Hallo liebe Expertinnen,
Ich habe vor einer Woche abgestillt. Zuletzt hatte ich nur noch ein Mal in 24 Stunden gestillt und als ich gemerkt gabe, dass meiner Tochter diese Menge nicht mehr reicht ganz aufgehört.
Jetzt, eine Woche später habe ich eine schmerzende Stelle knapp oberhalb der Brust. Ich hatte das während der Stillzeit schonmal und meine Frauenärztin meinte es ist ein Milchstau. Diese Stelle tut bei Druck weh, ist aber weder heiß, rot noch verhärtet. Die Brust davor ist vielleicht etwas fester als der Rest, aber auch nicht verhärtet und keine Knoten o.ä.
Löst sich dieser Stau von alleine? Muss ich etwas ausstreichen? Kühlen, Tee trinken? Was ist hier der richtige Weg? Wenn ich ausstreiche kommt noch Milch, ich will es aber ja eigentlich einstellen.
Danke für eure Tipps.
Da ich gerade im Ausland bin, habe ich keinen Arzt oder Hebamme zur Hilfe.
Liebe Grüße
von
Tanja1900
am 15.09.2022, 11:00
Antwort auf:
Milchstau nach Abstillen
Liebe Tanja1900,
du solltest auf alle Fälle noch ausstreichen und die Brust massieren, auch kannst du durchaus kurz abpumpen, um den Stau zu lösen.
Kopf- und Gliederschmerzen hast du keine?
Du kannst auch zusätzlich den Salzkonsum einschränken und bitte trinke auch ausreichend. Auch ein gut sitzender BH kann helfen, aber bitte nicht die Brust hochbinden!!
Wenn die Verhärtung nicht durch eine Behandlung wie bei einem Milchstau innerhalb weniger Tage vergeht, dann sollte selbstverständlich eine Ärztin/Arzt die Brust anschauen.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.09.2022
Antwort auf:
Milchstau nach Abstillen
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Kopfschmerzen oder Fieber habe ich nicht.
Milchpumpe habe ich leider auch nicht zur Verfügung. Ich versuche es mit ausstreichen, was aber derzeit den Schmerz eher verschlimmert (vermutlich ist meine Technik aber auch nicht besonders gut).
von
Tanja1900
am 15.09.2022, 14:43
Antwort auf:
Milchstau nach Abstillen
Liebe Tanja1900,
ich geb3e dir einmal eine Beschreibung der „Marmet" Technik zum Ausstreichen von Milch, ich hoffe, so klappt es besser:
1. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger etwa 2,5 bis 3,8 cm hinter die Brustwarze legen.
• Dieses Maß, das nicht notwendigerweise den äußeren Rand des Brustwarzenhofs markiert, kann als Richtlinie genommen werden. Die Größe des Brustwarzenhofs ist von Frau zu Frau unterschiedlich.
• Der Daumen liegt oberhalb der Brustwarze und die Finger unterhalb der Brustwarze, so dass die Hand ein „C" bildet.
• Darauf achten, dass die Finger über den Milchkammern liegen.
• Die Brust nicht mit der ganzen Hand umfassen.
2. Waagerecht in Richtung Brustkorb drücken.
• Die Finger nicht spreizen.
• Mütter mit großen Brüsten sollten die Brust zuerst anheben, bevor sie in Richtung Brustkorb drücken.
3. Den Daumen und die Finger nach vorne rollen, als ob gleichzeitig Daumen und Fingerabdrücke gemacht werden wollen.
• Die rollende Bewegung von Daumen und Fingern drückt die Milchkammern zusammen und entleert sie, ohne das empfindliche Brustgewebe zu verletzen.
• Auf die Position der Fingernägel achten.
4. Die Bewegungen rhythmisch wiederholen, um die Milchkammern zu entleeren. Anlegen, Drücken, Rollen; Anlegen, Drücken, Rollen.
5. Den Daumen und die Finger um die Milchkammern herumwandern lassen, um auch die anderen Kammern zu entleeren. Die Mutter sollte an jeder Brust beide Hände benutzen, um mehr Milch in den Milchgängen zu erreichen.
Abwechselndes Ausstreichen der Milch und Brustmassage, Streicheln und Schütteln stimuliert den Milchspendereflex der Mutter.
Brustmassage, Streicheln und Schütteln Stimulieren des Milchspendereflexes
Du solltest:
Die Milch bildenden Zellen und Milchgänge massieren.
• Es wird oben an der Brust begonnen. Fest gegen den Brustkorb drücken. Die Finger kreisförmig auf einer Stelle bewegen.
• Nach einigen Sekunden wechseln die Finger zur nächsten Stelle der Brust.
• Diese Massage erfolgt spiralförmig um die Brust in Richtung Brustwarzenhof.
• Die Bewegung ist ähnlich wie bei einer Brustuntersuchung.
Die Brust vom Brustansatz zur Brustwarze hin streicheln, mit leichten, dem Kitzeln ähnlichen Bewegungen.
• Die streichelnde Bewegung wird vom Brustkorb zur Brustwarze um die ganze Brust weitergeführt.
• Das trägt zur Entspannung und zur Anregung des Milchspendereflexes bei.
Die Brust schütteln, während sie sich nach vorne beugt, so dass die Schwerkraft hilft, den Milchfluss anzuregen.
Jede Technik zum Handausstreichen sollte zuallererst sanft sein, um das empfindliche Brustgewebe nicht zu verletzen. Aus diesem Grund sollten bestimmte Bewegungen vermieden werden:
• das Quetschen der Brust, da es zu blauen Flecken führen kann.
• an der Brustwarze und an der Brust zu ziehen, da dadurch Verletzungen des Gewebes entstehen können.
• mit den Händen an der Brust abzugleiten, da dies Hautabschürfungen verursachen kann.
Ich hoffe, diese Beschreibung und Erklärung hilft dir weiter, aber besser wäre es, wenn du es dir zeigen lässt.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.09.2022