Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillen ja/nein

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Frage: Abstillen ja/nein

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Mein Sohn ist 17 Monate und ein großer Busenfreund. Er strahlt immer richtig wenn er meine Brust sieht und genießt das Saugen sichtlich. Er schläft mit der Brust abends und auch zum Mittagsschlaf ein. Nachts kommt er 2-3 mal, besonders morgens zwischen 4-6h hat er eine ausgeprägte Saugphase. Ab dem ersten Kommen schläft er bei uns im Bett. Wärend ich am Tage das Stillen im allgemeinen genieße,kann ich es jedoch nachts besonders in der langanhaltenden Morgenphase fast nicht mehr aushalten. Ich fühle mich so richtig ausgesaugt (vom beißen ganz abgesehen). Ich bin hin und her gerissen ob ich ihn abstillen soll und wenn ja wie? oder auf ein paar bestimmte Zeiten trainieren? Ist er verwöhnt oder stillen sich Kinder wirklich irgendwann selbst ab? Wo kann ich Informationen bekommen?


Biggi Welter

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? Liebe Odilia, ja, Kinder stillen sich von alleine ab. Statistisch gesehen stillt sich ein Kind irgendwann zwischen dem zweiten und vierten Geburtstag ab, wenn ihm der Zeitpunkt des Abstillens überlassen wird, wobei es Ausnahmen nach unten wie nach oben gibt. Ihr Sohn ist sicher nicht „verwöhnt" zumindest nicht in dem Sinne wie der Begriff „verwöhnen" mit dem Wort „verziehen" gleichgesetzt wird. Im ursprünglichen Sinne, hoffe ich, dass Ihr Kind verwöhnt ist, denn „verwöhnen" heißt „jemandem etwas Gutes tun" und das ist etwas absolut Positives und nichts dagegen einzuwenden. Sobald sich ein Partner in der Stillbeziehung nicht mehr wohl fühlt, dann sollte ein Weg gefunden werden, wie wieder Zufriedenheit für beide Beteiligten hergestellt werden kann. Sicher ist ein 17 Monate altes Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für Sie sein sollte, dass Sie mit Ihrem Kind darüber sprechen, wie es Ihnen geht und was Sie nicht mehr möchten. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen etwas einzuschränken. Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich werden Sie mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, könneneinen Weg finden, dass ihr wieder zu einer harmonischen Stillbeziehung finden werdet. Falls Sie feststellen, dass das punktuelle Abstillen (also eine Art eingeschränktes Stillen) für Sie immer noch nicht der Weg ist, den Sie gehen wollen, dann sollten Sie sich in einem ruhigen Moment mit sich selbst auseinander setzen, was Sie wollenund dann entsprechend dieser Entscheidung und ohne Zweifel handeln. Wichtig ist dabei, das Sie sich Ihrer Entscheidung ganz sicher sind, denn jedweden Zweifel wird dein Kind sofort spüren und entsprechend handeln. Ich möchte Ihnen nun ein paar nicht so drastische Methoden ein Kind abzustillen beschreiben. Vielleicht finden Sie etwas, was Ihnen zusagt. Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie dem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die dem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn sie ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es Sie auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das kannst flexibler gehandhabt werden als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Zum Schluss noch etwas, was unter Umständen paradox klingt: einige Kinder stillen sich von alleine ab, sobald ihre Mutter die Abstillbemühungen aufgibt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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