Mitglied inaktiv
Hallo Biggi!!! Kann ich Muttermilch auch auf Vorrat abpumpen??? Wenn ja, wie bewahre ich sie auf?? Mann kann sie ja, glaub ich, einfrieren. Doch woher bekomme ich geeignete Aufbewahrungsdosen/-tüten??? Meine Mutter meint, wenn ich jeden Tag abpumpe nach dem Stillen, wäre es so, als würde ich langsam abstillen. Was meinst Du dazu??? Liebe Grüße Manja aus Chemnitz
Liebe Manja, natürlich kannst Du abpumpen und Du stillst auch sicherlich nicht ab damit. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen eer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. DEN idealen Zeitpunkt für das Abpumpen für jede Frau gibt es nicht. Du musst einfach ausprobieren, wann es bei dir am besten geht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Du musst auch wirklich keine Sorge haben, dass Du deinem Kind durch das Pumpen etwas wegnimmst. Deine Brust wird entsprechend mehr Milch bilden. Es ist auch möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch o 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) o 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) o 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch o 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät o 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank o 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) o 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden. Muttermilch kann direkt in Babyflaschen (aus Glas oder Kunststoff) oder aber auch in Milchbeuteln (wie es sie z.B. von der Firma Medela gibt) eingefroren werden. Milch, die innerhalb von 24 Stunden abgepumpt wird, kann in einer Flasche gesammelt werden und bis zum Einfrieren im Kühlschrank aufbewahrt werden. Beim Einfrieren in Flaschen musst Du darauf achten, dass sie nur bis etwa 2 cm unter dem Rand gefüllt werden. Die Beutel können manchmal reißen oder undicht werden (vor allem wenn keine speziellen Milchbeutel benutzt werden). Milchaufbewahrungsbeutel gibt es unter anderen von der Firma Medela (können unter der Pharmazentralnummer 0479557 in der Apotheke bestellt werden und kosten etwa 17,00 Euro für 20 Stück), von der Firma Ameda (Artikelnummer 990994011, ebenfalls Apotheke), von Avent (da weiß ich die Nummer nicht) und es gab auch welche bei Baby Walz. Das war jetzt ein Schnellkurs über die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Ich hoffe damit Ihre Fragen beantwortet zu haben, wenn noch etwas offen geblieben ist, dann melde dich nochmals. LLLiebe Grüße Biggi
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