Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

auf Flasche umstellen?

Biggi Welter

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Frage: auf Flasche umstellen?

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Kevin ist jetzt in der 5. Woche. Ich stille voll und war immer der Meinung dass dies gut klappt. Angefangen hab ich mit dem 2Std Rhythmus weil Hebi und Krankenhaus das so sagten. Dann kamen die ersten Zweifel nachdem Hebi meinte, er hätte 200g zuviel zugenommen. Hä?? Ich las im Internet und stellte auf Stillen nach Bedarf um. Spätestens seit gestern bin ich am Ende meiner Kräfte. Er trinkt 1-2Std. schreit zwischendurch und wackelt mit dem Kopf vor den Brustwarzen. Danach kommt es nicht selten vor dass er nach 10min schon wieder sucht und schreit. Er wird dann immer wütender. Das ist doch Hunger oder???? So gern er an der Brust ist: Wäre es für uns beide jetzt nicht besser auf Flasche umzustellen? Dann würde er wenigstens satt werden. Bitte helft mir!!!!! Seit 3 Tagen schlief er tagsüber nicht mehr, ich hab das Gefühl wenn er mal einschläft an der Brust, dann vor Erschöpfung :( Der arme Wurm. Ich würd ihm sogern helfen, aber wie ...


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Liebe Sunnymaus, es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Ein fünf Wochen altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf deines Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Ein Kind kann auch nicht zuviel zunehmen, meintest Du auch wirklich zunehmen oder abnehmen? Wenn dein Kind nämlich abgenommen hat, sollte eine Beraterin vor Ort zugezogen werden. LLLiebe Grüße, Biggi


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