Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby weint beim Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby weint beim Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, mein Sohn (knapp 7 Wochen alt) schreit seit einigen Wochen beim Stillen. Nachdem ich die ersten zwei bis drei Wochen bei jeder Mahlzeit immer nur eine Seite pro Mahlzeit gegeben hatte, habe ich dann nach den gängigen Empfehlungen immer beide Seiten gegeben (häufig mit Wickeln zwischendurch, da mein Sohn häufig an der Brust einschläft). Dies klappte einige Zeit ganz gut. Vor ca. 2 Wochen fing es dann an, dass er immer nur sehr kurz getrunken hat (zum Teil nur vier Minuten) und dann die andere Seite ganz verweigerte, zum Teil unter lautstarkem Protest. Wenn ich es dann aber entgegen seinem Geschrei doch noch einmal geschafft habe, ihn anzulegen, kommt es mitunter vor, dass er dann doch noch trinkt. Das verunsichert mich nun sehr, da ich nicht weiß, was er will (Trinken oder nicht?). Nach einigem Herumlesen in diesem Forum kam mir nun der Gedanke, dass der Milchspendereflex evtl. zu groß ist und ihn verwirrt, denn das Geschrei fängt vor allem dann an, wenn er mit dem Schlucken nicht hinterherkommt (den Eindruck habe ich zumindest). Verschärft wird das Problem nun dadurch, dass er die Brustwarze selten so richtig in den Mund nimmt (d.h. mit Warzenvorhof). Besonders wenn die Milch praktisch schon fließt, hält er den Mund nur lose an die Brustwarze oder nimmt gerade mal die Brustwarze selbst in den Mund und ich kann ihn nicht dazu bewegen, den Mund weit aufzumachen. Ich habe den Eindruck, dass er so nicht genug trinkt (die Gewichtszunahme ist auch nicht mehr so stark wie zu Beginn). Ich habe jetzt überlegt, wie am Anfang nur eine Seite pro Mahlzeit zu geben (gegebenenfalls mit Unterbrechung, wenn er zu müde wird). Meine Sorge ist aber: Könnte es nicht auch passieren, dass ich dann zu wenig Milch habe? Wie schnell kann ich das dann wieder rückgängig machen? Schnuller oder Flasche bekommt er übrigens nicht. Noch eine ganz andere Frage: Ich fange während des Stillens die Milch aus der anderen Brust mit einer Art Kappe (ich weiß nicht, wie das Ding richtig heißt) auf. Dadurch können pro Stillen schon häufig ca. 20 ml zusammen. Kann ich dies (statt Abpumpen) sammeln und für den Fall, dass ich mal nicht da bin, zum Füttern benutzen? Sorry, dass es so lang ist. Meine Postleitzahl ist übrigens 70193. Vielleicht könntest Du mir eine Stillberaterin nennen. Grüße und danke im voraus.


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Liebe Angela1, mit dem Auffangen der Milch in Milchauffangschalen zum anschließenden Aufbewahren solltest Du vorsichtig sein. Die Schalen müssen absolut sauber sein und die Milch darf wirklich nur für ganz kurze Zeit darin sein. Besser ist es auf diese Art des Milchsammelns zu verzichten, denn in diesen Schalen herrscht sehr bald Körpertemperatur und Keime können sich sehr schnell vermehren. Wenn es wirklich nur eine kurze Zeit ist, die die Schalen an der Brust sind, wäre der Wärmefaktor zu vernachlässigen, aber die Erfahrung zeigt, dass es in vielen Fällen eben nicht nur bei einer kurzen Zeitspanne bleibt. Außerdem sammelt sich in den Auffangschalen nur die laktosereiche und relativ fett und kalorienarme Vordermilch, aber keine Hintermilch. Als häufiger Ersatz für eine Stillmahlzeit ist reine Vordermilch nicht empfehlenswert. Ich vermute auch, dass Du einen recht starken Milchspendereflex hast, mit dem dein Kind nicht zurecht kommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst , verschlimmert sich das Problem noch weiter. Außerdem kannst Du dann auch davon ausgehen, dass dein Kind genug Milch bekommt. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du dich wohlfühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein "C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Außerdem solltest Du dich an Frau BRUNI Christine, Tel.: 06201 959176 wenden, sie kann dir sagen, wer die nächste LLL-Beraterin für dich ist. Diese kann dann auch sehen, ob dein Kind korrekt angelgt ist und effektiv saugt. LLLiebe Grüße Biggi


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hallo! die stillschwester im kh hatte mir empfohlen, überschüssige oder abgepumpte milch als badezusatz zu verwenden. heute bade ich meine tochter ( 3 1/2 jahre)allerdings immer nur in reinem wasser und setze lediglich em zu (effektive microorganismen). infos unter: emater.de alles gute ayla


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