Mitglied inaktiv
Hallo, liebe Biggi Welters! Ein zweites Mal brauche ich Ihren Rat, denn momentan bin ich selbst völlig überfordert!!!! 1., Ich stille meine Tochter Lucia (20 Monate) seit Geburt. Nach dem ersten Jahr wollte ich abstillen. Lucia aber, so stellte sich heraus (dank Ihrem wertvollen Hinweis), hatte eine Milcheiweißunverträglichkeit, hinzu kamen Hühnereiweiß und Weizenmehl. So gestaltete sich die Ernährung der Kleinen zunehmend schwieriger und ich stillte erst einmal weiter während wir beide strenge Diät hielten. Lucia aß zwar hin und wieder ein paar Happen, wäre davon aber nie satt geworden. So, mein Problem ist jetzt: sie ißt, kann auch mittlerweile weitestgehend alle Nahrundsbestandteile zu sich nehmen ohne größeren Ausschlag zu bekommen (Neurodermitis), da wir bei einem Heilprakitker in Behandlung sind. Lucia aber will einfach nicht von meiner Brust loskommen. Aber mir wird das jetzt alles zuviel. Sie will Tag und Nacht an mir hängen und trinken/nuckeln, v.a. wenn sie Juckreiz verspürt (meist nachts)!!! mir tut meine Brust schon weh! Ich wollte ihr den Busen schon ein paar mal vorenthalten, aber sie schreit, weint, ist wie vor den Kopf gestoßen und ist untröstlich über den drohenden Verlust. Ich habe den Eindruck, je mehr ich mich wehre, umso mehr will sie an die Brust. Die Nerven, um die Nächte mit einem schreinden Kind durchzustehen, habe ich lange nicht mehr, da Lucia noch nicht ein eiziges Mal druchgeschlafen hat und ich mindestens 10-15 Mal in jeder Nacht aufstehe. Dann kratzt sie sich, weint, hat Bauchschmerzen und will trinken. Ein Teufelskreis! 2., Hinzu kommt, dass ich ein Baby erwarte (9. Woche). Ich will nicht von einer Stillphase in die nächste rutschen und fühle mich mehr als total erschöpft. Dabei brauche ich doch nun alle Kraft für meine Schwangerschaft. Nun meine Fragen: Was kann ich tun? Wie kann ich abstillen? Geht das nur mit brachialer Gewalt? Muss ich für ein paar Tage wegfahren (das würde mir das Herz zerreissen) oder gibt es nicht irgendetwas, was die Milch versiegen lässt und so greußlich schmecken lässt, dass selbst unser kleiner Nimmersatt davon ablässt? Kann es dem ungeborenen Baby nicht schaden, wenn durch die Oxytocinausschüttung Gebärmutterkontraktionen ausgelöst werden (eine Freundin erzählte mir, dass ich so das Baby schlimmstenfalls verlieren könnte!)? Kann ich in der Schwangerschaft alleine durch meine Ernährung irgendwie verhindern, dass nun unser zweites Baby ebensolche Unverträglichkeiten entwickelt? Wäre eine milchweiweißreduzierte Ernährung sinnvoll? Ich wünschte, Sie könnten mir in meiner für mich momentan sehr belastenden Situation helfen und mir entsprechende Hinweise geben. Mit herzlichem Dank vorab. Christine mit Lucia
? Liebe Christine, fangen wir mit der Schwangerschaft an. Eine erneute Schwangerschaft ist normalerweise KEIN Abstillgrund. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht, daraufhin zielt wohl die Bemerkung Ihres Arztes). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Es ist möglich während der gesamten Schwangerschaft weiter zu stillen und nach der Geburt des nächsten Babys beide Kinder zu stillen (das wird Tandemstillen genannt). Viele Kinder stillen sich allerdings im Laufe der erneuten Schwangerschaft ab. Das kann an dem veränderten Geschmack der Milch liegen. Es lässt sich jedoch nicht vorhersagen, ob sich ein Kind abstillen wird oder nicht. Bei einem normalen Schwangerschaftsverlauf schadet das Stillen nicht. Sie sollten allerdings auf eine gute und ausgewogene Ernährung achten, um Mangelerscheinungen bei sich selbst zu vermeiden. Ein gut ernährte Mutter sollte keine Schwierigkeiten haben, sowohl das ungeborene Baby als auch das gestillte Kind, wenn es älter als ein Jahr ist, ausreichend zu versorgen. Aber es ist wichtig, dass sie angemessen zunimmt, gesund und nahrhaft isst und genügend Zeit zum Ausruhen hat. Bei manchen Müttern ist eine zusätzliche Kalorienaufnahme notwendig, wenn sie schwanger sind und gleichzeitig stillen. In der Schwangerschaft kann die Milchproduktion nachlassen und es ist nicht immer möglich sie mit den üblichen Methoden zur Steigerung der Milchmenge wieder zu erhöhen. Wenn die Mutter während der Schwangerschaft weiterstillen möchte, gibt es nur wenige Gründe, dass sie es nicht tun dürfte. Medizinische Gründe während der Schwangerschaft abzustillen wären: • Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; • vorangegangene Frühgeburten; • ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies tritt jedoch nur selten auf. Wenn Sie nun abstillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe. Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal Ihrem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Auch die immer wieder vorgeschlagene „Curry-Methode" kann einen sehr gravierenden Vertrauensbruch bedeuten. Stellen Sie sich vor, Ihr Kind kommt vertrauensvoll zu Ihnen, um an der Brust zu trinken und muss dann erfahren, dass die Brust abscheulich schmeckt. Können Sie sich den Schreck und Schock vorstellen? Ich will nicht leugnen, dass Kinder auf diese Weise abgestillt werden, doch um welchen Preis? Ob eine bestimmte Diät mit Verzicht auf besonders allergene Nahrungsmittel in der Schwangerschaft Vorteile bringt oder nicht ist noch nicht letztendlich geklärt, es gibt Hinweise darauf, aber sicher ist es nicht. Eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt und ein harmonisches Ende der jetzigen Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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