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Abstillen und Essensverweigerung

Biggi Welter

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Frage: Abstillen und Essensverweigerung

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Liebe Biggi! Meine Tochter ist 14 Monate alt und mit dem Essen will es einfach nicht klappen. Bis mittags will sie nur gestillt werden. Feste Nahrung oder etwas Anderes zum Trinken verweigert sie total. Mittags isst sie dann 3-4 Löffel, nachmittags vielleicht ein Stück Obst und abends wieder nur ein paar Löffel Essen. Ich mache mir Sorgen, dass das zu wenig ist, bzw. dass sie sich nie abstillen lässt. Nachts kommt sie dann sicher noch 5 mal trinken und ist ganz quengelig. Ich bin mit meinen Nerven schon ziemlich am Ende weil ich seit ihrer Geburt keine einzige Nacht durchgeschlafen habe. Ihren Papa akzeptiert sie in der Nacht zum Beruhigen überhaupt nicht. Ich kann einfach nicht mehr. Ich glaube sie hat dann einfach in der Nacht Hunger weil sie tagsüber alles verweigert. Ich bin schon so frustriert weil ich auch extra kindergerecht koche, ich habe schon alle Breie ausprobiert, 3er-Milch etc. Nichts rührt sie an. Ich bin wirklich am Ende mit meinem Latein. Glaubst du es wäre besser ihr nur zu fixen Zeiten etwas anzubieten und sie dann einfach in Ruhe zu lassen wenn sie nichts möchte??? Hast du einen Rat für mich???? Liebe Grüsse Sane


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? Liebe Sane, keine Angst, auch dein Kind wird irgendwann so weit sein, dass es nicht mehr an der Brust trinken wird. Ich denke der ganz wichtige Punkt zur Zeit bei euch ist, dass sich nicht mehr der Hauptschwerpunkt eurer Beziehung auf das Thema Essen verlagert. Nach deiner Schilderung habe ich den Eindruck, dass alle Beteiligten schon sehr genervt sind und sich das Essen schon zu einem „Kampfthema" entwickelt hat und aus diesem Teufelskreis müsst ihr erst einmal herauskommen. Es ist keineswegs notwendig, spezielle Kinderprodukte zu kaufen, auch keine 3er-Milch und mit 14 Monaten braucht euer Kind auch keinen Brei mehr. Lass euer Kind bei euch mit am Tisch sitzen und biete ihm das an, was die ganze Familie isst. Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes. Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. Gemeinsam schmeckt es besser. Das heißt nicht nur mit der Familie zusammen, sondern auch mit anderen Kindern. Lade vielleicht andere Kinder ein oder esst in einer KRabbelgruppe zusammen. Probier es mit fingergerechter Nahrung. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen (was es dann vielleicht sogar tut, auch wenn es die gemuste Form ablehnt). Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik). Brot ist prima geeignet. Deine Tochter kann jetzt alles essen, was ihr auch esst, es sei denn, es ist von irgendwas bekannt, dass sie es nicht verträgt. Sie kann auch ganz normale Milch und Milchprodukte bekommen. Vorsichtshalber solltest Du bei der Kinderärztin/arzt den Eisenwert kontrollieren lassen. Manchmal liegt es an einem Eisenmangel, wenn ein Kind nicht gerne isst. Versuch aber wirklich die Situation entspannter anzugehen, denn Du kannst dein Kind nicht zum Essen zwingen und Druck erzeugt nur Gegendruck. Bei einem Kampf ums Essen gibt es nur Verlierer. LLLiebe Grüße Biggi


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