Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

abstillen

Frage: abstillen

Mitglied inaktiv

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Hallo ich habe mehrere Fragen zum Abstillen. Meine Tochter ist jetzt 6 1/2 Monate alt und mittags habe ich sie schon umgestellt.Jetzt habe ich seit ein paar Tagen abends Brei eingeführt.Das nächste wird dann ja wohl morgens das Frühstück sein.Gebe ich ihr dann auch einen Milchbrei oder was ?Und wie lange bleibt dann das Stillen zwischen den Mahlzeiten?Und vor allem brauche ich einen Tip,wie ich die letzte Brust weglasse,denn bisher hat sie die auch zum Einschlafen gebraucht und ohne die geht es nicht.Ich weiß,daß ich ihr das nicht hätte angewöhnen sollen,aber nun ist es nun mal so. Achso,nen Schnuller mag sie nicht nehmen,die Flasche ebenso wenig. Vielen Dank schonmal Nadine


Biggi Welter

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? Liebe Tiffy, es wird zwar in unserer Gesellschaft nicht unbedingt so gesehen, aber ein Abstillen mit einem halben Jahr ist relativ früh. Das Kind kann in diesem Alter noch nicht vollständig auf feste Kost umgestellt werden und es wird - wenn Sie jetzt baldmöglichst abstillen wollen - kaum ein Weg um künstliche Säuglingsnahrung und auch die Flasche herumführen. Das Kind braucht nicht nur einen Ersatz für die Muttermilch, es braucht auch eine Möglichkeit, sein Saugbedürfnis zu stillen. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei. Beim Abstillen gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche anbieten. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Bei Kindern ab sechs Monaten kann auch Beikost angeboten werden. Allmählich steigern Sie die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche (oder auch deutlich länger) können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Sie beginnen, bleibt Ihnen überlassen. Nach Möglichkeit sollten Sie nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit jeweils nur einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Der Begriff BEI-Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen. Sollen oder müssen aus irgendeinem Grund Stillmahlzeiten vollständig durch Beikost ersetzt werden, sollte nach Möglichkeit ein Abstand von ca. vier Wochen zwischen zwei Mahlzeiten liegen. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können. So lange ein Baby noch mehrmals gestillt wird, muss nicht unbedingt eine weitere Milchmahlzeit (Milchbrei) eingeführt werden, da das Kind seinen Milchbedarf mit der Muttermilch decken kann. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallöchen, also als nächste Mahlzeit ist erst mal die Nachmittagsmahlzeit dran, da gibt es einen milchfreien Getreide-Obst-Brei. Die Morgenmahlzeit würd ich nicht aufgeben, denn was soll es außer Milch denn sonst bekommen? Du müßtest Flasche geben, was Dein baby nicht will und auch noch überflüssig ist, da du ja Milch hast. Gib deinem baby früh solange MuMi, bis es richtig essen kann und dann gibst Du normal Schnittchen und Milch aus der Tasse. Warum willst Du denn abstillen? Also falls Du es konsequent durchziehen willst, dann mußt Du früh Folgemilch geben. Wenn nicht aus der Flasche, dann aus der Tasse, zwischendurch halt Wasser aus der Tasse zum Durst löschen(von AVENT gibt es Tassen ab 6Monate, die sind super, nehmen wir auch. abends wirds wohl schwieriger. Leg ihn doch nach dem Abendbrei ins Bett,ohne noch zu stillen, was passiert dann? Liebe Grüße Janette.


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