Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby 2 Wochen und noch zu wenig Milch

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby 2 Wochen und noch zu wenig Milch

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Liebe Biggi Welter, unser Sohn ist nun 15 Tage alt und ich komme nach einer Stillprobe nur auf 40-50g pro MAhlzeit. (Nachdem ich unseren ersten Sohn schon nicht stillen konnte, ist das ein echter Erfolg!) ICh mußte schon im Krankenhaus zufüttern, weil der Bilirubinwert immer weiter stieg und das Kindsgewicht wieder sank. ICh füttere nach jeder Mahlzeit (10 Min Anlegen auf beiden Seiten) 50-110ml Premilch nach. Unser sohn hat in den 8 Tagen zuhause nun auch schon 420 g zugenommen und liegt damit 140 g über seinem Geburtsgewicht (3920g). ICh habe im Krankenhaus 30 Stunden lang im 2-3 stdl. Abstand gepumpt und angelegt, doch das hatte nicht den gewünschten Erfolg. ICh denke, ich war einfach viel zu gestresst. Jetzt zuhause fließt die Milch endlich, aber es ist zu wenig. Auch ein zuhause unternommener Pumpverscuh brachte mich schnell an den Rande der Verzweiflung. Wahrscheinlich bringt das mit dem Pumpen nichts, weil ich einfach nicht dran glaube. Beim Pumpen kommt nur super wenig und eine Steigerung der Milchmenge war auch nicht zu merken. Wie kann ich die Milchmenge auf die nötige Menge (110-140ml) steigern? Meine Hebamme riet mir dazu, 48 Std. lanf möglichst nichts zuzufüttern, aber ich bekomme beim Gedanken daran, mein Kind hungern zu lassen schon einen SChauer und verkrampfe mich. Gäbe es auch ein sanftere Methode? Laut Hebamme und Stillberaterin saugt der Junge richtig und gut. Viele Grüße Karin A.


Biggi Welter

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? Liebe Karin, wer bitte hat Ihnen gesagt, dass ein Baby mindestens 110 bis 140 ml pro Stillzeit trinken müsse? Das ist absolut nicht richtig und es ist vollkommen normal, dass ein so kleines Baby bei einer Stillzeit 40 oder 50 g trinkt. Bei der von Ihnen genannten Gewichtszunahme (die vier Mal so hoch ist, wie die Mindeszunahme, ihr Kind hungert also sicher nicht) kann ich Ihrer Hebamme nur beipflichten: legen Sie sich mit Ihrem Baby ins Bett und legen Sie es rund um die Uhr an, immer dann, wenn es danach verlangt, mindestens aber alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn des letzten Stillens bis zum Beginn des nächsten Anlegens gerechnet) mit allenfalls einer längeren Pause in der Nacht. Auf diese Weise dürfte sich sehr schnell die Milchmenge an den Bedarf Ihre Kindes angepasst haben. Keine Pumpe der Welt kann so effektiv sein, wie ein gut trinkendes Baby, so dass die Menge an Milch, die sich abpumpen lässt, keine Aussagekraft über die tatsächlich von der Frau gebildete Milchmenge hat. Das Abpumpergebnis ist von so vielen verschiedenen Faktoren abhängig und es gibt sogar Frauen, die trotz absolut reichhaltiger Milchmenge keinen Tropfen mit der Pumpe entleeren können und außerdem ist lange nicht jede Pumpe für den ihr zugedachten Zweck geeignet, es gibt Modelle die schlichtweg nutzlos sind. Achten Sie auf die Anzeichen für ein gut gedeihendes Baby und gönnen Sie sich und dem Kind viel Ruhe. Ob Ihr Kind genügend Muttermilch bekommt erkennen Sie an den folgenden Kriterien: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt, gibt es keinen Grund an der Milchmenge zu zweifeln. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Karin, ich bin zwar nicht Biggi, aber wollte Dir trotzdem einen kleinen Tip geben. Da ich vor mehr als 4 Wochen mein erstes Kind bekommen habe, kann ich nicht aus sooo großen Erfahrungen berichten. Aber als ich Deine Frage gelesen habe, hat's mir einfach in den Fingern gekribbelt, Dir zu antworten. In der Klinik war es üblich, vor und nach jedem Stillen das Kind zu wiegen und darüber Buch zu führen. Doch für mich stand von Anfang an fest, dass ich diesen Wiege-Stress zu Hause erst gar nicht anfange - auf Anraten meiner Nachsorgehebamme. Denn durch dass ständige wiegen setzt man sich so unter Druck, dass sich das ganze womöglich negativ auf die Milchbildung auswirkt (Stress hemmt ja bekanntlich die Milchbildung). Ich bin z. B. ganz gelassen an das Stillen heran gegangen, ganz nach dem Motto: Wenn's klappt, klappts, wenn nicht, gibt's immer noch andere Mittel und Wege. Ich habe nicht nach dem Gewicht meiner Kleinen gesehen, sondern habe einfach nur das Kind angesehen: Sieht sie gesund aus? Macht sie nach dem trinken einen zufriedenen Eindruck? Hat sie täglich mehrere schwere Windeln und Stuhlgang?. Das waren bisher meine Richtlinien. Heute bei der U3 wurde die Kleine mal wieder vermessen und gewogen - und die Kinderärztin war zufrieden mit den Maßen. Außerdem ist es ein Unterschied, ob die Milch abpumpst oder ob Du Dein Kind anlegst - mit Sicherheit kann Dein Kind mehr Milch saugen als Du je Pumpen könntest. Leg' doch Dein Kind einfach häufiger an. Die Häufigkeit und nicht die Dauer ist entscheident für die Milchbildung. Ich hoffe, Du kannst Dir von meinem Ratschlag etwas zu Nutzen machen und wünsche Dir noch viel Spaß und Erfolg beim Stillen UND vergiss die ganzen Zahlen, sieh einfach nur in das Gesicht Deines Kindes. VlG von Christiane.


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