Mitglied inaktiv
Meine 2-jährige ist ein totaler "Brustfreak" und trinkt jeden Abend noch genüßlich bevor sie sich dann umdreht und einschläft (leider auch in unserem Bett). Jetzt bin ich aber wieder schwanger und hoffe darauf, daß sich die Milch verändert und nicht mehr schmeckt - ab wann wird das erfahrungsgemäß denn eintreten? Oder gibt es andere sanfte Wege, sie abzustillen? Ich sehe da sonst massive Probleme auf uns zukommen! So gerne ich ihr dieses abendliche kuschelstillen lassen würde und ich die vielen guten Seiten dieses langen Stillens kenne, irgendwann muß halt jetzt doch Schluß sein. Wer hat Erfahrungswerte und Tips?
? Liebe Sidulrike, welche massiven Probleme sehen Sie denn auf sich zukommen, wenn sich Ihre Tochter nicht bald abstillt? Es ist keineswegs so, dass eine erneute Schwangerschaft zwingend ein Abstillgrund ist. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab. Zu welchen Zeitpunkt der Schwangerschaft dies jedoch der Fall ist, ist ganz unterschiedlich. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Sie sollten allerdings auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. Wenn Sie für sich und Ihr Kind beschlossen haben, dass Sie abstillen wollen, dann versuchen Sie es einmal mit den unten aufgeführten Vorgehensweisen, die sich beim Abstillen eines älteren Babys bewährt haben: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Beim nächtlichen Abstillen kann es hilfreich sein, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Baby auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Wichtig ist, dass Ihr Kind spürt, dass Sie ihm zwar die Brust entziehen, nicht aber Ihre Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Sidulrike, ich stille auch noch ein 2-jähriges Kind und hoffe ständig auf die nächste SS. Für mich wird sich dann dasselbe Problem stellen. Allerdings habe ich mir das Buch "Wir stillen noch" (Bumgarner) zugelegt. Da stehen "sanfte" Abstilltipps drin. Beziehen kann man das Buch über www.La-Leche-Liga.com Ich hoffe, dass sich dein "Problem" für euch zufriedenstellend lösen lässt... Bye Babsie
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für die Tips, mal sehen, ob etwas davon klappt. Ich sehe das größte Problem eigentlich darin, daß Eifersucht aufkommen könnte, oder die Milch einfach nicht für 2 reicht - war schon für 1 knapp.. smile... Aber mal sehen, damit kommen wir auch irgendwie klar. Nächste Woche leihe ich mir das Buch "Nurturing your Nursing Toddler" oder so ähnlich, auch von der LLL, aus, ist ja vielleicht die englische Version? Wenn nicht, werde ich mir das empfohlene Buch bestimmt zu Gemüte führen! Vielen Dank nochmal!!!(auch Dir, Babsi!) Ulrike
Liebe Sidulrike, gerade wenn Ihr Kind auf einmal keine Muttermilch mehr bekommt, wird es eifersüchtig auf das Baby sein! Es wird denken, dass das neue Kind ihm die Milch (und somit die Mutter) weg nimmt. Für die „Großen“ ist das neue Baby ein absoluter Eindringling, der Mama vollkommen in Beschlag nimmt. Also wird oft alles versucht, um die Aufmerksamkeit der Mutter zu bekommen und sie von diesem neuen Baby wegzubringen. Häufig richtet sich das auffällige Verhalten des größeren Kindes auch gegen die Mutter oder den Vater und dem Baby gegenüber ist das größere Geschwisterkind sogar ganz liebevoll und rührend besorgt. Aus meiner Erfahrung (ich habe ja auch drei Kinder) sind die folgenden Tipps hilfreich: • dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. • dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch „Du bist jetzt schon so groß“ führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn „groß sein“ bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). • ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine „Stillkiste“ (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Auch wegen der Milchmenge müssen Sie sich keine Gedanken machen. Die Zusammensetzung der Muttermilch richtet sich immer nach dem jüngsten Kind, das heißt bis zur Geburt wird wieder Kolostrum gebildet. Der Milcheinschuss und die Umwandlung des Kolostrums in reife Muttermilch wird genau so verlaufen wie nach jeder Geburt. Allerdings werden Sie vermutlich von Anfang an mehr Milch haben, da ja das große Kind die Milchbildung mit anregt und der Milcheinschuss muss nicht mit prallen, gespannten Brüsten verlaufen, wie das oftmals der Fall ist, sondern kann eher schleichend sein. Bei Bedarf, wenn Ihr Baby die Brust nicht ausreichend leeren kann, kann dann Ihr großes Kind durchaus einspringen und auch etwas abtrinken. Wenn Ihr Kind nur noch gelegentlich trinkt, müssen Sie nichts besonderes beachten. Trinkt Ihr großes Kind allerdings recht häufig (oder will er nach der Geburt plötzlich wieder deutlich häufiger trinken), dann empfiehlt es sich, dass Sie dem Baby den Vorrang einräumen und es zuerst anlegen. Es ist aber auch möglich beide Kinder gleichzeitig anzulegen. Die Milchmenge wird sich auf den Bedarf der beiden Kinder einstellen. Ich wünsche noch eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt, viel Spaß bei dem englischen Titel, den ich Ihnen empfohlen hatte :-). LLLiebe Grüße Biggi
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