Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

anfangs viel Milch, jetzt wenig

Frage: anfangs viel Milch, jetzt wenig

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi! Mein Problem ist, meine Tochter ist jetzt 4 Monate alt. Ich habe sie bis jetzt voll Gestillt, am Anfang hatte ich sehr viel Milch. Nachdem ich meine Tochter gestillt hatte, konnte ich noch ätliches Abpumpen. Ich kam am Anfang auf ca.900 ml über den Tag verteilt. Jetzt aber bekomme ich sie noch nicht einmal mehr satt, es kommen gerade noch 350-400 ml.Abpumpen ist gar nicht mehr drin. Ich habe lange nachgedacht, ob ich am Anfang etwas anders gemacht habe, bin aber zu keinem Ergebnis gekommen.Ich habe noch einen Sohn, der ist jetzt 3 Jahre alt ist. Ihn konnte ich auch nur 4 Monate stillen,trotz vieler Bemühungen, viel trinken (2-3l.),öffters anlegen, viel ausruhen usw. kam nichts mehr.So habe ich bei Ihm aufgegeben. Diesmal aber wollte ich sie mindestens bis zum 6 Monate voll stillen. Diesmal habe ich wieder alles so gemacht wie es überall in den Bücher geschrieben wird, aber der Erfolg blieb aus. Trotz das ich voll stille, habe ich meine Periode schon nach 8 Wochen wieder bekommen.Ich habe beobachtet das mit der ersten Periode, der Milchfluss geringer wurde. Kann es sein das es da einen Zusammenhang gibt.Ich bin leider sehr verzweifelt und hoffe das sie mir helfen können. Dank im voraus!!!!!!! Alexandra


Biggi Welter

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? Liebe Alexandra, es besteht ein großer Unterschied zwischen Abpumpen und Stillen an der Brust und dass Sie nun keine solchen großen Mengen mehr abpumpen können, sagt nichts darüber aus, dass Ihr Kind an der Brust nicht satt wird. Neben der Häufigkeit des Stillens spielt die individuelle Körperchemie der Frau eine Rolle, auch zum Beispiel der Anteil an Körperfettgewebe usw. Es gibt Frauen, während vollem Stillen bereits nach zwei Monaten wieder eine Periodenblutung haben, andere wiederum haben ein Jahr oder länger keine Menstruation und beides ist normal. Sobald dann die Menstruation wieder einsetzt, kann sie unregelmäßig sein und auch wieder aussetzen, z.B. wenn das Kind wieder deutlich häufiger stillt. Manche Frauen erleben, dass mit dem Einsetzen der Blutung die Milchmenge vorübergehend etwa abnimmt. Das ist jedoch kein bleibender Zustand und nach ein bis zwei Tagen hat sich die Milchmenge wieder normalisiert. Bis dahin sollte häufiger anlegt werden. Es muss auch nicht bei jedem Einsetzen der Periode zu diesem Einbruch kommen. Gelegentlich scheint es auch beim Einsetzen der Menstruationsblutung zu einer Geschmacksveränderung der Milch zu kommen, so dass das Baby die Brust nur recht zögernd annimmt. Auch diese Veränderung ist nicht auf Dauer, sondern vergeht nach ein bis zwei Tagen wieder. Wie sieht es mit den Kriterien für ein gut gedeihendes Baby aus? • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Dies sind die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby und solange diese Kriterien erfüllt sind, ist davon auszugehen, dass das Kind die Milch, die es braucht auch bekommt. Sollten wider Erwarten diese Punkte nicht erfüllt sein, dann wenden Sie sich am besten an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und besprechen mit ihr, was Sie tun können, um Ihre Milchmenge wieder an den Bedarf Ihres Kindes anzupassen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi!!!!! Danke für die Antwort. Ich habe mir bei meinen Sohn eine Elektrische Waage gekauft und konnte so immer sehen wieviel sie getrunken haben. Das hat mich auch nicht unter druck gesetzt, denn am Anfang habe ich ja jede menge Milch gehabt. Sie trinkt Morgens um 7.00 Uhr ca.200ml,um 10.00 Uhr nochmal ca. 60-80 ml und dann kommt sie fast alle 2 Stunden aber dann sind meistens nur noch 10-20 ml Milch da. Tagsüber gibt sie sich damit auch zufrieden, sie schläft viel und hat auch schonmal ihre wachfahsen. Aber Abends reicht es vorne und hinten nicht. Sie war bei der Geburt 48cm und wog 2870gr. bei der U4 war sie 58cm und wog 4410gr. Hier noch meine Postleitzahl und der Ort: 46047 Oberhausen. Danke!! Alexandra


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Alexandra, das Verhalten deines Kindes ist normal, fast alle Kinder haben am Abend diese Phase! Das gehäufte abendliche Stillverlangen ist absolut normal für ein so kleines Baby und ist KEIN Hinweis auf zu wenig Milch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Das Dauerstillen und häufige Stillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Sie sehen also, dass sich Ihre Tochter genau so verhält, wie es von einem Kind in diesem Alter zu erwarten ist. Nicht zu vergessen ist auch die Bedeutung des non nutritiven Saugens, des Saugens, das nicht der Ernährung dient. Die Verlockung kann groß sehr groß sein, dazu einen Schnuller anzubieten, aber die Risiken, die der Schnuller mit sich bringen kann, sollten dabei nicht unterschätzt werden. Es ist nicht sinnvoll, Stillabstände in die Länge zu ziehen. Das Hinhalten des Babys kann schlussendlich sogar zu einer Gedeihstörung führen, das Hinhalten mit dem Schnuller auch noch zu einer zusätzlichen Saugverwirrung. Bitte wenden Sie sich bald an Frau HOUBEN Heike, Tel.: 02822 989787, sie kann ihnen sicherlich weiterhelfen . LLLiebe Grüße Biggi


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