Mitglied inaktiv
hallo Biggi Ich habe einen 4.5 Monate alten Sohn und beginne nächste Woche wieder zu arbeiten (4 Tage die Woche). Ich möchte weiterhin voll stillen und werde daher bei der Arbeit abpumpen - ich weis aber nicht, ob ich es schaffe, genug abzupumpen, da das Pumpen bisher noch nicht so gut klappt. Da ich sehr viele Allergien habe (habe sogar auf die Schwangerschaft allergisch reagiert), wollte ich mindestens 6 Monate auf Beikost verzichten. Mein Sohn reagiert zudem über die Mumi empfindlich auf Kuhmilchprodukte. > Falls nun die abgepumte Milch nicht reicht, soll ich mit HA-Milch ergänzen (die ja auch auf Kuhmilch basiert) oder mit Beikost (Karotten, Kartoffeln)? Kinderarzt und Mütterberaterin tendieren eher zu Beikost, ich selber bin aber nicht so überzeugt davon, da er die Anzeichen für Beikost (aufrecht sitzen, etc.) noch nicht zeigt und auch aufgrund der Allergien. Was würdest Du tun? Danke für Deinen Rat und LG Manuela
Liebe Manuela, das Thema „ab vier Monate oder ab sechs Monate" ist eine zwischen Ernährungsexperten und Säuglingsnahrungsindustrie heiß diskutiertes Thema und der Markt für Säuglingsnahrung ist ein mindestens so heiß umkämpfter Markt mit großen Verdienstmöglichkeiten, die um so größer sind, je weniger bzw. kürzer die Kinder gestillt werden. Für den Organismus des Babys ist es besser, wenn es erst ab sechs Monaten etwas anderes als Milchnahrung bekommt, erst dann sind Darm und Nieren so weit ausgereift, dass das Kind andere Nahrung bekommen soll. Eine zu frühe Einführung der Beikost kann Darm und Nieren des Kindes überlasten und erhöht das Allergierisiko. Mit vier Monaten „kann" ein Kind Beikost bekommen und nicht jedes Kind wird (sofort) mit Problemen reagieren, aber leider sind nicht alle Probleme, die sich aus zu früher Einführung von Beikost ergeben sofort erkennbar. Es gibt Studien, die Zusammenhänge zwischen zu früher Einführung von Beikost und im Erwachsenenalter auftretenden Stoffwechselerkrankungen zeigen, das merkt man dann natürlich noch nicht mit vier oder fünf Monaten. Es gibt überhaupt eine Menge von Studien, die die gesundheitlichen Vorteile für das Kind belegen, wenn es das erste halbe Jahr ausschließlich gestillt wird. Bereits 1994 gab es eine Veröffentlichung von G. van Oost und M. Kersting mit dem Titel „Drei Jahrzehnte Beikost für Säuglinge in Deutschland. Pädiatrische Empfehlungen, industrielles Angebot und Praxis der Mütter" in der festgestellt wurde: „Im Vergleich mit den kinderärztlichen Empfehlungen bieten die Hersteller eine unnötig große Vielfalt von Beikostprodukten zu unnötig früh deklarierten Einssatzzeitpunkten an". Sicher eine gute Hilfe bei der Überlegung ist immer „Was hat derjenige davon, der die Empfehlung abgibt". WHO (Weltgesundheitsorganisation) oder AAP (Amerikanische Akademie der Kinderärzte) haben keinerlei Profit davon, dass sie empfehlen mit der Beikost bis zum vollendeten sechsten Lebensmonat zu warten. Zwei Monate früher Beikost bedeutet jedoch eine erhebliche Umsatzsteigerung für die entsprechenden Hersteller. Außerdem lässt sich die Menge der Beikost nicht so schnell steigern, dass dein Baby satt wird. So haben z.B. Karotten gerade mal 22 kcal pro 100 g, im Gegensatz zu Muttermilch mit fast 70 kcal pro 100g. Das bedeutet, dass Sie mit der Beikost eine Nahrung mit niedrigerem Kalorienwert einführen und dadurch die hochkalorische Nahrung (Muttermilch) ersetzen, was eher zu einer Verlangsamung der Gewichtszunahme, denn zu einer Steigerung der Zunahme führen wird. Ich denke, dass es sehr wichtig wäre, dass Du lernst, mit der Pumpe klar zu kommen. Welche Pumpe benutzt Du denn? Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Ich gebe dir jetzt ein paar Tipps zum Abpumpen: Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist neben einer Pumpe, die zu dir passt, das Auslösen des Milchspendereflexes. Eine Pumpe ist eine Maschine und nicht dein weicher, kuscheliger und wohlriechender kleiner Sohn. Sie löst nicht die gleichen Gefühle in der aus wie dein Baby und dein Körper muss erst lernen auf die Pumpe mit einem Milchspendereflex zu reagieren. Um den Milchspendereflex auszulösen, kannst Du einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann deinen Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch dir helfen: Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Du duschst warm. Da Wärme entspannend wirkt, solltest Du dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Du angespannt bist. Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, deine Brust massierst und dann wieder pumpst. (Bei der La Leche Liga Deutschland kannst Du das Infoblatt „Die Marmet-Methode“ über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um deinen Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, solltest Du versuchen, das Saugverhalten deines Babys an der Brust nachzuahmen. Du wirst nicht alle o.g. Vorschläge verwirklichen können, such dir das aus, was Du für dich als angenehm und gut empfindest. Ich hoffe, der lange Text hat dich nicht erschreckt. LLLiebe Grüße Biggi
Ähnliche Fragen
Hallo :) Ich Stille zur Zeit meine 9 Monate alte Tochter. Nächste Woche möchte ich eine kosmetische Zahnaufhellung machen lassen (kein medizinisches Bleaching) und wollte mich informieren wie lange ich dann nicht Stillen darf bzw. wie oft ich die abgepumpte Milch verwerfen sollte? Vielen Dank und liebe Grüße Elena
Guten Morgen, schon wieder ich-vielen Dank für alles, Ihre Antworten sind so wertvoll für mich!!! Nun frag ich mich Folgendes: Wenn mein Baby an der Brust trinkt, weiß ich ja nicht wie viel, wir tun einfach dahin, bis es nimmer mag. Wenn ich aber abgepumpte Milch vorbereite: wie viel ml pro Mahlzeit sollte es ungefähr sein, wenn ich anstreb ...
Hallo Frau Welter, meine Tochter, 5 Monate, wird derzeit noch voll gestillt. Die Großeltern würden sie ab und an gern mal ein paar Stunden zu sich nehmen, damit die kleine sich an sie auch mir gewöhnt und ich mal eine Pause habe. Dazu würde ich gerne vorher abpumpen. Ist es möglich die abgepumpte Milch in den Kühlschrank zu stellen, dann für den T ...
Liebe Biggi, mein Sohn ist 11 Wochen alt und ich werde jetzt dann anfangen, wieder einen Vormittag pro Woche zu arbeiten. Ich lege dazu einen Vorrat an abgepumpter, eingefrorener Milch an, sodass dann mein Mann oder meine Mutter das Füttern in meiner Abwesenheit übernehmen können. Da die Arbeit (Unterricht) in meiner Heimatstadt stattfindet, ...
Liebe Biggi, meine Tochter, fast vier Monate alt, möchte seit ca. sechs Wochen tagsüber nur im Liegen gestillt werden. Zu Hause ist das kein Problem, wenn wir unterwegs sind, ist es aber schwierig. Daher habe ich jetzt überlegt, wie ich es bei kurzen Terminen machen kann (z.B. Arztbesuch). Ich habe gehört, dass es auch okay ist, wenn Babys Mutt ...
Liebe Biggi, uns ist aufgefallen, dass die abgepumpte Muttermilch nach dem Aufwärmen sauer riecht und auch anders schmeckt. Die Milch ist steril abgepumpt und kühl, nicht zu lange gelagert. Wir fragen uns, ob es Nachteile hat diese Milch noch an unseren Sohn zu füttern. Ist es in Fällen, in denen ich nicht zuhause bin, vielleicht sogar besser P ...
Liebe Biggi, ich habe mich entschieden abzustillen. Mein Baby ist fast 2 Wochen alt, und ich habe jede Menge Muttermilch eingefroren - es dürften über 3 Liter sein. Ich habe eine Überproduktion und es handelt sich hier ausschließlich um Milch die einfach so ausgelaufen ist und von mir aufgefangen wurde. Was wäre denn besser: die Muttermilch ...
Liebe Biggi, nächste Woche ist meine Karenz vorbei und ich muss 2-3x/Woche ins Büro. Mein Sohn wird am Montag 13 Monate alt und wird noch häufig gestillt, da er kein besonders guter Esser ist. Nun möchte ich für die Tage, die ich nicht da bin , 1-2 Tage vorher Milch abpumpen. Kann ich die Milch in der Früh dann einfach aus dem Kühlschrank n ...
Hallo, mein Baby ist bald 9 Monate alt und stillt noch sehr viel. Dazu machen wir BLW, was jedoch nicht zum Sattwerden reicht. Ich muss bald für 24 Stunden weg und das Baby muss bei Papa bleiben. Es trinkt ein wenig Wasser aus dem Becher zu den Mahlzeiten. Abgepumpte Milch aus dem Becher, dem Glas oder dem Fläschchen wird komplett ...
Hallo, seit gestern stille ich meine 3 Wochen alte Tochter an der Brust voll und bis dahin hab ich die Milch abgepumpt und ihr gegeben. Wor waren heute beim Kidnerarzt und jetzt hat sie 60 gramm verloren. Geburtsgewicht: 3650 Entlassung: 3590 und heute 4060 Ist es normal, dass bei der Umstellung, die kleine Maus an Gewicht verloren hat? Mus ...
Die letzten 10 Beiträge
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen
- Stillpause nach Zahn-OP wg Joddesinfektion
- Hand Fuß Mund unfreiwillige Stillpause
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?