Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen so schwierig!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Abstillen so schwierig!

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Hallo, mein Sohn ist 15 Monate alt. Ich stille ihn noch am Abend zum Einschlafen, ist zum Ritual geworden und nachts wenn er aufwacht, stille ich ihn auch noch, weil er da gleich wieder weiterschläft und ohne Busen lässt er sich nicht beruhigen. Ich möchte ihn gerne abstillen, ich denke, die Stillzeit ist nun schon lange genug. Meine Tochter habe ich problemlos abgestillt, indem ich ihr immer wieder ein Babymilchflascherl gegeben habe und schließlich die Brust ganz weggelassen habe. Mein Sohn mag aber die Ferigmilch überhaupt nicht und die Flascherl (die Sauger) schon gar nicht. Ich probiere verzweifelt, ihn an die Fertigmilch zu gewöhnen, um problemlos abstillen zu können aber er trinkt nicht mal einen Schluck. Wenn ich ihn zb nachts zu beruhigen versuche nur mit Schnuller oder streicheln schreit er so lange bis er den Busen bekommt bzw. versucht verzweifelt, mein T-shirt wegzubekommen oder versucht gar durch das T-shirt zu saugen. Ich weiß nun nicht, wie ich ihn am besten Abstille, ohne dass es ihm schlecht geht. Wie geht es für ihn am einfachsten oder am besten? Vielen herzlichen Dank für die HIlfe und Tipps!!!!


Mitglied inaktiv

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Liebe Tamina12, das Stillen ist für ein Baby in diesem Alter sehr viel mehr als nur Nahrungsaufnahme und so kann es wiederum schwierig sein, dem Kind einfach nur einen Ersatz für die Muttermilch als Nahrung anzubieten, denn es braucht ja weiterhin auch die Nähe und Geborgenheit, die es beim Stillen automatisch erfährt und die es sich einfordern will. Wenn Sie nun abstillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe. Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal Ihrem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist einNachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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