Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

abstillen

Frage: abstillen

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hallo biggi, meine tochter ist schon 4 und 1/2 monate alt und mit dem stillen klappt es seit anfang an wunderbar. ungern aber doch muss ich abstillen anfangen da ich mitte april mit meiner arbeit und mit dem ständigem verreisen anfange. ich werde ab und zu 3-4 tage im ausland sein und deshalb ist es notwendig, denke ich jetzt schon zu beginnen abzustillen. ich habe bereits begonnen muttermilch aabzupumpen und mit der flasche ihr die milch zu geben, was ein wenig probleme bereitet, da sie es nicht gewohnt ist. sie lehnt die flasche ab. aber nicht immer. manchmal nimmt sie es aber nicht zur gänze, dann muss wieder meine brust her! soll ich spezielle sauger nehmen? wir haben es schon mit dem schnabel vom avent auch schon probiert aber das will sie schon gar nicht! soll ich was spezielles machen? wieviel sollte in der flasche sein damit sie satt ist? sie ist ca. 7 kilo schweer. mit dem abpumpen geht es auch so lala... es kommt viel zu wenig milch nach 60ml ist es aus! mehr bekomme ich nicht raus! wie ist es mit der lagerung. meistens pumpe ich frische milch ab gebe es ihr, sie trinkt es manchmal nicht ganz aus und will an die brust. kann ich den rest einkühlen und dann einfrieren??? oder soll ich die milch wegleeren? auf jeden fall habe ich die milch die ich bereits aus dem tiefkühler rausgenommen habe und aufgetaut habe und die vonihr nicht getrunken wurde weggelehrt! wann ist es sinnvoll zuzufüttern? kann ich damit schon anfangen? wenn ja was soll ich zufüttern? es tut mir leid so viele fragen auf einmal zu haben aber ich bin derzeit ziemlich verwirrt, da ich verschiedenes gelesen habe... vielen dank für die rasche antwort und liebe grüße aus wien katarina


Biggi Welter

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? Liebe Katarina, wenn Du „ungern" abstillst, warum willst Du es dann tun? Unzählige Mütter weltweit kombinieren stillen und arbeiten und unternehmen sogar Dienstreisen, ohne abzustillen. Das kannst Du auch - wenn Du willst. Überleg dir doch mal, ob Du wirklich „ungern abstillst" oder einfach weiter stillst und deine Zeiten der Abwesenheit mit der Milchpumpe überbrückst. Mit der richtigen, zu dir passenden Pumpe und dem Wissen, wie Du damit umgehen musst, um ein optimales Ergebnis zu erzielen, ist Abpumpen gar nicht so schwierig. Wende dich doch mal an eine der Wiener Kolleginnen und lass dich eingehend beraten. In Wien gibt es die folgenden LLL-Stillberaterinnen: Bozena Gabriel Tel.: 01-7963951 Maria Wiener Tel.: 01-5458030 Andrea Diawara Tel.: 01-8036927 Veronica Paulovics Tel.: 01-8764525 Annemarie Hofstadler Tel.: 01-4402362 Siegrid Holzinger Tel.: 01-2044984 Wenn Du dich über das Thema Stillen und Berufstätigkeit noch weiter informieren willst, ist zum Beispiel die Ausgabe 2/2000 (März) des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel „Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) findest Du in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Bis Mitte April sind es noch zwei Monate, so dass Du dir mit dem Abstillen - so Du dich dafür entscheidest - durchaus noch etwas Zeit lassen kannst. Du kannst die nächsten vier Wochen noch weiter voll stillen und dann pro Woche eine Stillzeit durch eine Flaschenmahlzeit ersetzen, so dass Du nach vier Wochen voraussichtlich tagsüber gar nicht mehr stillst und dann auch die restlichen Stillzeiten ersetzen kannst. Es wäre auch möglich innerhalb von vier Wochen komplett abzustillen. Beim Abstillen gehst Du am besten so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche bzw. Beikost anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Beikost oder Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren. Allmählich steigerst Du die Menge der Beikost bzw. Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung oder Beikost beginnen, empfehlenswert ist allerdings ein längerer Abstand von etwa vier Wochen, doch diese Zeit hast Du ja nicht. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Wenn Du langsam genug vorgehst, muss es nicht zu Stauungen kommen und es ist auch keine Milchpumpe notwendig, um abzustillen. Abstillen ist ein natürlicher Prozess und braucht im Normalfall weder mechanische noch medikamentöse Unterstützung. Stauungen sind ein Anzeichen dafür, dass zu schnell abgestillt wird. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch solltest Du keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Falls Du zu dem Schluss kommst, dass Du nun mit anderer Nahrung beginnen willst, dann schau dir Kind zunächst auf die Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost an: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrössen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern • geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden Der Dreh- und Angelpunkt ist jedoch in jedem Fall, die Geduld. Es hat keinen Sinn das Kind zwingen zu wollen. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Einmal aufgewärmte Milch darf nicht nochmals erwärmt werden, sondern Reste eine Muttermilchmahlzeit müssen verworfen werden. Das gilt auch dann, wenn Du die frische Milch direkt an dein Baby fütterst und etwas übrig bleibt. Da die Milch mit dem Speichel deines Kindes in Kontakt gekommen ist, können auch Reste einer „Frischmilch-Mahlzeit" nicht eingefroren und aufbewahrt werden. So, ich hoffe, Du steigst durch den langen Text noch durch. LLLiebe Grüße Biggi


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