeistert an unseren Mahlzeiten mit teilnahm. Den hat sie auch sehr gern vom Löffel gelutscht und auch nahezu die 125 Gramm gepackt. Eine Woche später kam die Kartoffel dazu - und die Begeisterung nahm ab. Und mit jeder Woche die ins Land zieht, nimmt m.E. ihr Interesse an essen auch ab. Egal ob ich ihr Fingerfood anbiete oder Brei. Egal ob sie mit Löffel spielen, mit Händen drin rummatschen darf... nach maximal einem Löffelchen ist der Mund zu und die quengelei da. Auf Brot kaut sie gern mal rum, aber auch nicht immer. Selbst Obstmus oder auch weich gedünstetes Obst mag sie nicht richtig probieren. Nur an der Banane wird rumgenagt, aber ich denke das hat vllt was mit der "brustähnlichen" Form zu tun wenn sie noch ganz ist :-) Gestern hab ich eine Mini Portion Getreide Milch brei angerührt. War für die Tonne. An der Brust trinkt sie sehr gut und ich habe nicht den Eindruck, dass sie häufiger trinkt weil sie nicht mehr so satt wird. Im Gegenteil, tags trinkt sie so alle 3-4 und nachts alle 2-3 Stunden. Es ist auch egal ob ich vor der beikost stille oder sie hungrig mit dem Brei konfrontiere. Soll ich die Beikost nochmal komplett einstellen bis sie nochmal von selber so verlangt wie damals nach dem Gemüsebrei? Oder hat das negative Konsequenzen weil sich der Darm erneut umstellen muss? Oder hinsichtlich der Allergenkonfrontation, wo es heißt Kinder die bis zur x lebenswoche dieses und jenes Nahrungsmittel konsumiert haben, haben seltener Allergien? Oder die Beikost weiter ausbauen und einfach hinnehmen dass nur 1 teelöffel oder 1 Mini Haps Essen den Weg in den Magen findet? Ihr Stuhlverhalten verunsichert mich in dem Zusammenhang auch. Vor der beikost hatte sie alle Tage 1-mehrfach Stuhl. Nun ist es maximal alle 4-5 Tage einmal, viel, aber weich, nix was auf eine Verstopfung hindeutet. Ist das ein Zeichen dass ihr Darm dafür noch zu unreif ist, ist sie deswegen so wenig an essen interessiert weil sie einfach "zu voll" ist? Wobei sie an Stuhlgang-Tagen auch nicht mehr Appetit hat... fragen über Fragen. Ich werde nach dessen Urlaub den Kinderarzt bei der u5 auch darauf ansprechen, aber ich denke ich kenne die Antwort schon. Der wird wahrscheinlich sagen nicht mehr stillen damit der Appetit kommt. Er hat mir nämlich aufgrund des Gewichts und der Stillfrequenz nachts damals beim großen Bruder (auch u5) geraten nur Wasser anzubieten da er "dick genug sei". Hab ich auf dein anraten nicht getan und heute ist er 3,5 jahre alt und hat eine super Statur. Deshalb wende ich mich nochmal an dich, da du damals auch schon recht hattest. Ich hoffe sehr du hast eine Idee. Der kleinen geht es gut mit nahezu nur Mumi, aber ich möchte jetzt mit einem Abbruch der beikost oder einem weiterführen jetzt keinen Fehler machen und nachher eine Essstörung provozieren weil sie sich jetzt gezwungen fühlen könnte oder weil ich ihr jetzt etwas wieder wegnehme. Ich dachte immer, beim zweiten Kind ist alles klarer und einfacher, aber leider doch nicht... Vielen Dank für deine Hilfe! Caro


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Caro, es wird immer wieder Rückschritte geben bei der Beikost und so lange Du Dein Baby stillst, kannst Du sicher sein, dass es gut versorgt wird mit allen Nährstoffen! Du kannst weiterhin immer wieder Fingerfood anbieten und Dein Baby wird von ganz alleine wieder besser essen! Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein Baby die Beikost ablehnt und statt dessen wieder häufiger oder mehr oder ganz gestillt werden will. Dafür gibt es viele Gründe von einer sich ankündigenden Erkältung über Zahnungsprobleme oder einfach nur einem zu hektischen Tag. Das Abstillen ist ohnehin kein kontinuierlich verlaufender Prozess, dass gibt es immer wieder einmal kleinere oder größere Rückschritte. Ich würde Beikost anbieten, aber nicht aufdrängen. Ein wichtiger Punkt ist auch gleich ob Du stillst oder nicht, dass Du Deinem Kind die Kompetenz zugestehst, selbst zu wissen wann es hungrig ist und wie viel es essen mag. Der Satz „kein Kind verhungert am gedeckten Tisch" klingt abgedroschen, aber er stimmt. Es hat sich bewährt, dass die Eltern das (altersentsprechende) Essen anbieten und das Kind entscheidet, ob und wie viel es isst. Neben der Beikost kann, darf und sollte das Kind weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Dein Baby ist gerade erst sechs Monate alt und Du hast alle Zeit der Welt! Ich hoffe, ich konnte Dich ein wenig beruhigen? Lieben Gruß Biggi


Schwesternherz

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Ja, vielen Dank. Dann werde ich sie weiterhin auswählen lassen von babygerechtem erwachsenenessen und brei. Aber sollte ich die anderen breie/weiteres Fingerfood anbieten oder solange die Phase anhält erst mal nur beim Mittagessen bleiben?


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Caro, ich würde mehrmals täglich Beikost anbieten. Lieben Gruß Biggi


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