EB
Liebes Stillberatungsteam!! Ich habe ein Problem: mein Sohn ist jetzt 12,5 Monate alt und hat 12 Zähne. Er frühstückt mit uns seit er 8 Monate ist, da er schon 8 Zähne hatte und immer von unserem Brot naschen wollte. Seitdem gibt es das gemeinsame Frühstück. Nun möchte er auch abends vom Tisch essen, da er den Brei über hat und ja auch sieht, dass wir andere Sachen essen. Da haben wir natürlich auch das gemeinsame Abendessen eingeführt, Brei koche ich selbstverständlich trotzdem, um bei Bedarf anbieten zu können, falls es unser Essen vom Tisch nicht mag. Auch zu Mittag zeigt er seit Freitag (4 Tage) immer mehr Interesse an unserem Essen. Das klappt auch ziemlich gut. Entsprechend stille ich nur noch zum Einschlafen nach dem Mittagessen bzw.zur Nacht. Auch nachts bzw.wenn er durchschläft morgens möchte er immer an die Brust. Wobei möchte nicht der richtige Ausdruck ist: er jammert, wimmert, zittert- fast, als hätte er körperliche Entzugserscheinungen. Ich habe mittlerweile zum Teil Schmerzen beim Stillen und außerdem beginnen wir am 21.6.die Eingewöhnung in der Kita. Bis dahin sollte ich abgestillt haben. Mein Mann und ich lesen ihm vor, kuscheln,... alles ohne Erfolg! Es scheint nicht möglich zu sein, ein Ritual zu finden, was ihm das Einschlafen ohne Brust ermöglicht. Bis März hatte ich gestillt, ihn ins Bett gelegt und er schlief alleine ein- mal nach 2 Minuten, mal nach 20... dann kam eine üble Schreiphase und ich konnte ihn nur beruhigen, wenn er an der Brust Einschlafen durfte. Daher ist Schlafen und Stillen miteinander verwachsen. Das hätte ich nicht tun dürfen, aber bis jetzt wüsste ich keine Alternative. Langsam verzweifele ich!!! Der Kleine ist wie ein Drogenabhängiger, wenn er nicht an die Brust darf. Auch schaukeln und vorsingen führt nicht zum gewünschten Erfolg. Ich hatte meinen Mann abends geschickt, zum ins Bett bringen, da hat der Kleine so gestrampelt, dass nicht einmal schaukeln bzw. wiegen möglich war. Bei mir auf dem Arm schreit er nur noch, wenn er die Brust nicht bekommt. Wir wissen wirklich nicht mehr weiter... Schnuller und Fläschchen lehnt er von Anfang an nicht einfach ab, sondern bekommt richtig Brechreiz davon. Ich bedanke mich im Voraus für die schnelle Antwort!!! Beste Grüße
Liebe EB, warum ist es denn so wichtig, dass Du jetzt sofort abstillst, bis zum Krippenbeginn? Das Verhalten deines Kindes wird sicher von manchen Menschen als extrem anhänglich oder mutterfixiert bezeichnet, doch es ist ein vollkommen normales Verhalten für ein Baby. Keine Angst, dein Baby wird weder ein „Muttersöhnchen“ noch ein ewig unselbstständiger Mensch, sondern Du legst jetzt den Grundstock für einen in sich ruhenden, selbstbewussten und selbstständigen Menschen. Dein Sohn verbindet das Stillen mit Nähe und Geborgenheit und zeigt deutlich, wie sehr er das Stillen noch liebt :-). Ja, Dein Kind WIRD von ganz alleine länger schlafen und auch irgendwann durchschlafen, wenn Du ihm die Zeit schenkst. Seit Anbeginn der Menschheit werden Kinder an der Brust der Mutter getröstet und Essstörungen sowie die ganzen (angeblichen) Schlafstörungen bei Kindern sind ein recht neue Erscheinung, die es in unserer modernen Welt gibt, in der die überwiegende Mehrheit der Menschen nicht oder nur kurz gestillt wurden. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser „Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" Du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch! In der Kita gelten andere Regeln, und dein Kind wird sich dort eingewöhnen, es muss dazu wirklich nicht abgestillt werden! Denk dran: Unsere Kinder sind super clever, sie spüren genau, was Sache ist und dass die Kita ein anderer Ort ist als Zuhause, mit anderen Abläufen. Und sie schaffen es... Toll wäre, wenn es euch möglich ist, die Kita-Eingewöhnung ganz sanft zu machen, so dass er nicht gleich den ganzen Tag dort ist sondern zunächst einmal nur ein paar Stunden. So kann er allmählich Vertrauen aufbauen, und das wird es ihr leichter machen, sich an die neuen Abläufe in der Krippe zu gewöhnen. Die anderen Kinder machen es ihm ja auch vor. Vertraue darauf: Er wird es schaffen, und je langsamer die Eingewöhnung sein kann, desto leichter wird es ihm- und dir - fallen! Es gibt noch einen weiteren Grund, NICHT abzustillen: Der Wechsel zur Kita und damit die Trennung von dir sind große Veränderungen, die deinem Kind viel abverlangen. Wenn sie zuhause dann doch noch weiterstillen darf, abends, nachts und morgens früh etwa, tankt sie dabei Sicherheit und Geborgenheit und die Bestätigung: Alles ist gut. Darum empfehle ich abstillen erst dann, wenn sich das Kind gut an eine neue Situation gewöhnt hat. Wenn Du lieber abstillen möchtest, dann sprich mit deinem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeige ihm, dass Du es selbstverständlich noch genau so lieb hast wie schon immer. Du entziehst ihm die Brust aber nicht dich selbst und deine Liebe. Dazu kannst Du die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, Euer Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Probiere es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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