Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, meine Tochter ist 9 Wochen alt und ich möchte gerne auf Vorrat abpumpen,falls ich mal für mehrere Stunden weg muß. Ist es richtig,dass man nach jeder Stillmahlzeit 5 Minuten an jeder Brust abpumpen soll und kann man dann jedesmal nochmal in dieselbe Flasche auffüllen zum späteren Einfrieren? Ich habe auch Angst, dass die Milch für mein Kind dann nicht mehr reicht.Wieviel Gramm brauche ich etwa für eine Mahlzeit? Noch eine Frage zum Stillen: Wie lange soll das Kind an einer Brust trinken? Mein Kind zieht meist etwa5 Minuten kräftig und läßt dann mehrmals los,wird hektisch und ungeduldig. Hast du dazu einen Tip? Und kannst du mir eine Stillberaterin in meiner Nähe nennen, die Postleitzahl ist 66571. Das wäre sehr nett und vielen Dank. Liebe Grüße Anja
? Liebe Anja, es gibt keine für alle Frauen unumstößliche Regel, wie abgepumpt werden soll, um einen Vorrat anzulegen. Doch nach jeder Stillzeit abzupumpen ist nicht nur ein enormer Aufwand, sondern wird auch massiv in das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage eingreifen. DEN idealen Zeitpunkt zum Abpumpen gibt es nicht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Du wirst einfach ausprobieren müssen, was bei euch am besten klappt. Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel „Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der Mahlzeiten" abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen. Bei Babys, die regelmäßig abgepumpte Milch bekommen, lässt sich allmählich ein Erfahrungswert erkennen, doch auch der ist immer nur ein Anhaltspunkt. Deshalb hat es sich bewährt, die Milch in kleinen Mengen aufzubewahren, da kleine Mengen (50 bis 100 ml) rasch aufgetaut und erwärmt sind und nicht so viel übrig bleibt, was dann weggeworfen werden muss. Wenn Du in den nächsten Tagen immer wieder ein oder zwei Mal 30 g abpumpst, dann hast Du rasch einen Vorrat und greifst nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für eine voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Du Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren willst, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Du kannst Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei solltest Du beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Am einfachsten ist es, wenn Du die Milch gleich in die Flasche, in der Du sie aufbewahren willst abpumpen, so vermeidest Du das Umschütten, bei dem Milch verschüttet und verunreinigt werden kann. So, das war jetzt ein Schnellkurs über das Abpumpen, die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Ich hoffe, damit deine Frage beantwortet zu haben, wenn noch etwas offen geblieben ist, einfach nochmals fragen. Am besten sprichst Du aber noch einmal ausführlich direkt mit einer Kollegin über das Abpumpen. Die nächstgelegene LLL-Stillberaterin für dich dürfte Frau Petra Bieg Tel.: 06827-1513 sein. Es gibt auch keine absolute Minutenzahl, die ein Kind an der Brust trinken muss. Wichtig ist, dass das Kind gedeiht und dazu können sehr unterschiedliche Stillzeiten notwendig sein. Auch darüber solltest Du mit Frau Bieg sprechen. LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo Biggi!!! Kann ich Muttermilch auch auf Vorrat abpumpen??? Wenn ja, wie bewahre ich sie auf?? Mann kann sie ja, glaub ich, einfrieren. Doch woher bekomme ich geeignete Aufbewahrungsdosen/-tüten??? Meine Mutter meint, wenn ich jeden Tag abpumpe nach dem Stillen, wäre es so, als würde ich langsam abstillen. Was meinst Du dazu??? Liebe ...
hallo biggi! da ich ab herbst wieder vormittags arbeiten gehe, (mein sohn wird dann 5 monate alt sein), mache ich mir schon so meine gedanken, wie ich es mit stillen handhaben werde. prinzipiell gibt es ja zwei möglichkeiten und ich würde gerne wissen, was du dazu sagst. 1. ich stille weiter und mein sohn bekommt in der zeit, in der ich w ...
Hallo, Jetzt muss ich doch auch mal etwas fragen... ;-) Habe nun schon öfter gelesen, dass man ab dem vollendeten 4. oder 6. Monat zufüttern muss, da die Mumi alleine nicht mehr ausreicht. Nun frage ich mich - warum? Weil die Nährstoffe nicht mehr ausreichen oder weil sie nicht mehr ausreichend sättigt? Falls ersteres zutrifft könnte ich doch ...
Hallo zusammen, Ich habe eine 10 Wochen alte Tochter und Stille voll. Sie wächst und gedeiht und ich denke, wir kommen soweit ganz gut mit dem stillen zurecht. Nun möchte ich aber gerne immer etwas Muttermilch abpumpen damit ich einen kleinen Vorrat zur Hand habe den der babysitter verabreichen kann,falls ich bei Terminen bin etc. Meine Brust ...
Liebe Biggi, vielen Dank für dieses Forum, während des Stillens lese ich gerne mit und habe auch u.a. dank angesammelten Wissens überhaupt keine Stillprobleme. Dennoch eine Frage (und die auch noch trotz nicht vorhandener Probleme lang...): Leander ist heute vier Wochen und 1 Tag alt. Er ist sehr liebes- und nähebedürftig (Sectio-Kind?), ...
Liebes Still-Beratungsteam, mein Sohn, 7 Monate alt, bekommt mittlerweile Mittagsbrei und Abendbrei, der nachmittägliche GOB wird gerade eingeführt. Er wird nachts ca 2 mal gestillt, zum Frühstück gestillt und tagsüber kleinere stillmahlzeiten. Ich stille nur mit einer Brust, weil ich mit der anderen immer Komplikationen mit Schmerzen hatte. In c ...
Hallo Biggi, Vielen Dank für die immer so lieben und kompetenten Antworten. Zurzeit habe ich noch sehr viel milch und stille mein Baby, 3 Wochen alt, voll. Jedoch habe ich Angst, dass die milchmenge ggf. Bis zum 1. Lebensjahr nicht mehr reicht bzw. Ich irgendwann zufüttern muss. Ich muss dazu sagen, dass ich auch schon einiges an Gewicht verlor ...
Liebe Expertinnen Ich werde in drei Wochen wieder anfangen zu arbeiten und möchte nun schon mal einen kleinen Vorrat anlegen. Gestern habe ich zum ersten Mal gepumpt (bin also absolute Pump-Anfängerin), direkt nach dem Stillen. Auf der einen Seite kamen noch etwa 10ml, auf der anderen etwa 40ml. Ich habe etwa 20 Minuten gepumpt, dazwischen kam i ...
Liebe Frau Welter, für Notfälle und Situationen, in denen mein Mann mit unserem Kleinen mal eine gewisse Zeit alleine zu Hause ist, würde ich gerne einen kleinen Muttermilch-Vorrat anlegen und dafür an Tagen, an denen ich viel Milch habe, nach dem Stillen noch etwas abpumpen. Die Milch soll in Muttermilchbeuteln eingefroren werden. Welche P ...
Guten Tag Meine vor beinahe 2 Wochen geborene Tochter saugt seit der Geburt nicht an meiner Brust. Versuche ohne Stillhütchen scheitern komplett. Versuche mit dem Stillhütchen sind etwas erfolgreicher, aber reichen auch nicht zum Trinken. Da saugt sie 4-5x und hört dann wieder auf. Da das nicht reicht, damit die Milch fliesst, ist sie dann imme ...