schmetry
Liebes Rund ums Baby Team, ich habe im Moment einige Fragen. Mein Sohn ist 9 Monate alt und isst einfach nicht viel. Wir wohnen in den Niederlanden und hier ist der ganze Beikostplan sehr anders als in Deutschland. Ich habe jetzt ziemlich deutsch die Breie eingeführt. Jetzt ist er 9 Monate alt und isst einfach noch sehr wenig. Morgens frühstücken wir etwas Brot, mittags bekommt er warmen Gemüsebrei, mit Gemüse, Kartoffeln, selbst gekocht oder als Gläschen und entweder fertige Fleischgläschen dazu, oder Haferflocken, Ei oder Fisch. Nachmittags bekommt er Obst Getreidebrei, abends Milchbrei mit Folgemilch und Instantflocken. Ich würde schätzen, dass er jeweils so maximal 50 Gramm isst. Dazu trinkt er Leitungswasser aus dem Becher, das mag er, aber viel trinkt er noch nicht, vielleicht 30 ml. Eigentlich bekommt er noch den ganzen Tag Muttermilch nach Bedarf. Ich mache mir Sorgen, dass er einfach nicht mehr genug bekommt durch die Muttermilch, seine Gewichtskurve ist allerdings gut. Nachts schläft er schlecht. Die erste Phase manchmal 3 Stunden und danach wacht er nach 1- 2 Stunden wieder auf. Generell schläft er nur beim Stillen ein, einen Schnuller möchte er nicht. Nachmittags schläft er oft nur auf meinem Arm, sonst wacht er gleich wieder auf, wenn ich ihn versuche umzuparken. Ich bin ziemlich fertig durch den Schlafmangel. Hier bekomme ich nur den Tipp, ihn ins Bett zu legen, schreien zu lassen und alle 5 Minuten nach ihm zu sehen. Das kann und will ich nicht. Aber so kann es auch nicht mehr ewig bleiben. Was kann ich machen? Liebe Grüße, schmetry
Liebe schmetry, Du machst nichts verkehrt! Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht. In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt! Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten übrigens nicht (das wurde in Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit! Auch ist es völlig normal, dass Dein Baby noch nicht mehr isst, im ersten Lebensjahr IST Milch die Hauptnahrungsquelle und es soll und darf nach Bedarf gestillt werden Du machst es also genau richtig, wenn Du Dein Baby das Tempo bestimmen lässt! Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. LLLiebe Grüße Biggi
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