Hallo,
Ich bin etwas verunsichert über die Gewichtszunahme von unserem kleinen. Er wird jetzt 8 Wochen alt und wog vor 3 Wochen beim Kinderarzt 4610 gr. Nun habe ich die letzten Tage immer mal wieder gemessen und seit über einer Woche bleibt er bei 4900gr. Ist das noch normal oder sollte man da etwas tun? Er wird voll gestillt. Ich habe nur gemerkt das er mitlerweile zwar effektiver trinkt also 10 min an jeder Brust und auch die ganze Zeit schluckt, früher hat er nur viel genuckelt und ist ständig eingeschlafen wir mussten ihn immer wecken.. Auch war es vorher so das wenn ich ihn an einer Brust angelegt hatte die andere die ganze Zeit tropfte das passiert jetzt nicht mehr. Ich nehme schon eine Zeit lang Piulatte und Bockshornklee zu mir und traue mich schon garnicht das wieder abzusetzen ob es dann weniger wird mit der Milch. Liegt es vlt daran das die Milchqualität nicht so dolle ist weil ich nur zwei mal am Tag schaffe zu essen? Ich habe sonst immer viel mehr gegessen das schaffe ich momentan nicht weil er sich nicht ablegen lässt und ich rund um die Uhr mit ihm beschäftigt bin. Ich habe schon zwei Stillberaterinnen in unserer Nähe kontaktiert aber keine Rückmeldung bekommen.
Danke für jeden Tipp
Mitglied inaktiv - 15.08.2019, 11:07
Antwort auf:
Baby nimmt zu langsam zu
Liebe Mouni,
Du brauchst dir keine Gedanken um die Qualität deiner Milch zu machen.
Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch.
Babys nehmen in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme. Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 113 bis 227 Gramm pro Woche, bei
einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Das nimmt dann immer weiter ab, was verständlich ist, denn sonst wären unsere Babys irgendwann Riesen!
Das durchschnittliche Längenwachstum
bewegt sich bei etwa 1,27 cm pro Monat, und die Zunahme des Kopfumfangs liegt bei etwa 6,4 mm monatlich. Du kannst also auch mal im U Heft schauen, wie es mit dem Längenwachstum und Kopfumfang ausschaut.
Ist Dein Baby immer auf der gleichen Waage gewogen worden? Hat es ausreichend nasse Windeln? Wie ist das Allgemeinbefinden?
Leider kenne ich dein Baby nicht, ich sehe nicht, wie es trinkt und wie es aussieht, deshalb könnte ich leider niemals sagen, wie Du weiter vorgehen kannst.
Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor
Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Dein Baby korrekt an der Brust
saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste.
Auch wenn Du weiter fahren musst, lohnt sich ein Termin bestimmt!
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Wenn Du magst, kannst Du auch gerne mich anrufen, vielleicht kann ich Dir telefonisch besser helfen!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.08.2019