Hallo,
Ich habe ein kleines Problem. Meine kleine Maus (1 Jahr alt) möchte nachts die ganze Zeit an die Brust. Unerlässlich. Ich gehe mittlerweile wieder arbeiten und stille die kleine maus zum einschlafen und nachts. Ich hatte jetzt schon öfters vor abzustillen, sie möchte aber nachts nichts anderes ausser die Brust. Schnuller und Flasche waren erfolglos. Ich habe auch das Gefühl, sie nuckelt eher dran und das am liebsten die ganze Nacht durch. Ich weiss gar nicht mehr weiter und bin mittlerweile auch etwas erschöpft. Ich hoffe du hast einen Rat für mich.
Lieben Gruss
Natalija
von
Nati0510
am 11.11.2022, 21:43
Antwort auf:
Baby nuckelt die ganze Nacht an der brust
Liebe Natalija,
das Stillen ist eine Beziehung zwischen Kind und Mutter, in der sich beide wohl fühlen müssen. Wenn du also nun nicht mehr so weitermachen möchtest oder auch nicht mehr kannst, so ist es auch dein gutes Recht daran etwas zu verändern.
Sei stolz darauf, dass du deine Kleine so lange gestillt nach Bedarf gestillt hast, jetzt ist sie in einem Alter, in der du langsam Regeln aufstellen kannst.
Das Wichtigste überhaupt ist allerdings, dass du fest zu deinem Entschluss stehst. Solange hier noch der geringste Zweifel besteht, wird dein Kind diese Zweifel spüren und du wirst weiterhin „schwach" werden.
Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich wirst du mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, kannst du einen Weg finden.
Sicher ist ein 12 Monate altes Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für dich sein sollte, dass du mit deinem Baby darüber sprichst, wie es dir geht und was du nicht mehr möchtest. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen etwas einzuschränken. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen.
Wenn du nicht mehr so oft stillen möchtest, wird es am besten sein, wenn du schrittweise vorgehst, z.B. in dem du zunächst eine gewisse stillfreie Zeit in der Nacht einführst.
Dazu kannst du wie folgt vorgehen: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, es ist völlig normal, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest.
Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das nun auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann.
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter.
Liebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.11.2022
Antwort auf:
Baby nuckelt die ganze Nacht an der brust
Hallo Natalija,
Du schreibst mir aus der Seele… nur hab ich den Vorteil, erst nächstes Jahr wieder arbeiten zu müssen. Mein Kleiner (13 Monate) ist zur Zeit auch ganz nuckelbedürftig.
Mein „Problem“ ist noch, das ich ihn auch zu Mittag stille, weil es der für mich einfache Weg ist das er schläft - an sich stört mich das nicht, nur habe ich noch keine Ahnung was besser ist-sollte ich versuchen bevor er in die Krippe geht das Stillen noch zu „streichen“ oder ist es, da er dann dort ja auch nicht gestillt werden kann, „besser?“ wenn es dann mit Beginn der Krippe aufhört oder ist das dann gleich eine doppelte Belastung/Umstellung für ihn?
von
Christel210
am 13.11.2022, 12:41