Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen!???!

Frage: Abstillen!???!

jessicaswier

Beitrag melden

Hallo! Ich habe mich schon einmal vor ein paar Wochen mit meinem Anliegen an Sie gewandt, und auch schon einige Ratschläge bekommen, die sich leider aber nicht richtig umsetzen lassen...... Aber nun erstmal von Anfang an. Meine Tochter ist fast 16 Monate alt, und ich würde gerne so langsam abstillen. Ich liebe meine Tochter sehr, und ich habe schon fast ein schlechtes Gewissen, daß ich abstillen möchte. Bis vor etw a vi er Wochen hat sie zum einschlafen getrunken, und in der Nacht genuckelt. Aber nur an der Brust, den Schnuller lehnt sie zum einschlafen komplett ab. Versuche ich ihr den Schnuller doch zu geben, oder auch in der Nacht, spuckt sie ihn aus, und wird dann auch immer wütender. Und für so ein Theater bin ich Nachts einfach zu müde. Manchmal kommt sie in der Nacht nur zwei Mal, manchmal stündlich. (Sie schläft im Schlafzimmer. Meist in ihrem Bett, wenn sie oft an die Brust will, schlafe ich meist erdchöpft mit ein, und sie schläft die ganze Nacht bei uns.....) wenn ich Nachtdienst habe, schläft sie ohne Probleme durch, und will evtl mal etwas Wasser trinken. Auch Wasser lehnt sie in der Nacht von mir ab. Wir waren jetzt drei Wochen im Urlaub, und da wollte sie nur bei uns schlafen. Und sie wollte Tagsüber mindestens drei Mal an die Brust. Wenn ich sie ihr nicht gab, ist sie regelrecht ausgeflippt!!! Ich habe lange gedacht, sie geht so gerne an die Brust, weil ich schon wieder arbeiten gegangen bin, als se erst 10 Wochen alt war. Jetzt weiß ich auch nicht mehr weiter. Sie ißt dich schon normal! Und mittlerweile zieht sie mir den Pulli hoch, und verlangt de Brust. Das war immer mein Albtraum!!! Und der ist jetzt wahr geworden. Mittlerweile denke ich, daß ich sie noch mit 18 Jahren stillen werde! Sie hatten mir geraten, meinen Mann mit ins Boot zu nehmen, aber das Klappt leider gar nicht. Wenn sie weint, sagt er nach zwei Minuten: " sie will dich", und er gibt auf. In der Nacht hört er sie gar nicht, und bis er wach ist, bin ich fünfmal zu ihr gegangen. Er sagt immer, daß unser Kind die Brust will, und sie auch bekommen soll. Ich denke jetzt schon daran, am Wochenende ins Kinderzimmer zu ziehen, aber da habe ich auch schon wieder ein schlechtes Gewissen meinem Kind gegenüber. Bin ich eine schlechte Mutter, weil ich abstillen möchte? Ich liebe mein Kind doch sehr! Ich probiere tagsüber immer wieder, ihr einen Schnuller an zu bieten. Manchmal nimmt sie ihn, Dann saugt sie manchmal, oft kaut se nur darauf rum. Sie zahnt! Und ist schon ewig mit den Backenzähnen beschäftigt. Hören Kinder auch mal auf mit dem stillen? Finden die das irgendwann mal "doof"? Oder kann es wirklich sein, daß ich noch lange stillen werde? Ich möchte auch nicht undankbar wirken! Ich bin dankbar, daß ich eine gesunde, tolle Tochter habe, und daß das stillen so gut klappt. Aber mittlerweile bin ich echt an eine Grenze gekommen. Ist das schlimm von mir? Ich danke Ihnen herzlichst für ihren Rat! Danke! Jessica


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Jessica, NATÜRLICH ist es okay! Stillen ist eine Zweierbeziehung und wenn es dazu kommt, dass sich ein Partner dabei nicht wohl fühlt, dann müssen Lösungswege gefunden werden. Nein, du bist keinesfalls eine schlechte Mutter, wenn du nicht stillst. Denn nicht jede stillende Mutter ist allein deshalb schon eine gute Mutter! Es gehört ja doch viel mehr dazu...außerdem hast Du sechs Monate gestillt und deinem Baby den bestmöglichsten Start ins Leben geschenkt. Du bist ganz sicher die bestmögliche Mutter für dein Kind, und niemand hat das Recht, deine "Qualität" zu beurteilen oder zu bewerten. Nicht heute, wenn es ums Stillen geht, und auch nicht später. Außer vielleicht in 20 Jahren dann mal deine eigenen Kinder : )). In ihrem Alter kann deine Kleine durchaus lernen, dass es nachts mal eine Pause gibt, eine stillfreie Zeit. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das erst im Herbst auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann. Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Wichtig ist, dass Du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn Du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Abstillen, dann wird dein Kind fühlen "Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Fällt deine Entscheidung für das Weiterstillen, bedeutet dies keineswegs zwingend, dass dein Kind noch jahrelang gestillt werden will, im Gegenteil: es kann sein, dass dein Kind sich dann sehr bald von selbst abstillt, eben weil es auch dann nicht mehr mit einem Zwiespalt leben muss. LLLiebe Grüße, Biggi


jessicaswier

Beitrag melden

Ich muß auch nicht von jetzt auf gleich abstillen, es wäre ja schon Super, mal wieder Nachts zu schlafen!


Sonja-Lady

Beitrag melden

wenn du nachts abstillen willst,schau mal bei rabeneltern die gordon methode,ist sehr sanft.


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Biggi, mir geht es ähnlich wie vielen Frauen, die hier bereits vor mir ihre Situation und ihre Geschichten geteilt haben. Ich stille meine 3,5 Jahre alte Tochter und ihre 4 Monate alte schwester parallel und spüre dass eine Grenze erreicht ist. Die Große hat direkt nach der Geburt der kleinen extrem viel stillen wollen und ich habe sie gelas ...

Liebe Biggi,   mein Sohn ist nun 21 Monate alt und fordert die Brust noch sehr aktiv. Er zieht am T-Shirt und weint fürchterlich, wenn ich ihn nicht trinken lasse. Insbesondere zu Mittag und am Abend, wenn er schlafen soll, aber es kommt auch vor, dass er es einfach so mal will. Ich würde ihn gerne bald abstillen, weil ich wieder schwanger w ...

Hallo :) Ich möchte gerne meine 6 Monate alte Tochter abstillen, da ich in 3 Wochen anfangen muss zu arbeiten & sie mich auch ständig beißt... Wir hatten von Anfang an zugeführt mit pre. Die Fläschchen hatte sie auch immer gut angenommen.. Phasenweise habe ich sie dann aber voll gestillt. Nachts wurde sie in den letzten 4 monaten komplett ...

Hallo ich bin Myriam, ich habe eine 14 monate alte tochter und bin sie immernoch am stillen. Ich möchte aber gerne abstillen. Ich kriege nachts kein auge mehr zu. Sie ist dauernd an der brust. Ich habe den fehler gemacht und sie an das ,,Einschlafstillen" gewöhnt. Wqs anderes akzeptiert sie auch nicht zum einschlafen. Kein schaukeln, kein kuscheln ...

Hallo Frau Welter, ich habe meine Tochter mit zwei Jahren abgestillt nach einer schönen, intensiven Stillzeit. Da wir nicht mehr so gut geschlafen haben, habe ich letztendlich dann doch von einem auf den anderen Tag aufgehört. Das ist nun schon fast ein halbes Jahr her und wir haben beobachten, dass sie seitdem sehr häufig Baby spielen möchte. ...

Sehr geehrte Frau Welter, ich habe eine Frage zum Thema "Abstillen", da ich enorm unsicher bin, wie viel mein Kind tatsächlich noch braucht.    Ich habe bereits einen dreijährigen Sohn, ihn habe ich damals ähnlich lang gestillt, meine Tochter kam dieses Jahr im Februar zur Welt. Wir hatten einen schwierigen Stillstart (wochenlang offene Bru ...

In 7 Wochen werde ich wieder arbeiten und mein Mann geht in Elternzeit, unser Sohn ist dann 12 Monate alt. Mein Plan war, dass ich ihn morgens und abends weiterhin stille, er aber über den Tag gut mit Beikost auskommt. Nun ist mein kleiner aber ein Milchjunkie und liebt die Brust. Er will häufig stillen und zeigt das auch ganz deutlich. Die Flasch ...

Guten Tag Frau Welter, mein Sohn ist 18 Monate und ich würde ihn gerne komplett abstillen. Tagsüber (bis auf Mittags) ist er seit 2 Monaten abgestillt.  Vor ca. 2 Wochen habe ich das Stillen vor dem Mittagsschlaf abgesetzt. Dann vor einer Woche das Stillen vor dem Nachtschlaf. Beides klappte erstaunlich gut, die ersten Male hab ich mit ihm ein ...

Hallo, ich habe bereits seit mehreren Wochen den Wunsch abzustillen. Ich stille seit einiger Zeit tagsüber nicht mehr und hatte es auch vor kurzem geschafft nicht mehr zum Einschlafen am Abend sondern erst nachts zu stillen. Nun fordert meine Tochter (*12.03.24) das Stillen wieder vermehrt ein. Nach einem Gespräch mit einer Stillberaterin (leid ...

Hallo, mein Sohn ist jetzt genau 18 Monate und wir wollten mehrfach abstillen was nicht geklappt hat. Ohne mich in der Nähe kommt er problemlos ohne Milch aus aber mit mir wollte er immer an die Brust. Nun hatte ich in der vergangenen Woche eine schwere Corona Erkrankung und bekomme seit Donnerstag ein Antibiotikum bei der für die Stillzeit hinter ...