Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, du bist ja wieder da!! :-))) seit nunmehr viereinhalb Jahren bin ich ohne Pause schwanger oder stillend. Ich habe mein erstes Kind lange gestillt, war dann übergangslos schwanger und kam in die nächste Stillzeit. Ich habe das Stillen immer sehr genossen und als etwas Wichtiges und Großes empfunden (physisch wie psychisch einfach perfekt für's Kind und einfach die innigste Möglichkeit, Liebe auszudrücken), merke aber seit einigen Monaten, dass ich einfach nicht mehr kann. Mein zweites Kind ist nun 15 Monate alt und wird noch nachts sowie in den Morgenstunden gestillt. So kommen wir auf ca. drei Stillmahlzeiten in 24 Stunden. Da ich sehr erschöpft bin, noch immer keinen Zyklus habe und aufgrund des Östrogenmangels einfach so einige Wehwehchen (komplett trockene Scheide, GV ist unmöglich auch mit Gleitmitteln, durchhängenden Beckenboden (bin eifrig dabei, zu trainieren, doch auch beim ersten Kind hat das Abstillen nochmal den entscheidenden Schub gebracht), nach wie vor Wasser in den Beinen etc. pp.) möchte ich jetzt abstillen. Mein Körper soll nach viereinhalb Jahren, den ich ihn verliehen hatte, auch mal wieder mir gehören, ich möchte mal wieder einen normalen Östrogenhaushalt haben, mal wieder mit meinem Mann ein Glas Wein trinken können und überhaupt. Ich schäme mich ein wenig, dass es mir so geht und ich mein Kind nicht selbst den Zeitpunkt des Abstillens bestimmen lasse, doch ich merke einfach, dass ich nicht mehr voller Freude stille, sondern mit zunehmender Kraftlosigkeit. Ich sehne mir das Ende herbei. Ich denke, nach 15 Monaten ist das okay, doch ist der Zeitpunkt auch irgendwie schwierig. In den Augen der Fraktion der Langzeitstillenden hat man versagt und aufgegeben, bei den "Normalos" wird man belächelt, weil man nicht schon vor 10 Monaten "auf Flasche" umgestellt hat. Jedenfalls: Mein Kind möchte keinen Ersatz. Keine Milchflasche, keinen Becher, kein nichts, keine Kuhmilch, keine Säuglingsnahrung. Alles "bäh". Es trinkt einzig Wasser aus einer Trinklerntasse. Damit scheint es aber andersherum sein Nuckelbedürfnis nicht "stillen" zu können. Einen Schnuller nimmt es auch nicht. Nun bin ich völlig überfragt, wie ich die Nächte "abstillerisch" gestalten soll. Es weint so bitterlich. Und will einfach keinen Ersatz sondern mich. Stillzeiten sind so gg. 0 h, 3 h, 6 h. Kannst du mir irgendwas raten? Entschuldige, dass ich soviel geschrieben habe, aber es macht mir so viel Kummer, ich möchte doch nicht, dass mein Kind leidet oder gar traumatisiert wird. Andererseits ist für mich der Zeitpunkt nun einfach gekommen. Viele Grüße July
Liebe July, Du musst dich ganz sicher nicht schuldig fühlen! Wenn sich in einer Stillbeziehung ein Partner nicht mehr wohl fühlt, dann ist es an der Zeit zu überlegen, was geändert werden kann. Sicher ist ein 15 Monate altes Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für dich sein sollte, dass Du mit deinem Kind darüber sprichst, wie es dir geht und was Du nicht mehr möchtest. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt, um das Stillen erst einmal etwas einzuschränken. Wenn Du für dich sicher bist, dass Du nachts nicht mehr stillen magst, dann wird das vermutlich nicht ganz ohne Trauer bei deinem Kind gehen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. In diesen Gesprächen kannst Du dein Kind immer wieder darauf hinweisen, dass Du der Meinung bist, dass das Stillen in der Nacht nun eingeschränkt wird, dass Du es aber weiterhin genau so sehr lieb hast, wie schon immer. Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja in der ersten Zeit zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben. Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Wichtig ist, dass du dir genau überlegst, wie es sein soll. Dann sprichst du mit deinem Kind und erklärst ihm, was sich ändern wird. Und dann nimmst du es so, wie es ist, und erlaubst ihm auch traurig oder gar wütend zu sein, ohne ihm deine Liebe zu entziehen. Mit Geduld, Ruhe und viel Liebe, werdet ihr das schaffen. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Oh, danke für deine schnelle Antwort. :-) Noch ein Nachtrag (eine Nachfrage): glaubst du, dass eine Ersatz-Milch hermuss? Oder kann ein Kind in dem Alter durchaus 12 Stunden mit nur Wasser überstehen? Denn die momentanen Stillmahlzeiten sind auch durchaus noch "Mahlzeiten", nicht nur Nuckeln... Doch wie schon geschrieben, er mag einfach keine andere Milch. Hast du dazu noch eine Idee? Danke für alles!! July
Liebe July, am besten versuchst Du es mit Wasser, wenn dein Kind argen Hunger hat, kann es auch einen kleinen Snack bekommen, wenn es keine Milch mag. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt den weichen Gräten gegessen werden). LLLiebe Grüße, Biggi
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