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Abstillen - ein Kampf

Biggi Welter

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Frage: Abstillen - ein Kampf

Tinna86

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Hallo. Meine Tochter ist 11 Monate alt und ich möchte abstillen, da ich keine Lust mehr habe und merke dass ich immer wütender werde, weil sie letztendlich nur an meinem Busen nuckelt, um einzuschlafen. Leider habe ich es noch nie geschafft, sie ohne Busen zum schlafen zu bringen. Nun habe ich es schon öfters probiert und ihr auch erklärt dass es nun keinen Busen mehr gibt. Dann eskaliert sie völlig. Haut sich selber, haut mich, geht so stark ins Hohlkreuz bzw. überstreckt ihren Kopf nach hinten, dass man Angst bekommt, sie tut sich irgendwas. Ich weiß dass sie sauer ist aber dass sie dann so extrem reagiert?? Das weinen, strampeln kann ich aushalten, aber dieses extreme mit dem Kopf nach hinten, nicht. Das macht sie gerade öfters, wenn ihr etwas nicht mehr passt, manchmal aber auch ganz plötzlich ohne Grund.   Muss ich es aushalten und es sieht vielleicht schlimmer aus als es ist? Schnuller und Flasche ninmt sie gar nicht. Danke schon mal für eine Rückmeldung. 


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Liebe Tinna86, deinem Kind ist das Stillen noch sehr wichtig und es ist traurig und wütend, was völlig normal ist. Deshalb ist es nun ganz wichtig, dass DU klar und konsequent bist. Je klarer und sicherer DU bist, umso leichter machst du es deinem Kind. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes). Gib deinem Kind ganz viel Liebe und tröste es, zeige ihm, dass du seinen Schmerz verstehst. Ist eine Mutter innerlich nicht davon überzeugt, dass sie ihr Kind ab- oder weniger stillen will, dann ist dieser Zweifel für das Kind sehr deutlich fühlbar und es reagiert in fast allen Fällen so, dass es eher noch häufiger gestillt werden mag. Zweifel und Unsicherheit sind für ein Kind unerträglich, Kinder brauchen Klarheit. Wichtig ist nun also, dass du dir Klarheit verschaffst und dann zu deiner Entscheidung stehst ganz gleich wie diese ausfällt. Wenn du dir deiner Entscheidung sicher bist, wird es Euch beiden besser gehen. Fällt die Entscheidung von deiner Seite für das Weniger- oder Abstillen, dann wird dein Kind fühlen „Jetzt hat Mama keinen Zweifel mehr" und wird sich auch abstillen lassen, sicher nicht ganz ohne Wehmut, aber ohne riesige Verzweiflung. Wenn deine Kleine merkt, dass du genau das meinst, was du sagst, dann wird sie die neue Situation auch akzeptieren. Deine Kleine wird das verkraften, denn du bist ihr Leuchtturm und sie wird sich an dir orientieren. Wenn du dir unsicher bist, dann warte noch ab, du kannst durchaus auch beim Wenigerstillen Regeln aufstellen und kannst deiner Tochter ganz klare Vorgaben machen. Vielleicht magst du mal mit jemanden darüber sprechen und alle Vor- und Nachteile durchgehen? Manchmal ist es leichter, wenn das Kind nicht sofort ganz radikal abgestillt wird, sondern noch einmal am Abend oder zu einem anderen Zeitpunkt. Denk immer daran: DU bist euer Chef, DU bist diejenige, die die Richtung vorgeben muss. Das gilt nicht nur fürs Schlafen, doch diese Übung wird dir für andere Bereiche eures gemeinsamen Lebens gute Dienste erweisen. Lieben Gruß, ich hoffe, du bist nicht enttäuscht von meiner Antwort. Biggi


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