Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abgepumpte Milch füttern

Biggi Welter

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Frage: Abgepumpte Milch füttern

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Hallo, ich habe bisher voll gestillt und gebe meinem 6 Monate altem Sohn ab letzte Woche mittags Karottenbrei, den er auch gerne ißt. Am 19. Oktober würde ich den kleinen Mann gerne von frühmorgens (ca. 6 Uhr) bis zum frühen nachmittag (ca. 15-16 Uhr) meiner Mutter überlassen. Ich habe 500 ml abgepumpte Milch gesammelt und eingefroren, allerdings noch nie per Flasche gegeben. Während seiner Breimahlzeit gewöhnt er sich jetzt langsam an das Fläschen mit Wasser (Avent System). Meine Fragen: ist es zu riskant es ohne auszuprobieren direkt meiner Mutter zu überlassen? Reichen 500 ml plus die mittägliche Breimahlzeit bis ich wieder da bin? Wann sollte ich auftauen und wie? Vielen Dank für die Antworten, Lotta PS Da ich bisher keine Fläschen gewöhnt bin: muß ich sie für ein 6 Monate altes Kind noch sterilisieren, oder reicht die Spülmaschine? Wenn ja, wie lange müssen sie kochen?


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? Liebe Lotta, nein es ist nicht riskant, das Baby der Großmutter zu überlassen, ohne vorher einen Testlauf in Bezug auf das Füttern zu machen. Das ist das Vorgehen, das sich recht gut bewährt hat. Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel „Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der Mahlzeiten" abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen. Es dürfte aber ausreichen 500 ml für diesen Tag plus eine Breimahlzeit zur Verfügung zu haben, im Notfall kann Ihre Mutter nochmals etwas Brei anbieten, bis Sie wieder kommen. Flaschen auskochen ist ab dem Krabbelalter nur mehr bei Krankheiten (z.B. Soor) notwendig, den Saugern schadet es nicht, wenn sie regelmäßig auch weiterhin ausgekocht werden. Spülen in der Spülmaschine bei 65 ° C ist bei gesunden Kindern aber auch ausreichend. Wenn Ihr Kind die Flasche nicht mag, kann Ihre Mutter ihm auch einen Becher mit der abgepumpten Milch anbieten. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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