Mitglied inaktiv
Hallo Biggi und alle anderen Mamas, habe nun schon einige Wochen ein Problem! Mein Süsser, genau 5 Monate alt, wird voll gestillt. Von Anfang an bis vor etwa vier Wochen hatte er bei JEDER Mahlzeit Stuhlgang, war ein fröhliches, ausgeglichenes Baby und hatte keine Probleme beim Trinken. Nun, vor etwa vier Wochen, macht er mir nur noch alle 5-7 Tage, das auch dann nur mit einem Fläschchen Tee mit Milchzucker. Ausserdem hat er ständig tierische Blähungen und Bauchweh. Kannte ich die ersten drei Monate gar nicht! Stillen ist eine Tortour, da er nach zwei bis drei Zügen meist laut schreit und sich windet - ich tippe auf Bauchweh! Er ging mir schon einige Male gar nicht mehr an die Brust nur mit Geduld und Spucke habe ich es wieder hingekriegt. Die fehlenden Mahlzeiten/Milchmengen holt er sich jetzt vermehrt Nachts! (stöhn, und das wo er vorher schon mal 6-7 Stunden geschlafen hat, kommt er jetzt alle 1,5 - 2 Stunden!!!) Gedeihen tut er trotzdem prächtig. 8,6 kg bei 71 cm, Gewichtszunahme blieb trotz Stillstreik kontinuierlich nach oben. Kia ist ratlos! Ich solle 4-5 Liter trinken, dann gäbe sich das! *lach* Ich bin der wandelnde Wasserkasten!! Wasser zusätzlich aus der Flasche, Schnabeltasse,Löffel nimmt er nicht. Nur alle paar Tage den Tee mit Milchzucker - das geht (habe aber kein gutes Gewissen dabei, ist Milchzucker gut für so kleine Babies *grübel*) Ich bin kurz davor aufzugeben! Ich weiss nicht was ich tun soll. Am Tage habe ich ein müdes, quengeliges, unausgeglichenes, hungriges Baby, welches von Bauchkrämpfen geplagt wird. Nachts hat er zwischen den Mahlzeiten auch Bauchweh und will getragen werden. Was soll ich tun? Mit Beikost beginnen? Die klassische Karotte fördert ja nun auch nicht unbedingt die Verdauung - ausserdem wünsche ich mir wieder ruhigere Nächte, schliesslich hat der Süsse auch noch ein grössere Schwester, die momentan vollkommen zu kurz kommt. Tagsüber Abdunkeln und hinlegen beim Stillen bringt nichts. Beingymnastik, Fieberthermometer, Fliegergriff, Kirschkernkissen, Kümmelzäpfchen, Sab-Tropfen - nennt es, wir haben alles durch! Nichts hilft!! Am liebsten würde ich mit Abendbrei beginnen, in der Hoffnung, dass er länger satt wäre - nur welcher?? Vollmilch wollte ich im ersten Jahr auf keinen Fall geben! *Heul* eigentlich wollte ich sechs Monate voll stillen und dann langsam mit Beikost beginnen - und ich wollte komplett auf die Flasche verzichten! Funktionierte bei der Grossen wunderbar - nur der Kleine, der scheint nicht das ultimative Stillkind zu sein!! Bin für jeden Tip dankbar - sonst renne ich wohl noch heute los und kaufe die gesamte Babykost-Abteilung auf!! So gehts nicht weiter! Danke fürs Lesen- und danke für alle Tips! LG Nicole
Liebe Nicole, ich glaube nicht, dass Ihr Baby nur Blähungen hat, ich befürchte eher, dass es saugverwirrt ist. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich nämlich grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muß das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. In der Nacht klappt es bei saugverwirrten Babys oft gut, auch das spricht bei dir für eine Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Ihr Kind braucht keinen Milchzucker und auch keinen Tee, gerade das kann zu Blähungen führen! Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen (da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen), sondern auch zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten. Alle Flüssigkeit, die ein voll gestilltes Baby braucht, bekommt es an der Brust (auch bei heißem Wetter, Beduinenfrauen geben auch weder Tee noch Wasser). Eine Studie in den Tropen ergab sogar, dass vollgestillte Kinder mehr Flüssigkeit aufnahmen als die Kinder, die zusätzliche Flüssigkeit bekamen (Sachdev, Krishna, Puri et al., 1991). Verstopfung hat nichts damit zu tun, dass der Stuhlgang eher selten ist. Von Verstopfung spricht man bei harten, trockenen Stühlen. Voll gestillte Kinder haben so gut wie nie Verstopfung (es sei denn sie bekämen zu wenig Muttermilch), da Muttermilch genügend Wasser enthält. Allerdings gibt es Kinder, die sich mehr plagen müssen als andere. Dennoch sollte dann nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Manchen Babys fällt die Darmentleerung in Schräglage im Schoß der Mutter oder in einer Babywippe leichter. Andere stoßen sich gerne mit den Füßen an etwas ab. Wenn Ihr Baby an Ihrer Schulter liegt, dann stützen Sie es mit einer Hand seine Füße ab. Es kann Ihrem Baby womöglich helfen, wenn Sie ihm sanft mit Watte und warmem Wasser über seinen Darmausgang wischen oder ihm sanft den Bauch massieren. Ein Abstand von einer Woche bis zehn Tagen oder sogar noch länger zwischen zwei Stuhlentleerungen ist bei einem voll gestillten Kind keine Seltenheit. Ich habe auch schon drei Wochen erlebt. Solange das Kind dabei gut gedeiht und ausreichend nasse Windeln hat, besteht jedoch normalerweise kein Handlungsbedarf, außer dass frau immer genügend Feuchttücher (o.ä.) und Kleidung zum Wechseln dabei haben sollte. Wenn es dann nämlich so weit ist, dass das Kind die Windeln voll macht, dann sind sie meist so voll, dass es am besten wäre, wenn eine Badewanne in der Nähe zur Verfügung steht. Es ist erst dann sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Wie gesagt, wichtig ist jetzt, dass daran gearbeitet wird, dass Ihr Baby die Brust wieder korrekt nimmt. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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