Tschassi
Hallo, aus medezinischen Gründen muss ich meine mittlerweile 27-monatige Tochter bald abstillen. Es ist zwar keine super dringliche Sache, so dass ich mir noch 1-2 Monate Zeit nehmen kann. Aber dann sollte ich es spätestens auch machen. Bis sie 2 Jahre alt war, wurde sie noch nach Bedarf (jedoch nur noch Zuhause) gestillt. Aktuell stille ich sie noch abends/ nachts/ morgens und nach der Kita. Dass sie ansonsten tagsüber nicht mehr gestillt wird, hat sie gut akzeptiert, wobei sie trotzdem ab und zu danach fragt, aber mit der Antwort, dass sie nur noch abends und nach der Kita darf zufrieden gibt. Mein nächstes Ziel ist nun das Abstillen nach der Kita, wobei ich mir das nach den Weihnachtschließzeiten der Kita vorgenommen habe, denn dann ist sie 2 Wochen gewöhnt mittags nichts zu bekommen. Kopfzerbrechen bereitet mir allerdings das Einschlaf-Stillen. Sie ist noch nie anders abends eingeschlafen. Sie nimmt keinen Schnuller, hat aber ein großes Saugbedürfnis. Tagsüber bringe ich sie nur im Tuch oder im Kinderwagen, wenn es stark rüttelt zum Schlafen. Im Bett funktioniert Einschlafen ohne Stillen gar nicht - selbst wenn sie hundemüde ist, schreckt sie kurz vorm Einschlafen hoch und setzt sich hin. Zu ihr legen, singen, alles nützt nichts - sie braucht wohl das Nuckeln oder Rütteln. Mein Mann hat es noch nie geschafft sie zum Schlafen zu bringen, selbst wenn ich nicht da bin, dann wartet sie solange (auch bis 2 Uhr nachts!) bis ich zuhause bin oder sie weint. Wir wollen allerdings auch nicht dass sie weinend einschläft. Was können wir noch tun? Ich habe ihr vor kurzem vor lauter Verzweiflung eine Flasche mit Milch gegeben (die hatte sie als Baby auch immer verweigert). Sie ist zwar nicht eingeschlafen, aber sie war ganz ruhig und nicht so zappelig wie sonst immer - wahrscheinlich wäre sie eingeschlafen wenn ich ihr noch etwas gegeben hätte. Aber ist das in dem Alter noch ok mit der Flasche anzufangen? Ich freue mich auf Ihre Antwort!
Liebe Tschassi, ich würde die Flasche nicht mehr anbieten, schon alleine wegen der Zähne. Dein Baby spürt deinen Zwiespalt und da es sich nicht hinsetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Wichtig ist nun, dass ihr zum einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Sie wird vermutlich schreien, toben, treten oder dich schlagen wollen. Ist das schlimm? Nein, es ist völlig normal, denn es ist die einzige Art, wie sie in diesem Alter ihren Frust ausdrücken kann. Wie kannst du damit umgehen? Lass es zu. Lass dich nicht verunsichern, denn es geht deinem Kind ja trotzdem gut, sie bekommt kein Trauma fürs Leben, wird nicht an deiner Liebe zweifeln. Sie ist sauer, und das wird auch wieder vergehen. Bleibe bei ihr und sei du ruhig und klar, so dass sie sich an dir orientieren kann. Vielleicht wirst du sie ein wenig ablenken wollen (falls sie sich ablenken lässt), vielleicht bleibst du auch einfach nur in ihrer Nähe und versicherst ihr, dass alles ok ist, und dass ihr weiter stillen könnt (oder kuscheln), sobald sie sich etwas beruhigt hat. Wenn du konsequent bleibst, wird es klappen. Nur davon hängt es ab: Schaffst DU es... Du kannst ganz langsam anfangen und sagen, dass Du nachts nur noch zweimal oder so stillst oder eben bis der Wecker klingelt, so kann dein Kind sich orientieren. Klar gibt es ein paar harte Nächte, aber das macht nichts. Wir können unseren Kindern nicht alle Wünsche erfüllen und dein Kind KANN lernen, dass Du eine Pause und deinen Schlaf brauchst. Ich würde mich freuen, wenn Du mir in ein paar Tagen noch einmal schreibst, wie es Euch dann geht. LLLiebe Grüße, Biggi
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