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Abstillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen

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Meine Tochter ist 9,5 Monate und ich möchte gerne abstillen. Sie bekommt nur noch nachts die Brust. Sie wacht nachts dreimal auf, wahrscheinlich durch das Zahnen und läßt sich nur durch Anlegen beruhigen. Das ist zur Gewohnheit geworden, jetzt möchte ich aber gerne abstillen. Wie kann ich erreichen, dass sie sich durch etwas anderes beruhigen läßt?


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? Liebe Maus06, nächtliches Stillen ist keine Gewohnheit, sondern das normale und natürliche Verhalten eines Babys und Kleinkind. Auch ist es absolut normal, dass die Brust nicht nur der Ernährung dient, sondern ein Ort ist, an dem ein Kind Ruhe, Trost, Geborgenheit und Nähe findet. Wenn Sie jetzt bald abstillen wollen, dann kann es sinnvoll sein, dass Ihr Partner einen Teil der Nachtschicht übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Auch hier können Sie Ihr Kind ja in der ersten Zeit zuerst stillen und dann dem Partner übergeben. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie allmählich und mit viel Liebe vorgehen und nicht zu schnell die Geduld verlieren. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Rechnen Sie allerdings nicht damit, dass das Abstillen automatisch ruhigere Nächte bringen wird. Beruhigen können Sie Ihr dann mit Körperkontakt, Tragen, Kuscheln, beruhigendem Murmeln, leisem Singen und indem sie ihm ein Ersatzobjekt zum Saugen anbieten. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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