Ira86
Guten Tag, meine Tochter ist 17 Wochen alt und wurde 13 Wochen lang voll gestillt. Die ersten 11 Wochen war unsere Stillbeziehung sehr harmonisch und für mich eine der schönsten Erfahrungen überhaupt. Die Stillprobleme haben sich über die Feiertage entwickelt und sich bis zum Stillstreik gesteigert. In dieser Zeit (ca. 2 Wochen) waren wir über größere Zeitspannen nicht zu Hause und mein Mäuschen war sicher überfordert. Dabei war ich häufiger angespannt,weil ich von Menschen umgeben war, die mir nicht gut tun (übergriffige Schwiegermutter, die sich die Freiheit nahm mir die Kleine aus dem Arm zu reißen). Überwiegend war es dort auch nicht möglich in Ruhe zu stillen. Es gab häufiger Probleme beim Anlegen: es war überwigend im Halbschlaf möglich. Oft musste ich sie erst am Finger nuckeln lassen und dann an die Brust "umstöpsseln". Dieser Zustand hat sich dann in einen Stillstreik von 14 Stunden gesteigert. Den Hunger hat sie wie gewohnt durch Schmatzen angekündigt, doch sobald ich sie anlegen wollte, hat sie geschrien und versucht sich zu befreien. Ihr die Milch mit dem Löffeln oder aus einem Becher zu geben hat nicht funktioniert. Als ich sie dann völlig erschöpft war,habe ich es geschafft sie an der Brust fest zu halten bis sie getrunken hat. Danach habe ich mich den ganzen Tag lang völlig meiner Tochter gewidmet, sie ganz viel im Tragetuch getragen und das Stillen hat wieder funktioniert. Dabei ging ich sehr behutsam und ohne Druck vor um sie nicht zu verschrecken. Das hat dann einen wieteren Tag gut funktioniert. Doch mein Mann war sehr unzufrieden damit, dass ich in der Zeit mich um kaum was anderes als die Kleine gekümmert habe, und hat mich angebrüllt. Als Reaktion da drauf konnte ich nur weinen, was ihn noch wütender gemacht hat. Alles endete im großen Streit und einer schlaflosen Nacht. Am nächsten morgen konnte die Milch nur noch schlecht fließen. Davor hatte ich einen sehr starken Milchspendereflex und reichlich Milch ( sie hat pro Mahlzeit immer nur an einer Brust trinken müssen). Sie musste nur weinen und schon lief die Milch von alleine aus. WEnn sie an einer Brust tgetrunken hat, lief die andere dabei aus. Doch seit dem Streit musste sie immer recht lang saugen bis überhaupt was kam und es war notwendig ihr die zweite Brust zu geben. So meldete sie sich eine Woche lang alle zwei Stunden und hat immer an beiden Brüsten getrunken. Als ich dann nachts hörte wie ihr Magen vor Hunger grummelt sind wir dann zum KiA, der uns riet zuzufüttern oder noch besser Abzustillen. Zugefüttert haben wir nur sehr wenig. Aber nach jeder Mahlzeit habe ich noch zusätzlich gepumpt und ihr die Milch dann nach nächsten Stillmahlzeit angeboten. Das habe ich mit der Flasche gemacht, weil es weder Löffel noch Becher ging. Nach wenigen Tagen hat sie die Flasche angefangen der Brust vorzuziehen. Dann hat das Stillen noch nicht Mal nachts geklappt. Seitdem pumpe ich die Milch ab. Natürlich habe ich ihr in güstigen Momenten die Brust angeboten und sie hat auch tatsächlich versucht dran zu trinken, nur leider scheint sie es nicht mehr zu können. Manchmal dauert es ihr auch zu lange bis der Milchspedereflex einsetzt und sie dreht sich frustriert weg. Ich kann mich mit diesem Zustand um ehrlich zu sein nicht abfinden. Die wunderschönen und entspannenden Momente sind weg und es belastet mich sehr. Nun habe ich mir eine Strategie überlegt wie ich meine Tochter wieder an die Brust gewöhnen kann: -Verwendung eines Brusternährungssets - wenn Flasche, dann Calma Sauger verwenden (angeblich soll das Kind mit der gleichen Trintechnik wie an der Bust trinken) - viel im Tragetuch tragen - Babymassage Wenn das Stillen nicht mehr klappen sollte, habe ich vor das erste Lebensjahr abzupumpen. Ist es möglich die Milchmenge durch häufiges abpumpen zu steigern? Gibt es dabei bestimmte Regeln zu befolgen? Zurzeit sind es ca. 700ml in 24 Stunden. Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe. Ira & Maya
Kristina Wrede
Liebe Ira, oh je, das ist wahrlich alles andere als ein schöner Start gewesen, nicht nur in die Stillzeit, sondern in dein Leben als Mutter überhaupt. Ich hoffe, dein Mann und du haben eine neue Basis des Miteinanders finden können; falls nicht, möchte ich dir aus eigener Erfahrung empfehlen, so früh wie möglich Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen und zu einer Eheberatungsstelle zu gehen. "Von allein" lösen sich diese Probleme nämlich nur sehr sehr selten... Was das Stillen betrifft: Es gibt immer eine neue Chance, solange überhaupt Milch fließt. Aus Erfahrung gehen wir davon aus, dass eine Relaktation umso länger dauert, je länger nicht mehr gestillt wurde. Es bedarf sehr sehr viel Geduld seitens Mutter und Kind, und ehrlich gesagt wirst du tatsächlich in der Zeit, bis es wieder klappt, zu nicht viel anderem kommen. Darum ist es wichtig, dir der Unterstützung deiner Familie sicher zu sein!! Eine Relaktation (so heißt eine Wiederaufnahme des Stillens) ist prinzipiell auch noch nach Wochen und Monaten möglich. Eine Faustregel besagt, dass es etwa so viele Wochen dauert, die Milchproduktion wieder in Gang zu bringen, wie es Wochen oder Monate seit dem letzten Stillen her ist. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste wieder zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern Allerdings ist eine Relaktation sehr arbeitsintensiv und erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen, sowohl von der Mutter als auch von dem Baby. Du musst einerseits deine Milch wieder zum Fließen bringen und die Milchmenge steigern und, wenn Du wieder stillen willst, muss deine Tochter wieder lernen, die Brust anzunehmen und mit der richtigen Saugtechnik an der Brust zu trinken. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass Du die Milchproduktion wieder ankurbelst und die Milch mit der Flasche gibst. Elizabeth Hormann hat ein gut verständliches Buch zum Thema Relaktation geschrieben. Es heißt „Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation“ (ISBN 3 932220 02 5) und enthält konkrete Anleitungen wie Mütter, die wieder mit dem Stillen beginnen möchten, vorgehen können, welche Hilfsmittel dafür notwendig sind, wie die Milchmenge gesteigert wird und viele weitere Informationen. Das Buch ist im Buchhandel, bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL Stillberaterin (auch hier im Still Shop) erhältlich. Eine Relaktation sollte möglichst von einer erfahrenen Stillberaterin begleitet werden. Wenn du dich also dafür entscheidest, dann schau, ob es bei euch jemanden gibt. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Das von dir geplante Vorgehen klingt sehr gut durchdacht, und so könnte es klappen. Damit deine Kleine die Brust annimmt kann es hilfreich sein, dass du erst ein wenig pumpst, so dass die Milch schneller fließt. Auch Wechselstillen könnte helfen, Mayas Geduld zu trainieren, sowie die Brustkompression (Erklärung findest du, wenn du nach diesem Stichwort in der Suchzeile suchst...). Lieben Gruß, Kristina
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