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Abstillen - Vermeidung Milchstau

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen - Vermeidung Milchstau

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HAllo, ich stille nun seit 7 Monaten, nach 6 Monaten habe ich damit angefangen, eine Mahlzeit nach der anderen zu ersetzen. Meine Tochter bekommt nun nur noch morgens Milch. Da ich auch wieder angefangen habe zu arbeiten, möchte ich seit zwei Wochen nun ganz abstillen. Meine Milch geht aber einfach nicht zurück. Ich hatte schon immer das Problem, dass sich meine Brust nur sehr langsam dem Bedarf meiner Tochter anpasst. Nachdem ich letzte Woche wieder einen Milchstau hatte, war ich beim Arzt und habe mir zum Abstillen das Medikament "kirim gyn" verschreiben lassen. Der Arzt hat gesagt, dass ich wenig trinken und gar nicht mehr anlegen soll. Nun nehme ich die Tabletten seit gestern und meine Brüste sind knackevoll. Ausstreichen hat bei mir auch nach heißem Duschen noch nie geklappt. Was soll ich machen, um einen erneuten Milchstau zu vernmeiden? - Doch immer ein bißchen abpumpen? Mit Globuli, Salbei- und Pfefferminztee hatte ich es auch schon versucht...


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? Liebe Huxel, die Brust ist ein eher träges Organ, das keine plötzlichen oder schnellen Veränderungen mag und deshalb ist es wichtig, dass beim Abstillen nicht zu schnell vorgegangen wird und das war und ist bei Ihnen der Fall. Prolaktinhemmer – die ohnehin sehr umstritten sind und in vielen Ländern sogar als Abstillmedikamente verboten sind – sind in diesem Stadium der Laktation von geringem bis gar keinem Nutzen, haben aber viele Nebenwirkungen. Auch wenn ein Prolaktinhemmer eingenommen wird, MUSS die Brust bei Bedarf weiterhin so weit entleert werden, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohlfühlen. Zusätzliches Kühlen der Brust ist ebenfalls sinnvoll. Ein Einschränken der Trinkmenge beim Abstillen ist schlicht Unsinn! Ehe auf diese Weise die Milchmenge zurückgeht, haben Sie irrsinnige Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme. Der Rat, die Trinkmenge beim Abstillen einzuschränken ist absolut veraltet! Geben Sie sich, Ihrem Kind und Ihrer Brust mehr Zeit. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Wenn Sie weder mit dem Ausstreichen noch mit der Pumpe zurecht kommen, legen Sie Ihr Baby kurz an. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch sollten Sie keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, die zum Abstillen eingesetzt werden können. Wenn Sie sich hierfür interessieren, wenden Sie sich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder Hebamme. Der wichtigste Punkt ist jedoch wirklich, dass Sie langsamer vorgehen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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