Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen wegen Chemo

Frage: Abstillen wegen Chemo

Mamainlove

Beitrag melden

Liebe Frau Welter, liebe Frau Wrede, ich erhielt diese Woche die Diagnose Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Noch vor der OP muss eine sechsmonatige Chemo gemacht werden. Bis dahin bleiben mir zwei Wochen zum Abstillen. Mein Sohn Albert ist 20 Monate alt und wird noch gestillt. Er liebt die Brust über alles und auch ich stille gern. Ich denke, die Stilleinheiten zu ersetzen, die tagsüber stattfinden, weil er Hunger hat, ist machbar. Große Sorgen bereitet uns dagegen, dass er ausschließlich an der Brust in den Schlaf findet. Nachdem er eingeschlafen ist, nuckelt er auch ewig weiter und wenn man zu früh versucht, den Nippel rauszulösen, wird er sofort hektisch und wacht auf. Auch zum Durchschlafen, sucht er immer wieder die Brust. Er schläft bei mir im Bett. Und morgens so ab fünf hat er Bärenhunger und trinkt dann in Intervallen mehr oder weniger bis wir um acht aufstehen. Schlaflieder, Gute-Nacht-Geschichten, Bilderbücher, Fläschchen lehnt er alles vehement ab, sobald er merkt, dass er die Brust nicht kriegt. Dann zerrt er wie wild an meiner Kleidung, fleht herzzerreißend und es dauert keine Minute bis er weint. Dann hilft nur noch aufstehen und rumtragen, damit er sch beruhigt. Papa darf ihn dann nicht nehmen, sobald der sich nähert, klammert sich Albert mit diesem eindringlichen Flehen an mich, das einem das Herz zerreißen würde, wenn man es nicht erhörte. Also schlurfe ich Stunde um Stunde allein mit den Kind durch die dunkle Wohnung. Heute Nacht ging das Drama bis halb zwei. Zwischendurch fand er mal etwas Ruhe als wir beim offenen Fenster auf die Straße runter sahen. Aber da wurde uns kalt und hier fängt auch bald die Mückenplage an. (Wir leben in Italien.) Daraus lässt sich also keine Dauerlösung stricken. Um halb zwei war ich dann so kaputt, dass ich aufgab. Wir haben uns dann ins Bett gelegt und er schlief an der Brust ein. Drei Stunden später verlangte er wieder die Brust und bekam sie auch sofort weil ich um alles in der Welt nicht die Augen aufgebracht hätte. Um sechs ist er aufgestanden. Ich bin nach der Nacht völlig erledigt. Wir haben die letzen Tage wegen der Befunde schon schlecht geschlafen und die Nervosität belastet zusätzlich. Da hat man nicht die Superkräfte wie in den ersten Monaten nach der Geburt. Ins Fläschchen haben wir Hafermilch gegeben. Mit Folgemilch haben wir keine Erfahrung. Schnuller hatte Albert nie. Mein Mann und ich fragen uns auch, ob er jetzt ein Vitamin/Mineralstoff-Präparat nehmen sollte. Weil er schon noch recht selektiv isst. V.a. Obst und Brot. Bislang bekommt er nur Vitamin D. Und das auch nicht im Sommer. Ich habe Angst, dass wir es bis zur Chemo nicht schaffen und dass uns das Abstillen danach mehr Kraft kostet, als wir haben werden. Bitte helfen Sie uns! Viele Grüße Mamainlove


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Mamainlove, lass Dich erst einmal virtuell ganz fest umarmen, ich kenne Deine Situation leider gut, bin selbst betroffen gewesen (allerdings habe ich nicht mehr gestillt). Leider gibt es bei einer Chemo keine Alternative und auch keinen Aufschub, Albert MUSS da durch. Du brauchst jetzt dringend Hilfe und wirst sie auch die nächsten Monate brauchen. Kann der Arzt Dir eine Haushaltshilfe verschreiben, damit Du tagsüber ruhen kannst, wenn die Nächte so schlimm sind? Kann jemand aus dem Verwandten- oder Freundeskreis einspringen und Euch helfen? Oder kann Dein Mann evtl.die Nächte übernehmen und mit Albert spazieren gehen oder ihn beruhigen? Sicherlich wird sich der kleine Mann anfangs massiv beschweren, aber er WIRD die Situation meistern. Wenn Du magst, können wir beide gerne telefonieren, vielleicht kann ich Dir ein paar Tipps geben. Alles alles Gute, ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass es Dir bald besser geht! LLLiebe Grüße Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Biggi,  mein Kind ist 15 Monate und stillt wenn überhaupt tagsüber noch einmal zum Mittagsschlaf. Nachts nach Bedarf wenn es wach wird.  Eigentlich wollten wir einfach weiter stillen bis es irgendwann nicht mehr mag. Allerdings bin ich erneut schwanger in der 14 Woche und das Stillen tut mir seit einer Weile so sehr weh. Die Nippel sind ...

Hallo, ich möchte gerne abstillen und dabei abpumpen. Mein Kind soll also erst Muttermilch über die Flasche erhalten und dann noch Pre dazu. Wie viel ml kann ich dabei geben? Kann man sich bei der gesamten Trinkmenge an dem orientieren, was auf der Verpackung steht? Wenn er zB 100ml Muttermilch bekommen hat noch 100ml Pre dazu, wenn  auf der Pa ...

Hallo, ich habe es bei meinem Sohn jetzt so gemacht: ca 90 bis 95 ml abgepumpte Muttermilch und danach noch 100 ml Pre. Er hat alles restlos ausgetrunken. Bei dem letzten Stück hat man schon gemerkt dass er etwas wegdusselt, ein Anzeichen für mich für Sättigung. Trotzdem hat er alles ausgetrunken. Meine Sorge ist, dass er jetzt an der Flasche s ...

Hallo  ich stille meinen Sohn (14 Monate) mittlerweile ausschließlich zum Einschlafen und in Nacht. Ich habe versucht ihn abends und mittags zum Einschlafen nicht mehr zu stillen und der Papa hat das zu Bett gehen übernommen. Nun klappt dies ganz gut - zu Mittag schläft der Kleine bei Papa ein und dann ca. 1,5 Stunden durch. Am Abend schläft er ...

Hallo Biggi, ich bin ratlos. Seit zwei Wochen beißt mein elf Monate alter Sohn immerzu in meine Brust. Ich nehme ihn dann immer ab und sage dass er das nicht darf, er sanft sein muss. Ich weiß er tut es nicht extra und ich vermute, er kann es nicht richtig regulieren. Ich Stille ihn "nur" noch nachts (ca 8 mal...) und bin am Limit. Ich will heu ...

Hallo liebe Biggi, ich habe eine wundervolle 11 Monate alte Tochter, die momentan auch noch gestillt wird. Wir wollen aber gerne bald mit unserem Versuch für Wunder 2 starten. Hierzu hat mir mein Frauenarzt allerdings geraten, vorher abzustillen.   Ich habe vor meiner ersten intakten Schwangerschaft leider zwei Fehlgeburten gehabt. Eine i ...

Hallo, ich werde in 2 Monaten wieder Vollzeit arbeiten gehen. Aktuell ist meine Tochter fast 9 Monate und will noch sehr viel an der Brust trinken. Brei oder BLW nimmt sie nur relativ wenig zu sich. Ich stelle mir nun die Frage wie ich möglichst stressfrei das Abstillen tagsüber einleiten kann, damit mein Kind in 2 Monaten die 9 Stunden ohne Still ...

Liebe Frau Welter, mein Sohn ist vier Jahre alt und wird immer noch gestillt (2-4x am Tag bzw. nachts). Ich warte auf den Moment, in dem er sich selber abstillt... aber scheinbar tut er es zu gerne ;) Mittlerweile denke aber auch ich ans Abstillen, doch ich weiß wirklich nicht, wie. Er reagiert sehr, sehr trotzig und wütend, wenn ich ablehne.  ...

Liebe Biggi Welter,  Mein Sohn ist 8 Monate alt und ich würde gerne abstillen. Er ist sehr neugierig und das Stillen ist oft ein Kampf, da er sich furchtbar ablenken lässt und es belastet mich mittlerweile sehr. Er isst sehr gerne Brei, nimmt pre, aber ausschließlich aus einer Schnabeltasse.  Ein normaler Tag sieht so aus:  Gegen Morgen c ...

Liebe Biggi, unser Kind ist 16 Monate alt und wurde bis jetzt immer nach Bedarf gestillt. Das Kind nutzt das Stillen vor allem zum einschlafen und stillt fast nur noch Abends/ Nachts und beim Mittagsschlaf.  Nun ist es so, dass das nächtliche Stillen mich sehr belastet, da das Kind Nachts in einer normalen Nacht fast jede Stunde aufwacht und ...