Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bei dem Trinkverhalten blick ich gar nicht mehr durch...

Frage: Bei dem Trinkverhalten blick ich gar nicht mehr durch...

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Hallo! Meine Tochter ist nun 11 Wochen und mit dem Stillen wird das immer komplizierter anstatt einfacher. Vor 2 Wochen hat sie abends gegen 21 h gegessen, dann kam sie erst wieder gegen 4 h morgen und dann allerdings auch schon wieder gegen 7 h. So, das ging eine Woche so. Letzte Woche hat sie auch wieder gegen 22 h gegessen, kam dann schon wieder gegen 2 h und dann wieder gegen 6 h. Letzte Nacht hat sie gegen 21.30 h gegessen, heute Nacht erst wieder gegen 4.30 h und heute morgen erst wieder gegen 11 h, allerdings ganz kurz. Sie trinkt auch nur noch 2-3 Minuten, und das auch noch lieber nur von der linken Brust, die rechte mag sie irgendwie nicht. Und die fühlt sich dann dementsprechend an. Ich gebe ihr auch schon immer zuerst die linke kurz und wechsle dann zur rechten, aber dann ist mit dem trinken ganz schluß, dann will sie gar nicht mehr. Am Schnuller zieht sie aber ganz kräftig. Jetzt weiß ich nun wirklich nicht, wie ich was am Besten machen soll. Deshalb wende ich mich mal wieder an dich. Danke im voraus für Deine Antwort. Liebe Grüße Zoki.


Biggi Welter

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? Liebe Zoki, ein Baby hat keinen verlässlichen Rhythmus und es hat keinen Sinn als Mutter einen solchen Rhythmus zu erwarten oder gar sich selbst von einem Termin zum nächsten zu vertrösten, dass ab dann oder dann das Leben einfacher wird, weil das Kind dann einen Rhythmus haben wird. Auf diese Weise bringt frau sich selbst um die schönen Seiten der Babyzeit, weil sie nicht mehr einfach den Tag mit ihrem Kind genießen kann, sondern wartet, bis das in unrealistischen Hochglanzbroschüren dargestellte „Ideal" erreicht wird. Versuche einfach jeden Tag so zu nehmen, wie er ist und wenn sich das (Still)Verhalten deiner Kleinen ändert, dann ist das normal. Das einzig Konstante im Leben mit einem Kind ist, dass es ständig Veränderungen gibt. Wir Menschen sind nicht symmetrisch und das gilt auch für die Brüste einer stillenden Frau. Es ist ganz normal, wenn eine Brust mehr Milch bildet als die andere und es ist auch ganz normal, dass ein Baby eine Lieblingsbrust hat. In einigen Fällen kommt es zu einer stärkeren Milchproduktion in einer Brust, weil in dieser Brust mehr Milchgänge arbeiten und die Milch in dieser Brust schneller und reichlicher fließt. Manchmal wird (häufig unbewusst) an einer Seite mehr angelegt als an der anderen und so diese Seite zu mehr Milchbildung angeregt. Dieser Unterschied ist jedoch normalerweise bedeutungslos, da es nicht auf die Menge in einer Brust ankommt, sondern auf die Gesamtmenge. Es ist außerdem auch möglich mit nur einer Brust zu stillen (Zwillinge haben rechnerisch auch nur eine Brust pro Kind zur Verfügung). Das einzige Problem, das auftauchen kann, besteht darin, dass die Brüste ungleich in der Größe sein können. Doch dies ist ein eher kosmetisches Problem und nach dem Abstillen gleichen sich die Unterschiede wieder aus. Manche Kinder lassen sich überlisten. Du kannst versuchen dein Baby zunächst an der bevorzugten Brust anzulegen und beim Seitenwechsel drehst Du es nicht um, sondern lässt es einfach an die andere Brust hinüberrutschen, so dass es seine Lage in etwa beibehält. Allerdings ist diese Methode nicht immer erfolgreich. Vorsichtshalber solltest Du dein Kind noch vom Kinderarzt anschauen lassen, um eine medizinische Ursache für die einseitige Bevorzugung ausschließen zu lassen. So kann zum Beispiel ein bei der Geburt gebrochenes Schlüsselbein (was gar nicht so selten vorkommt) zu einer einseitigen Bevorzugung führen. In einem solchen Fall sollten dann bestimmte für das Kind angenehmere Stillpositionen gewählt werden. Um sicherzugehen, dass dein Sohn genügend Muttermilch bekommt, musst Du nur auf die folgenden Punkte achten: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Wenn ja, bekommt dein Baby auch genügend Milch, gleich wie lang oder kurz er trinkt und ob an einer oder beiden Brüsten pro Mahlzeit. Probier es einmal mit dem „Überlisten" und geh wie schon gesagt vorsichtshalber einmal zum Kinderarzt. LLLiebe Grüße Biggi


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