Mitglied inaktiv
Hallo! mein Sohn ist 8 Monate und 2 Wochen alt, isst Breie mittags, nachmittags und abends, und trinkt an der Brust immer noch wenn er schlafen will oder soll, sowie nachts mehrmals. Ich wuerde ihn sonst nicht gezwungen abstillen wollen, mein Problem ist aber, dass ich seit 2 Monaten Tabletten ( gegen Ueberfunktion der Schilddruese, also Tabletten, die die Produktion der Hormone hemmen ) - Propycil nehme, die zwar das Mittel der Wahl in dem Fall sind, da man waehrend der Einnahme von Propycil bis zu 3 Tabletten pro Tag stillen darf ( meine Dosis ist momentan 1,5 Tabl. pro Tag ), trotzdem mache ich mir grosse Sorgen, da trotz der geringen Menge, die in die Muttermilch gelingt, auch Faelle der Unterfunktion beim Kind moeglich sind. Das gibt mir halt keine Ruhe, erst recht, wenn er schon Brei isst und nicht hungrig ist, also muss nicht unbedingt gestillt werden, kennt aber nicht anders. Er schlaeft schon seit Monaten nur durchs Stillen ein, und wird auch nachts mehrmals wach und schlaeft nur wenn er trinkt ein.Wasser geben habe ich probiert- trinkt ein bisschen, schlaeft aber dann nicht ein, dann weint er, macht Protest und sucht gezielt nach der Brust. Wie soll ich ihn schmerzlos abstillen? Er haengt so an diesem Stillen, wenn das Problem mit der Druese nicht gaebe, wuerde ich sagen, dass er vielleicht von diesen Kindern ist, die jahrelang trinken. Bis jetzt habe ich noch nicht die Hormone bei ihm kontrollieren lassen, werde ich die Tage machen, da ich sonst nicht ruhig bin. Meine Aerztin sagt zwar kann stillen, aber man muss das Kind auch kontrollieren- regelmaessig Blut entnehmen bei Babys ist ja auch nichts Angenehmes fuer uns beide, und auch noch auf Dauer- man nimmt ja mindestens 1 Jahr solche Tabletten. Ich zerreisse mich zwischen dem Herzen- dem Kind zu Liebe weiter zu stillen, und der Vernunft - nicht dass ich meinem Kind selber was antue- schliesslich spielt die Schilddruese im fruehen Alter so eine wichtige Rolle. Was soll ich machen? Wuerde ihn abstillen, damit ich ruhig bin, dass er kein Problem dadurch kriegt, aber weiss nicht richtig wie..Soll ich ihn dann schreien lassen nachts??Dann schlafe ich noch weniger als jetzt und am Tage bin auch fix und fertig.. Kenne auch keinen anderen Trick zum Einschlafen bei ihm- nimmt keinen Schnuller schon seit 2 Monaten ungefaehr und auch keinen Sauger von Wasserflasche. Auf dem Arm geht auch nicht- protestiert so doll. mein baby ist auch so drahtig und mit Charakter schon wuerde ich sagen. Er weiss auch ganz genau was er will, sucht immer die Brust wenn er muede ist oder unruhig, was ich auch ok finde. Was aber jetzt mit diesen Tabletten??:( Bin dankbar fuer Ratschlaege, vielleicht gab es schon solche Faelle wie mich. LG
Liebe seitsche, bestimmte Thyreostatika reichern sich nicht in der Milch an und gehen nur in minimalen Dosen auf das gestillte Baby über (Lazarus und Othman 1991, Lawrence S. 506). Nimmt die Mutter einen Schilddrüsenhemmer ein, muss sie ihren Kinderarzt darüber informieren, damit ihr Baby überwacht werden kann. Sinken die Schilddrüsenwerte des Babys aufgrund der Einnahme von Schilddrüsenhemmern durch die Mutter ab, wäre alternativ zum Abstillen die Verabreichung von Schilddrüsenhormonen an das Baby möglich. Es besteht wirklich kein Grund zur Sorge, denn Ihr Kind WIRD ja überwacht und man kann sofort etwas unternehmen, sollten die Werte nicht stimmen! Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare ückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Setzen Sie sich doch einmal mit einer Beraterin vor Ort zusammen und besprechen Sie Ihre Situation in aller Ruhe mit ihr, ich bin sicher, das könnte Ihnen helfen. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Gerne können Sie auch bei mir anrufen (heute ab 14 Uhr bin ich zu Hause) und wir sprechen miteinander! LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Vielen Dank, Frau Welter! Ihre Antwort hat mich beruhigt. Nur eine Frage noch- falls sich rausstellt, dass die Hormone beim Kind sinken, und es Hormone brauchen wuerde, ist das nur voruebergehend, bis ich es noch stille und die Tabletten einnehme, oder kann sich auf das weiter Leben des Kindes auswirken?Normalisiert sich dann der Hormonbalance von alleine?Nicht dass mein Kind irgendwann Unterfunktion oder Ueberfunktion entwickelt.. Weiteres Problem bei uns gerade ist, dass wir uns momentan zu Besuch zu Oma und Opa fuer ein Paar Monate in Bulgarien sind, und als ich beim Kinderarzt war, wurde mir gesagt- hier wird bei Einnahme von Propycil nicht gestillt! Da fuehle mich unsicher, ob ich richtig geholfen werde, es reicht mir, abzuwarten, wenn wir wieder in Deutschland sind. Die Werte kann ich zwar untersuchen lassen, ob aber dann die richtige Entscheidung vom Arzt getroffen wird, falls etwas nicht stimmt..Bei sowas vertraue ich den deutschen Aerzten lieber. LG aus sonnigem Bulgarien
Kristina Wrede
Liebe seitsche, in Deutschland spricht die "Embryotox" (www.embryotox.de) Empfehlungen aus, die Medikamente in der Schwangerschaft und Stillzeit betreffen. Es gibt dort auch eine Datenbank, wo sich zu Propycil und Stillzeit folgendes findet: "Stillzeit Pharmakokinetik: HWZ: 1-2 h; Proteinbindung: 80%; molare Masse: 170; relative Dosis: 1,5%; Anteil einer therapeutischen Säuglingsdosis von 4 mg/kg/d: 2,5%; M/P-Quotient: 0,1; orale Bioverfügbarkeit: 50-95%. Klinik: Symptome wurde auch bei jungen voll gestillten Säuglingen nicht beschrieben. Empfehlung: Propylthiouracil ist Thyreostatikum der Wahl." Welche Ärzte nun recht haben, deutsche oder bulgarische, kann und darf ich nicht beurteilen. Letztendlich ist es natürlich Ihre Entscheidung als Mutter, was sie machen. Sprechen Sie doch noch einmal mit dem Arzt über Ihre Befürchtungen und fragen Sie ihn, in welchen Abständen ihr Kind denn untersucht werden müsste. Ich könnte mir denken, dass das nicht öfter als 1 bis 2 Mal im Jahr ist (aber das ist wirklich nur eine Vermutung eines medizinischen Laien!). Veränderungen hätten vermutlich nur dann langfristige negative Auswirkungen, wenn sie über Jahre anhielten - und so lang werden Sie Ihr Kind wahrscheinlich nicht stillen. Herzlichen Gruß, Kristina Heindel
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