Frage: 13 Monate altes Stillkind

Liebe Biggi, meine Tochter, 13 Monate alt, isst mittlerweile seit wenigen Wochen gute Portionen zum Frühstück, Mittagessen und Abendessen und akzeptiert nun - zu meinem Glück - viele verschiedene Lebensmittel. Jedoch fordert sie am Tag auch noch oft das Stillen ein und äußert dieses Bedürfnis durch Quengeln und dem gezielten Aufsuchen meiner Brust. Sie will jeweils nach den Mahlzeiten, und ca. alle 1,5 -2 h am Tag sowie zum Einschlafen und auch wiederholt nachts gestillt werden. Wenn ich nicht sofort auf ihr Stillbedürfnis reagiere, protestiert sie lautstark. Deswegen gebe ich ihr anschließend immer nach. Eine Flasche oder einen Becher akzeptiert sie leider überhaupt nicht, auch nicht während den Mahlzeiten, und stößt diesen stets vehement zur Seite. Selbst Wasser aus einem Becher will sie leider nicht trinken. Trinklernbecher funktionieren bei ihr leider auch nicht, mit diesen spielt sie leider nur. Auch wenn mein Partner oder die Oma meines Kindes versuchen, ihr eine Flasche oder einen Becher zum Trinken zu geben, lehnt sie ab. Bei der Flasche stört sie der künstliche Sauger, und sie scheint auch den Unterschied zwischen Brustwarze und künstlichem Sauger zu merken. Jetzt frage ich einmal ganz plump: Habe ich da überhaupt eine Chance zum Abstillen oder muss ich tatsächlich warten, bis sie sich von alleine abstillt? Lieben Dank im Voraus! Viele Grüße, Christine

von Mama von Anna am 14.12.2023, 00:49



Antwort auf: 13 Monate altes Stillkind

Liebe Christine, ich kann dir die Entscheidung, ob du weiterstillst nicht abnehmen, aber ich möchte dich ermutigen, in dich zu hören. Es ist nicht schlimm, wenn du dich gegen das weitere Stillen entscheidest, aber es wäre schlimm, wenn du das dann ewig bereuen würdest. Setze dich deshalb in einer ruhigen Minute hin und spüre in aller Ruhe, welcher Weg für euch passt. Nimm dir einmal eine ruhige Stunde für dich, in der du wirklich unbeeinflusst von außen nachdenken kannst und mach dir dabei sogar ruhig eine Liste aller Gründe, die für ein Abstillen jetzt sprechen und auch welche dagegen sprechen. Überlege dann, welche der Gründe tatsächlich für DICH Bestand haben. Überdenke deine Beziehung zu deinem Kind. Und ja, es ist normal, wenn dein Kind noch deine Nähe sucht und die Geborgenheit an der Brust vermisst und vehement einfordert! Stillen ist aber auch eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Wichtig ist, dass du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Vielleicht ist es aber auch so, dass du gar nicht sooo sehr genervt bist und merkst, dass es so noch okay ist für dich. Vielleicht wäre es auch gut für dich, mal mit jemandem zu sprechen, um dir über deine Gefühle klar zu werden? Ansonsten rate ich dir zu Geduld, denn dein Kind möchte nicht nur seinen Hunger und Durst an der Brust stillen, sondern sucht auch Nähe und Geborgenheit. Gerade in diesem Alter zeigen Kinder sehr deutlich, wie wichtig ihnen das Stillen ist. Lass dein Kind mit dem (leeren) Becher spielen, setze auf seinen Nachahmungstrieb und versuche es nicht mit Druck. Mein Sohn hat es damals geliebt, wenn man „Prost“ gesagt hat und die Gläser aneinander klirrten ;-), probiere es mal aus. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Hab Geduld, dein Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und solltest du den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und dein Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann mache aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. Liebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 14.12.2023



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