Lilith84
Hallo, vorweg schonmal vielen Dank für Ihre tolle Arbeit und das offene Ohr!! Ich habe eine Frage zum Abstillen. Meine Tochter ist jetzt 19 Monate alt und wir stillen noch. Eigentlich waren wir auf dem Weg tagsüber nur noch zum Einschlafen zu stillen. Da wir eine Woche im Urlaub waren, wollte sie (Sicherheit und Nähe) auch tagsüber wieder stillen. Seid wir wieder zu Hause sind will sie ständig an die Brust und ich versuche sie zwar abzulenken, aber sie fordert es eindeutig ein. Wir haben so lange gebraucht, bis wir tagsüber nicht mehr gestillt haben und jetzt das. Ich hoffe es reguliert sich schnell wieder?! Auch nachts stillt sie noch so oft, dass ich mittlerweile wirklich verzweifle. Ich frage mich, wie sie das jemals ohne hinbekommen soll und vor allem wie sie ohne Brust einschläft. Überall hören wir Vorwürfe und Missbilligung, weil sie noch stillt und ansonsten auch keinen Schnuller, etc. nimmt. Flasche war auch nie Thema und sie trinkt alleine aus dem Glas. Ich bezweifle aber, dass ihr das nachts genügt - sie nuckelt sehr viel an der Brust und trinkt eigentlich kaum. Allerdings ist es wohl kontraproduktiv jetzt doch noch Schnuller/Flasche einzuführen. Was können wir dann machen?! Grundsätzlich erziehen wir sie sehr selbstbestimmt, liebevoll und bedürfnisorientiert. Sie bekommt, was sie braucht. Ich habe aktuell aber das Gefühl, dass sie wahnsinnig viel braucht und bin selbst so erschöpft. Jetzt ist es auch so, dass ich erneut schwanger bin (12. ssw). Vielleicht wird die Milch schon weniger?! Tandemstillen ist eigentlich keine Option und nicht vorstellbar. Meine Brustwarzen tun beim Stillen außerdem weh und nach nächtlichen/tagsüber ständigem stillen natürlich noch mehr. So, dass waren jetzt viele versteckt Fragen. Grundsätzlich brauche ich wohl etwas Zuspruch und Mut. Wie kann ich denn SANFT abstillen, bis ihr Geschwisterchen kommt? Bisher haben wir es auf uns zukommen lassen, aber ich habe das Gefühl es tut sich nichts. Was können wir nachts tun (erst wollen wir tagsüber wieder abstillen), vielleicht Milch im Becher? Pre oder Vollmilch? Tee? Ich verlange ja gar nicht, dass sie durchschläft. Ich frage mich aber langsam, ob es unsere "Schuld" ist? Ich habe sie immer angelegt und somit ihr Verhalten antrainiert?! War das ein Fehler? Vielen Dank fürs lesen und für ihre Antwort!! Herzliche Grüße Lilith
Liebe Lilith, nein, das war ganz sicher kein Fehler! Es ist nun einmal eine Sache der Einstellung, ob ich mein Kind als „Feind", der mich „drangsalieren" will ansehe und so schnell wie möglich diesem Kind klar machen will, dass ich am längeren Hebel sitze und in der Lage bin, es zu etwas zu zwingen, was dann für mich vielleicht von Vorteil ist, aber die Bedürfnisse und Persönlichkeit des Kindes in keinster Weise berücksichtigt oder ob ich das Kind und mich, ja die ganze Familie, als gleichberechtigtes „Team" sehe, in dem auf das schwächste Glied Rücksicht genommen wird und dem Kind und seinen Bedürfnissen Achtung entgegengebracht wird. SIE haben Ihrem Kind gezeigt, dass Sie es lieben und zwar rund um die Uhr und dass es sich auf Sie verlassen kann und auf diesem Fundament können Sie jetzt aufbauen! Ihr Kind vertraut Ihnen und es kann jetzt langsam lernen, dass es neue Regeln geben muss und wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Tag und Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchen Sie nicht befürchten, wenn Sie ihm wirklich beistehen und ihn nicht "strafen" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung Sie sind nun in einer Situation, in der Kompromisse geschlossen werden müssen. Vielleicht kann Ihnen Ihre Ärztin/Arzt eine Haushaltshilfe verordnen, falls sich die Schwangerschaft als gefährdet erweist. Gleichzeitig können Sie vorsichtig und mit viel Liebe, Zuwendung und Körperkontakt das Abstillen Ihrer „Großen" einleiten. Wenn Sie viel Ruhe bekommen und Zeit für viele Kuschel und Streicheleinheiten für Ihr Kind haben und vor allem fest hinter dem Entschluss stehen, dass das Stillen nun eingeschränkt wird, dann wird Ihr Kind Ihre Entscheidung akzeptieren. Sicher wird es nicht ganz ohne Tränen und Kummer (von beiden Seiten) abgehen, doch wie gesagt: Das Leben ist nicht immer der Idealfall und wir müssen uns immer wieder mit bestimmten Tatsachen arrangieren. Beim allmählichen Abstillen können Sie zum Beispiel das Stillen jedes Mal weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Eine Möglichkeit nachts abzustillen ist es, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedes Mal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt. Es muss erkennen können, dass Sie ihm zwar die Brust, aber nicht Ihre Liebe entziehen. Ich würde dabei allerdings das neue Baby beim Erklären aus dem Spiel lassen, nicht dass das Kind den Eindruck erhält, dass das neue Baby „Schuld" ist, dass es nicht mehr stillen darf. Ich wünsche Ihnen viel Kraft für die kommende Zeit und eine problemlose Schwangerschaft. Ihr schafft das!!! LLLiebe Grüße Biggi Welter
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