Mitglied inaktiv
Hallo! Mein Sohn Jannik ist jetzt 8 Monate alt und bekommt mittags Gläschen, nachmittags Obst-Getreide-Brei und abends Milch-Getreide-Brei. Zusätzlich stille ich ihn nach dem Brei abends, morgens nach dem Aufwachen und so gegen 9 Uhr morgens.Jetzt bin ich etwas unsicher, wie es weiter gehen soll. Kann ich ihm abends nur den Brei geben und ganz auf das Stillen verzichten? Oder sollte ich auf Folgemilch umstellen, wobei er nicht aus dem Fläschchen trinken kann, sich also erst umgewöhnen müsste. Was mache ich mit den Morgenmahlzeiten? Kann man hier die Folgemilch umgehen und ihm etwas anders geben? Fragen über Fragen und jeder aus meinem Bekanntenkreis macht es anders. Übrigens tagsüber bekommt er Wasser zu trinken. In letzter Zeit wird er wieder bis zu 3 mal nächtlich wach. Durst? Die Hitze? Die Zähne? Wenn ich es ihm anbiete trinkt er nachts noch mal an der Brust. Kann ich ihm das abgewöhnen? Ich hoffe du weißt einen Rat.. Liebe Grüße Silke
? Liebe Silke, wie Du weiter vorgehst hängt davon ab, was Du vor hast. Willst Du möglichst bald abstillen oder deinem Kind die Zeit lassen, bis es sich von selbst abstillt oder vielleicht zwar nicht auf das selbstbestimmte Abstillen warten aber auch noch nicht innerhalb der nächsten vier Monate abstillen? Weder Flasche noch Schnuller oder auch spezielle Trinklerntassen sind ein zwingender Bestandteil im Haushalt mit Kindern. Es ist absolut möglich auf diese Gegenstände zu verzichten. Solange dein Kind weiterhin nach Bedarf gestillt wird, genügt die Muttermilch, um den Flüssigkeitsbedarf des Kindes zu decken. Parallel zur Einführung der Beikost kann dann auch der Becher mit Wasser eingeführt werden. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee sind nicht notwendig. Ein ganz normaler Becher ist vollkommen ausreichend, es muss kein besonderer Trinklernbecher sein. Auch auf künstliche Säuglingsnahrung kann problemlos verzichtet werden, wenn das Kind lange genug gestillt wird. Wenn Du nicht so lange stillen willst, hängt es bei einem Kind im Alter zwischen acht und zehn Monaten vom Kind ab, ob es künstliche Säuglingsnahrung aus dem Becher oder aus der Flasche trinkt. Ein Kind mit hohem Saugbedürfnis wird wohl noch eine Flasche brauchen. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Abstillen bringt keine Garantie, dass ein Kind nachts nicht mehr aufwachen wird. Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass ein Baby am Abend nur ausreichend „abgefüllt" werden müsse, um ruhigere Nächte zu erreichen. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, dass Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung besonders lange „vorhalten" und Kinder dann länger schlafen, der hat vielleicht ein Ausnahmekind gehabt oder eventuell sogar gar keines. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit" sogar noch schlechter. Das heißt nicht, dass dem Kind die Beikost vorenthalten werden sollte, aber dass keine großartigen Erwartungen in Bezug auf das Schlafverhalten mit der Gabe von zusätzlicher Nahrung verbunden werden sollten. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Selbst wenn es kein körperlicher Hunger ist, es gibt viele Gründe, warum ein Kind nachts aufwacht und die Nähe und Geborgenheit an der Brust sucht und es gibt kein Patentrezept, das Kind dazu zu bringen, dass es zuverlässig immer die ganze Nacht schläft. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: „Babys are Human Beeings"‘) habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden „Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig". Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem „modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus. Sie können probieren, ob Ihr Kind die Brust nachts seltener verlangt, wenn es tagsüber wieder gestillt wird, aber es gibt keine Garantie, dass es so sein wird. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber sollten Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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