Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, mein kleiner Sohn ist jetzt 8 Monate. Er leidet an Neurodermitis. Bei einer Rast Untersuchung kam heraus, daß unser Kind eine Milcheiweiss- und Hühnereiweissallergie hat. Die Ärztin riet mir nicht abzustillen, doch sollte ich auf diese Produkte verzichten. 6 Monate habe ich voll gestillt, als Beikost habe ich ihm Mittags nur Kürbisbrei gegeben. Nachmittags gebe ich ihm Apfel oder Birne von Hipp und am Abend gebe ich ihm einen Spezialmilchbrei (Sinlac). Nun meine Frage, ich stille mein Kind trotz Beikost sehr oft und möchte ihn auch nicht abgewöhnen, ich glaube das würde ich psychisch nicht verkraften! Doch habe ich gestern Milchprodukte gegessen ( sollte das von der Allergiologin aus probieren) und mein Kind reagierte ganz heftig mit Ausschlag und Juckreiz. Nun bin ich ganz verunsichert. Wenn so viel Allergieauslöser durch die Muttermilch tritt, ist es dann doch besser abzustillen? Ich weiß nicht wie ich es anstellen soll, komplett auf diese Nahrungmittel zu verzichten.Bei uns in der Nähe gibt es leider auch keine Ernährungsberaterin. Was kannst du mir raten? Außerdem habe ich gelesen, dass man bei der Beikosteinführung zusätzlich dem Kind Wasser anbieten soll. Mein Kind trinkt aus keiner Flasche, wie gebe ich ihm die Flüssigkeit zusätzlich? Und wie ist das bei der Spezialmilch, waraus gibt man die zu trinken? Kann mir nicht vorstellen, wie ein so kleines Kind aus einem Becher trinken soll. Ich bin dir ganz dankbar für alle Tipps und Ratschläge. Liebe Grüße Cindy
Liebe Cindy, generell gilt, dass gerade bei Babys, deren Eltern unter Neurodermitis leiden das Stillen sehr wichtig ist und möglichst sechs Monate lange ausschließlich gestillt werden sollte. Manche Kinder entwickeln jedoch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine Neurodermitis in mehr oder minder schwerer Ausprägung. Es gibt Kinder, bei denen sich die Symptome bessern, wenn die Mutter auf Kuhmilch verzichtet oder ihren Konsum an Kuhmilch und Kuhmilchprodukten einschränkt. Andere Kinder reagieren auf andere Nahrungsmittel und es kann helfen, wenn die Mutter auf diese anderen Nahrungsmittel verzichtet. Es stimmt, dass es Nahrungsmittelallergene gibt, die in die Muttermilch übertreten und Symptome beim Kind verursachen können. Ganz oben auf der "Hitliste" dieser Allergene steht die Kuhmilch, aber auch Fisch, Zitrusfrüchte, Nüsse und Eier können über die Muttermilch zu Reaktionen beim Kind führen. Deshalb wird in vielen Fällen Müttern von Kindern mit atopischem Ekzem (Neurodermitis) geraten zunächst einmal eine Eliminationsdiät durchzuführen, bei der sie auf die im Verdacht stehenden Nahrungsmittel verzichten und so die Allergenzufuhr über die Muttermilch verringern. In vielen Fällen lässt sich auf diese Weise eine Besserung oder sogar eine Symptomfreiheit erreichen Eine Eliminationsdiät in der Stillzeit kann erfolgreich sein, doch gerade, wenn es um Kuhmilch geht, kann es bis zu sechs Wochen dauern, ehe ein Erfolg sichtbar wird. Manchmal hilft allerdings auch die Diät der Mutter nicht. Frag doch einmal bei deiner Krankenkasse nach, ob Du dort Kontakt zu einer Ernährungsberaterin bekommen kannst. Für nützliche Informationen kannst Du dich auch einmal an eine der Selbsthilfegruppen, z.B. den Verein Allergie und Umweltkrankes Kind e.V. in der Westerholter Str. 142 in 45892 Gelsenkirchen, Tel.: 0209 30530, den Deutschen Neurodermitiker Bund e.V., Mozartstraße 11, 22083 Hamburg, Tel.: 040 2205757 oder dne Bundesverband Neurodermitiskranker in Deutschland e.V., Oberstraße 171, 56154 Boppard, Tel.: 06742 2598, Fax: 06742 2795 wenden. All diese Vereinigungen und Verbände geben Informationsmaterial zum Thema Neurodermitis heraus und sind sicher als Ansprechpartner geeignet, wenn es um die Therapie geht. Ich hänge dir am Schluss noch einen Artikel an, der sich mit dem Thema beschäftigt. Bei einem nach Bedarf gestillten Baby unter einem Jahr kann der Flüssigkeitsbedarf ausschließlich durch die Muttermilch gedeckt werden. Außerdem enthält Brei ja ebenfalls Flüssigkeit. Dein kann ganz langsam lernen, wie er aus einer Tasse oder einem Becher trinken kann und bei diesem Lernvorgang ist es ganz normal, dass eine Zeitlang der größte Teil am Kinn herunterläuft und irgendwo nur nicht im Magen landet. Manche Kinder trinken übrigens sehr gern und gut mit einem Strohhalm aus einem Becher (die dicken, biegsamen Halme eignen sich recht gut). Wenn Du dein Kind ausreichen oft stillst, braucht es keine Milchflasche oder Milchbrei, wenn Du es geben möchtest, kannst Du die Milch mit dem Löffel oder einem kleinen Becher geben. Zum Becherfüttern gibt es spezielle Becher, aber Du kannst auch einfach einen kleinen Becher in der Größe eines Schnapsglases (oder den Verschlussbecher von Babysflaschen) verwenden. Der Vorteil der Säuglingsbecher ist, dass sie eine Maßskala haben Du weißt also, ob Du 30 oder 40 g hineingetan hast. Bei der Becherfütterung wird der Becher dem möglichst aufrecht im Schoß der Mutter/des Vater sitzenden Kind an die Unterlippe angelegt. Du kippst den Becher dann langsam und vorsichtig, so dass die Milch in den Mund des Babys läuft. Achte darauf, dass immer nur so viel Milch fließt, wie das Baby problemlos schlucken kann und setze immer wieder ab. Wird die Becherfütterung richtig durchgeführt verschlucken sich die Babys nicht. Bereits frühgeborene Babys können mit dem Becher gefüttert werden. Spezielle Babyfütterbecher gibt es von den Firmen Ameda und Medela und können in der Apotheke bestellt werden. Ich hoffe, ich konnte dir ein klein wenig weiterhelfen, solltest Du noch Fragen haben, bin ich gerne für dich da! LLLiebe Grüße Biggi Bei Neurodermitis abstillen? Von Denise Both, IBCLC In letzter Zeit kommt es immer wieder zur Verunsicherung stillender Mütter durch die Information, dass beim Auftreten einer Neurodermitis beim gestillten Kind abgestillt werde sollte. Was ist von dieser Aussage zu halten? Seit im Januar 1999 unter dem Titel "Breast feeding of allergic infants." eine Arbeit von E. Isolauri, A. Tahvanainen, T. Peltola und T. Arvola vom Department of Pediatrics der University of Turku, Finland (Journal of Pediatrcis 1999; 134:27 32) veröffentlicht worden ist, kommt immer wieder die Behauptung auf, dass beim Auftreten von Neurodermitis beim gestillten Säugling abgestillt werden müsse, da die Muttermilch in diesem Fall mehr schade als nütze. Verständlicherweise sind die Mütter nun verunsichert, steht doch diese Aussage im absoluten Gegensatz zu der bisherigen Empfehlung, gerade bei allergiegefährdeten Kindern mindestens sechs Monate ausschliesslich zu stillen. Es stimmt, dass es Nahrungsmittelallergene gibt, die in die Muttermilch übertreten und Symptome beim Kind verursachen können. Ganz oben auf der "Hitliste" dieser Allergene steht die Kuhmilch, aber auch Fisch, Zitrusfrüchte, Nüsse und Eier können über die Muttermilch zu Reaktionen beim Kind führen. Deshalb wird in vielen Fällen Müttern von Kindern mit atopischem Ekzem (Neurodermitis) geraten zunächst einmal eine Eliminationsdiät durchzuführen, bei der sie auf die im Verdacht stehenden Nahrungsmittel verzichten und so die Allergenzufuhr über die Muttermilch verringern. In vielen Fällen lässt sich auf diese Weise eine Besserung oder sogar eine Symptomfreiheit erreichen. Allerdings ist das Einhalten einer strengen Diät nicht für alle Mütter möglich. Durch die Einschränkung des eigenen Speiseplanes ist es nicht selten schwierig, weiterhin eine ausgewogene und vollwertige Ernährung der Mutter zu gewährleisten und manchmal ist die Lebensqualität der Mutter durch die Diät so sehr beeinflusst, dass sie diese Einschränkung nicht weiter hinnehmen kann. Auch in der Studie von Isolauri et al. wurde zunächst durch eine Diät der Mutter versucht, Einfluss auf die Symptome beim gestillten Kind zu nehmen. Bei einer kleinen Gruppe der untersuchten Kinder konnte jedoch auch durch die allergenarme Ernährung der Mutter keine Besserung erreicht werden. Zusätzlich wurde bei diesen wenigen Kindern eine Einschränkung des Wachstums beobachtet. Die betroffenen Kinder profitierten in der Tat vom Abstillen. Die Schlussfolgerung der Studie war daher auch NICHT die Empfehlung, generell vom Stillen als Allergieprophylaxe oder beim Auftreten von Neurodermitis abzuraten. Im Gegenteil, das Stillen wird weiterhin als wichtigste Massnahme zur Vorbeugung gegen Allergien betrachtet. Erst wenn auch das Wachstum und die Entwicklung des Kindes betroffen sind, sollte das Abstillen in Betracht gezogen werden. Zitat: "Schlussfolgerung: Stillen sollte als erste Vorbeugung gegen Allergien gefördert werden, aber gestillte Säuglinge mit Allergien sollten durch eine Vermeidung von Allergenen behandelt und in manchen Fällen sollte abgestillt werden. Dies bezieht sich speziell auf Säuglinge mit atopischem Ekzem, bei denen zudem das Wachstum eingeschränkt ist." ("CONCLUSIONS: Breast feeding should be promoted for primary prevention of allergy, but breast fed infants with allergy should be treated by allergen avoidance, and in some cases breast feeding should also be stopped. This particularly applies to infants with atopic eczema who also have impaired growth.") Von seltenen Ausnahmefällen abgesehen gilt nach wie vor (auch in dieser Studie) "Breast is best". Ein Abstract der Studie ist unter www.ncbi.nlm.nih.gov/htbin post/Entrez/query?uid=9880445&form=6&db=m&Dopt=b im Internet zu finden.
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